DAX von Irak-Krise belastet - Lufthansa stürzt ab
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Erwähnte Instrumente
DAX
Die Zuspitzung der Krise im Irak belastet auch den deutschen Aktienmarkt. Besonders die Lufthansa-Aktien tendieren wegen des seit gestern deutlich gestiegenen Ölpreises schwächer. Islamistische Kämpfer im Irak rücken weiter auf die Hauptstadt Bagdad vor. Die USA wollen möglicherweise auch militärisch eingreifen, allerdings nicht mit Bodentruppen. Der DAX notiert aktuell 0,96% im Minus bei 9.844 Punkten. Am Nachmittag stehen mit den Erzeugerpreisen für Mai (14.30 Uhr) und dem vorläufigen Konsumklima der Uni Michigan für Juni (15.55 Uhr) noch wichtige US-Konjunkturdaten an.
Charttechnik
Die Korrektur im DAX geht heute weiter und das beschleunigt. Dabei hat der Index die bei 9.866 Punkten liegende Unterstützung erreicht und durchbrochen. Die Abwärtsbewegung könnte sich jedoch langsam auspendeln und eine Gegenbewegung starten. Neben der 9.866iger Marke liegt dann vor allem bei 9.921 Punkten ein nächster Widerstand.
Thema des Tages
Die Bank of England könnte bereits in den kommenden Monaten die Leitzinsen anheben. Eine Zinsanhebung könnte "früher passieren als die Märkte dies derzeit erwarten", sagte Notenbankgouverneur Mark Carney in einer Rede. Bisher rechneten die Märkte damit, dass wegen der an Fahrt gewinnenden Wirtschaft und den stark steigenden Hauspreisen die erste Leitzinserhöhung Anfang 2015 anstehen könnte. Carney bezeichnete den kräftigen Anstieg der Immobilienpreise im vergangenen Jahr und das hohe Verhältnis der Verschuldung der Haushalte zu ihrem Einkommen als "besorgniserregend". Statt geldpolitischer Maßnahmen könnten zur Abkühlung des Häusermarktes zunächst aber auch sogenannte makroprudentielle Werkzeuge zum Einsatz kommen, so Carney. Darunter versteht die Bank of England neue aufsichtsrechtliche Maßnahmen, die zum Beispiel zu einer Einschränkung der übermäßigen Hypothekenkreditvergabe führen könnten. "Geldpolitik ist die letzte Verteidigungslinie gegen Instabilität im Finanzsystem", betonte Carney. "Heute die Zinsen zu erhöhen wäre die falsche Antwort." Nach der Rede von Carney am Donnerstagabend brach der Euro gegenüber dem britischen Pfund deutlich ein.
Aktien im Blick
Die Lufthansa-Aktien (-3,62%) leiden am stärksten unter der Zuspitzung im Irak und dem gestiegenen Ölpreis. Am Mittwoch waren die Papiere nach einer Gewinnwarnung bereits stark eingebrochen.
Mit -2,08% notieren die Aktien von ThyssenKrupp ebenfalls deutlich schwächer. Die britische Zeitung Telegraph berichtet, dass Griechenland im Zusammenhang mit früheren U-Boot-Geschäften Schadenersatz in Höhe von 7 Milliarden Euro fordert.
Gesucht sind defensive Werte. Die Energieversorger E.ON (+0,88%) und RWE (+0,53%) führen den DAX an. Auch die Deutsche Telekom (+0,16%) notiert im Plus.
Konjunktur
Die Inflationsrate in Deutschland ist von 1,3% im April auf 0,9% im Mai gesunken. Das statistische Bundesamt bestätigte in seiner endgültigen Veröffentlichung die bereits vorab veröffentlichte Zahl. Die Inflationsrate befindet sich auf dem tiefsten Stand seit Juni 2010.
In der Eurozone ist die Erwerbstätigenzahl im ersten Quartal wie erwartet um 0,1% gegenüber dem Vorquartal gestiegen, nach einem Anstieg um ebenfalls 0,1% im vorherigen Quartal.
Das Handelsbilanzsaldo der Eurozone belief sich im April saisonbereinigt auf 15,8 Milliarden Euro. Erwartet wurden 15,9 Milliarden Euro nach 15,2 Milliarden Euro im Vormonat.
In China lag die Industrieproduktion im Mai um 8,8% höher als ein Jahr zuvor. Die Volkswirte hatten ebenfalls mit einem Anstieg um 8,8% gerechnet, nach einem Plus von 8,7% zuvor. Die Anlageinvestitionen legten im bisherigen Jahresverlauf um 17,2% gegenüber dem Vorjahreszeitraum zu. Erwartet wurde ein Plus von 17,1%.
Währungen
EUR/USD erholt sich nach Veröffentlichung enttäuschender US-Wirtschaftsdaten am Donnerstag vom gestrigen Tief bei 1,3510 bis bislang 1,3579 im Hoch. GBP/USD setzt seine gestrige Rally nach zinsoptimistischen Kommentaren des Gouverneurs der Bank of England (BoE) Mark Carney (siehe "Thema des Tages) fort.
Der südafrikanische Rand gibt zum Wochenschluss nach, nachdem die Ratingagentur Fitch den Ausblick für das südafrikanische „BBB“-Kreditrating aufgrund der sich verschlechternden Wirtschaftsaussichten von „stabil“ auf „negativ“ gesenkt hat. USD/ZAR notierte bislang bei 10,7532 in der Spitze.
Rohstoffe
Wegen der Irak-Krise konnte der Ölpreis heute zunächst weiter deutlich zulegen, bevor Gewinnmitnahmen einsetzten. Brent Crude steht aktuell noch 0,07% im Plus bei 112,75 Dollar je Barrel. Gestern hatte der Ölpreis bereits stark zugelegt.
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