DAX verteidigt Unterstützung und steigt – Fed rudert wieder etwas zurück
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Zuckerbrot und Peitsche – das bleibt weiter die Strategie der US-Notenbank Fed in ihrer Kommunikation mit den Finanzmärkten. Gab es vergangenen Mittwoch mit dem Sitzungsprotokoll, welches eine große Bereitschaft der Mitglieder zu einer Reduzierung der Anleihekäufe offenbarte, noch die Peitsche, verteilten einige Notenbanker zum Wochenschluss dann wieder etwas Zuckerbrot an die kurzfristig verunsicherten Investoren.
Sollte der Eindruck entstehen, dass die Delta-Variante des Coronavirus das Wirtschaftswachstum bremse, würde zumindest der Dallas-Fed-Präsident Kaplan seine Entscheidung noch einmal überdenken. Auch das ist nicht wirklich überraschend, aber es sorgt für Erleichterung an der Börse und die Hoffnung, dass ein Einstieg in den Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik doch nicht so schnell kommt. Und am Ende der Woche reist die Prominenz der Geldpolitik immerhin nach Jackson Hole, da kann die eine oder andere Beruhigungspille im Vorfeld nicht schaden.
Dieses Signal half der Wall Street schon am Freitag und schiebt auch den Deutschen Aktienindex zum Wochenbeginn kräftig nach oben, nachdem die wichtige charttechnische Unterstützung bei rund 15.800 Punkten verteidigt werden konnte. Damit ist zwar eine volatile Woche zu Ende gegangen, aber im Moment zu Gunsten der Käufer. Schnäppchenjäger, die am Donnerstag und Freitag bei schwachen Kursen im DAX einstiegen, werden nun abermals belohnt.
Den Lohn verteilt einmal mehr die Notenbank, die den Märkten das verspricht, was sie hören möchte: Mehr Liquidität für längere Zeit. Der Drahtseilakt, den vor allem die Fed derzeit begeht, geht damit in die nächste Runde. Einerseits normalisiert sich die Wirtschaft und der Inflationsdruck nimmt zu. Andererseits weiß die Fed, dass sie den Märkten den Boden unter den Füßen wegziehen und damit neue Instabilität heraufbeschwören würde, wenn sie zu hastig agiert. Daher wird es nach einer Phase der verbalen restriktiveren Töne immer wieder ein Gegenlenken geben, wie wir es derzeit sehen.
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