Analyse
21:40 Uhr, 11.11.2016

DAX - Weshalb erst der Trump Abverkauf, dann die Trump Rally

Trump Rotation: Steigende Aktien aus dem Banken-, Industrie-, Transportsektoren. Fallende Techaktien, fallende Staatsanleihen, steigende Renditen, fallendes Gold, ein steigender US-Dollar und deutsche Aktien ?

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 10.667,95 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • EURO STOXX 50
    ISIN: EU0009658145Kopiert
    Kursstand: 3.033,00 Pkt (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 10.667,95 Pkt (XETRA)
  • EURO STOXX 50 - WKN: 965814 - ISIN: EU0009658145 - Kurs: 3.033,00 Pkt (Deutsche Bank Indikation)

Als das FBI nicht einmal zwei Wochen vor dem US Präsidentschaftswahltermin bekannt gab, erneut Emails von Clinton zu untersuchen, reagierten die Märkte prompt und begannen tendenziell von Clinton weg, hin zu Trump einzupreisen. Südamerikanische und europäische Aktien gerieten unter Abgabedruck, "sichere Hafen" Assets wie Gold, Franken und Yen stiegen. Dieses Marktverhalten wurde für den Fall einer Wahl Donald Trumpfs zum US Präsidenten erneut erwartet: Fallende Märkte, Unsicherheit, Risk Off.

Es kam anders. Zwar tauchten die Märkte in der Wahlnacht immer weiter ab, die asiatischen Märkte schloßen stark im Minus, zur Mittagszeit begann am US Markt allerdings eine regelrechte Kauforgie. Hintergrund ist der, dass die Republikaner nicht nur den US Präsidenten stellen, sondern auch im Kongress die Mehrheit haben. Eine ständige Blockiererei durch den US Kongress wird demzufolge unwahrscheinlich. Es wird berichtet, dass Hedgefondsmanager Carl Icahn die Party der Repuplikaner verlassen haben soll, um für eine Milliarde US-Dollar Aktien zu kaufen. Auch Hedgefondsmanager Stanley Druckenmiller, Protegé von George Soros, berichtet in einem Interview auf CNBC, dass er seine Goldposition verkauft habe und nun wieder zuversichtlich sei. Er sei bullisch für den US-Dollar, er shorte Staatsanleihen, er erwarte Wachstum. Er hoffe darauf, dass eine Steuerreform nun im Kongress durchgebracht werden könne und eine "De-Regulierung" möglich werde.

Die neuen Trends im Verlauf dieser Woche waren die Folgenden:

- Weiter steigende Biotech- und Pharmaaktien, weil in diesen Sektoren nun nicht mit Regulierung zu rechnen sei, wie sie Clinton angekündigt hatte.

- Fallende Aktien aus dem Umweltsektor, wie beispielsweise Solaraktien. Clinton wollte in diesen Sektor investieren und dort Arbeitsplätze schaffen.

- Ein steigender US Transportsektor

- Ein steigender Industriesektor, der Dow Jones konnte dynamisch zugewinnen. Trump hat ein gewaltiges Programm zum Aufbau der US Infrastruktur angekündigt.

- Ein steigender Verteidigungssektor. "Make America great again".

- Ein steigender US Bankensektor. Trump hat ein De-Regulierung angekündigt. BaFin-Chef warnt vor laxeren Banken-Regeln nach US-Wahl. Außerdem bedeuten die anziehenden Renditen, dass sich endlich wieder ein Marktumfeld entwickelt, in dem Banken Geld verdienen können. Das Niedrigzinsumfeld war Gift für den Bankensektor.

- Ein fallender Techsektor. Es ist damit zu rechnen, dass Trump Internetunternehmen zwingen wird, Steuern in den USA zu zahlen.

- Stark nachgebende Kurs bei den Staatsanleihen, anziehende Renditen.

- Stark steigende Industriemetallpreise, u.a. bei Kupfer.

- Fallendes Gold.

- Ein steigender US-Dollar.


DAX.

Der steigende US-Dollar und die fallenden Kurse des Währungspaars Euro vs. US-Dollar haben den DAX im Verlauf der zurückliegenden Woche stark steigen lassen. Von der unteren Begrenzung der seit August bestehenden Range zwischen 10.200 und 10.800 Punkten sprintete der DAX innerhalb von 2 Tagen an die obere Begrenzung bei 10.800. Unverändert gilt: Steigt der DAX über 10.800 Punkte an und kann das Preisniveau bis zum Tagesschluß halten, ergibt sich ein Kaufsignal bis 11.000 und 11.400 Punkte. (Fällt der Index unter 10.200 Punkte, ergibt sich ein Verkaufssignal in Richtung 9.600).

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Eurostoxx50.

Auch der europäische Leitindex läuft seit August in einer Seitwärtsrange, an deren oberen Begrenzung er angestoßen ist. Der Index hat das Problem, dass oberhalb der 3.100er Marke die mittelfristige dominante Abwärtstrendlinie (rot gestrichelt) kreuzt. Und die hat es in sich.

10.11.2016 - 09:44 Uhr - Das Ende der EU hat ein Datum: 4.12.2016 

Über 11.000 Trader folgen mir auf Guidants, das nach seinem letzten Update richtig genial geworden ist. Hier können Sie mir kostenlos folgen: Bitte hier klicken

Jeden Montag 19.00 Uhr läuft die Tradingsendung "Rendezvous mit Harry", in der wir uns Gedanken darüber machen, wie die Märkte gerade eben in der jeweiligen Woche tendieren.

Die Zuschauerzahlen haben sich seit dem Start der Sendung vor (ich glaube) 3 Jahren verdreifacht. Bisher gab es ein Teilnehmerlimit von 1000. Dieses wurde jetzt auf 2.000 erhöht: 2.000 ist das Limit in der Betaversion von Citrix, die wir testen und die bisher stabil gelaufen ist. Bemerkenswerterweise sind wir in Deutschland der größte Kunde von Citrix. Es gibt in Deutschland keinen Kunden, der mehr gleichzeitige Teilnehmer pro Webinarsession hat.

Wer für die Sendung noch nicht kostenlos angemeldet ist, sollte es jetzt machen :-) Bitte hier klicken

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg an der Börse, passen Sie auf sich auf.

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31 Kommentare

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  • bembes
    bembes

    Hallo....wie immer ein guter Bericht....vor wenigen Tagen gab es einen Kommentar zu US-Staatsanleihen....bei einem Kurs von über 155,18 würde dieser weiter steigen. Der Kurs wurde überschritten in der Folge sank der Kurs bis 152,86....Wie wird es da und mit dem deutschen Bund weitergehen ??

    Danke

    08:11 Uhr, 20.11.2016
  • Spitzer Name
    Spitzer Name

    Jo Hr. Weygand, und warum konnte man sich das alles nicht schon vorher denken? ich sage es Ihnen. Die Kurse werden allesamt einfach eingestellt. Vorher sagt man in den Medien: Clinton Sieg 90% Wahrscheinlichkeit. Alles setzen auf steigende Aktien. Dann Gewinnt Trump, was man sich denken konnte, da er die Massen wie die AFD mobilisiert hat. und diese Massen wählen keine Demokraten. Damit lag ich tatsächlich richtig. Dann Eröffnung mehrer Hundert Punkte unten. Alle verlieren. Dann denken alle, aha da kommt jetzt der Trum-Gau und setzen alle auf fallen. Und was kommt, es steigt und steigt und steigt und man denkt es fällt jeden moment, jeden Moment, jeden Moment. Da bin ich auch reingefallen. Nun wird eine Jahresnedrally prognostiziert - der beste Beweis für einen Crash oder zumindest kräftige Abwärtsbewegung? Wir werden sehen. Sie sind jedenfalls immer nur hinterher schlau. Ihre Jahresprognosen haben so gut wie nie gestimmt. Nur findet man sie nicht mehr, wenn man mal nachsehen will ob Sie richtig lagen... Hm, seltsam...

    22:01 Uhr, 14.11.2016
  • Bullentango
    Bullentango

    Fassen wir es kurz: Trump ist das QE4.

    22:07 Uhr, 13.11.2016
  • Bullentango
    Bullentango

    Naja... im Nachhinein ist immer einfach die richtige Begründung zu finden.
    Vor einer Woche hätte eine solche Prognose mehr gebracht für viele der Anleger, die durch die Panikmache viel verloren haben.

    22:05 Uhr, 13.11.2016
    2 Antworten anzeigen
  • tourguide
    tourguide

    Mal eine andere Überlegung. Genau wie beim Brexit erst sind die schwachen Hände raus! Danach sind die Profis (auch Notenbanken) wieder rein. Diese jammern seit Jahresbeginn, dass es keine Anleihen mehr für Ihr Geld gibt. Was liegt nahe hier eine billige Chance zu entwickeln. Wir könne davon ausgehen, dass nichts in der Politik zufällig passiert. Der britische Geheimdienst hat nach dem Brexit auch mitgeteilt das die den Ausgang so vorhergesehen haben. Ich glaube es werden im Augenblick alle Möglichkeiten genutzt, wertloses Geld in Sachwerte zu tauschen. (Rothschild sein Waterloo)

    21:06 Uhr, 12.11.2016
  • Harald Weygand
    Harald Weygand Head of Trading

    Der Barrons Titelblattindikator hat übrigens mal wieder exzellent funktioniert

    14:26 Uhr, 12.11.2016
  • Harald Weygand
    Harald Weygand Head of Trading

    List of United States Presidents by net worth

    https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_United_State...

    14:12 Uhr, 12.11.2016

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Über den Experten

Harald Weygand
Harald Weygand
Head of Trading

Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

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