Fundamentale Nachricht
12:42 Uhr, 15.04.2014

DAX: Ukraine-Krise und ZEW-Index sorgen für Kursverluste

Die ZEW-Konjunkturerwartungen haben sich im April stärker eingetrübt als erwartet. Schlechte Nachrichten aus der Ukraine belasten die Stimmung auf dem Börsenparkett zusätzlich.

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

DAX

Schwache Wirtschaftsdaten und eine erneute Zuspitzung des Ukraine-Konflikts belasten am Dienstag den deutschen Aktienmarkt. Der DAX notiert aktuell mit einem Abschlag von 0,40% bei 9.301,71 Punkten. Die ZEW-Konjunkturerwartungen haben sich im April stärker eingetrübt als erwartet (siehe Thema des Tages). In der ostukrainischen Stadt Donezk hat unterdessen eine Militäraktion gegen prorussische Separatisten begonnen. Im weiteren Handelsverlauf könnten die US-Verbraucherpreise (14.30 Uhr MESZ) und Quartalszahlen von US-Unternehmen noch für einige Marktbewegungen sorgen.

Charttechnik

Der Widerstandsbereich beginnend bei 9.355 Punkten war für den DAX heute zu hoch und die Kurse gaben nach einem ersten Angriff wieder nach. Unterhalb der genannten Marke könnte der Index in Richtung des gestrigen Tagestiefs und weiter bis 9.185 Punkte fallen. Steigt der Index kurzfristig über 9.290 Punkte an, könnte jedoch nochmals eine Bewegung in Richtung des Widerstands bei 9.355 Punkten folgen. Aber erst mit einem Bruch der Marke würde sich im Stundenchart ein kleiner Boden bilden, der weiteres Aufwärtspotential eröffnen könnte.

Thema des Tages

Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland sind im April stärker gesunken als erwartet. Gegenüber dem Vormonat wurde ein Rückgang um 3,4 Punkte auf 43,2 Zähler verzeichnet, wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) am Dienstag mitteilte. Die Volkswirte hatten nur mit einem leichten Rückgang auf 46,3 Punkte gerechnet, von 46,6 Zählern im Vormonat. Mit dem aktuellen Stand von 43,2 Punkten liegen die Konjunkturerwartungen allerdings weiterhin deutlich über ihrem langfristigen Mittelwert von 24,6 Punkten. Der Indikator für die aktuelle Lage stieg um 8,2 Punkte auf jetzt 59,5 Punkte und markierte damit den besten Stand seit Juli 2011. Die Konjunkturerwartungen für die Eurozone sind im April um 0,3 auf 61,2 Zähler gesunken. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum verbesserte sich um 6,2 auf minus 30,5 Punkte.

Aktien im Blick

Mit Beiersdorf (+0,41%) kann sich ein als defensiv geltender Wert an die DAX-Spitze setzen. RWE gewinnt unterdessen 0,07%. Der Energiekonzern hat am Morgen mit Gaslieferungen in die Ukraine begonnen, nachdem das Land die höheren Gaspreise an Russland nicht mehr zahlen will.

In der zweiten Reihe büßen die Aktien von Air Berlin 2,94% ein. Die arabische Airline Etihad spürt zunehmend Gegenwind aus der Politik bei ihrem Versuch, ihren Einfluss bei Air Berlin zu vergrößern, wie die FAZ berichtet.

Konjunktur

Der Handelsbilanzüberschuss der Eurozone ist im Februar nach saisonbereinigten Daten auf 15,0 Mrd. Euro gestiegen, von 13,9 Mrd. im Vormonat. Erwartet wurden ebenfalls 15,0 Mrd. Euro.

In China ist die Geldmenge M2 im März um 12,1% gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen. Die Volkswirte hatten mit einem Plus von 13,0% gerechnet, nach einem Anstieg um 13,3% im Vormonat. Die Kreditvergabe lag mit 1,050 Bio. Yuan im Rahmen der Erwartungen.

Währungen

Der US-Dollar weitet im europäischen Handel am Dienstagvormittag seine gestrigen Gewinne auf breiter Basis aus. EUR/USD fällt nach einem enttäuschenden deutschen ZEW-Index bislang bis zutiefst 1,3789. GBP/USD ist in einer ersten Reaktion auf die niedrige britische Inflation bis 1,6643 im Tief zurückgefallen, kann jedoch im weiteren Handelsverlauf wieder Boden gutmachen (im Hoch bei 1,6725).

Die massive Abwertung der ukrainischen Hrwnja ist vorerst gestoppt, nachdem die ukrainische Notenbank ihren Leitzins am Montagabend deutlich von 6,5 Prozent auf 9,5 Prozent angehoben hat. UAH/USD erholte sich vom am Montag erreichten frischen Allzeittief bei 0,0756 bislang bis 0,0822 in der Spitze.

Rohstoffe

Der Goldpreis kann von der Ukraine-Krise nicht mehr profitieren und verliert am Dienstag 1,78% auf 1.303,33 Dollar. Marktbeobachter verweisen auf die drohende Konjunkturabkühlung in China und die Sorge vor einer baldigen Straffung der US-Geldpolitik.

Eröffne jetzt Dein kostenloses Depot bei justTRADE und profitiere von vielen Vorteilen:

  • 25 € Startguthaben bei Depot-Eröffnung
  • ab 0 € Orderprovision für die Derivate-Emittenten (zzgl. Handelsplatzspread)
  • 4 € pro Trade im Schnitt sparen mit der Auswahl an 3 Börsen & dank Quote-Request-Order

Nur für kurze Zeit: Erhalte 3 Monate stock3 Plus oder stock3 Tech gratis on top!

Jetzt Depot eröffnen!

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

Mehr über Oliver Baron
  • Anlagestrategien
  • Fundamentalanalyse
  • Value Investing und Momentum-Ansatz
Mehr Experten