Kommentar
08:31 Uhr, 24.10.2023

DAX tut sich weiter schwer mit einer Erholung – Hoffnung auf die Fünf-Prozent-Wende

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

Anleger haben sich in diese Korrektur mit fast schlafwandlerischer Sicherheit begeben, in der Hoffnung, dass am Ende doch nicht alles so heiß gegessen wie es gekocht wird. Jetzt sehen sie ihre Felle davonschwimmen, weil der Konflikt im Nahen Osten neben der Ukraine ein weiterer ist, der zu jeder Zeit weiter eskalieren kann. Die Börsen haben innerhalb von drei Jahren mit Szenarien zu tun, die trotz sehr geringer Wahrscheinlichkeit dann am Ende doch eintraten. Drei schwarze Schwäne in Folge: Pandemie, Ukraine, Israel.

Der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht – charttechnisch muss im Deutschen Aktienindex nun ein ernstes Augenmerk auf die Unterstützung bei 14.600 Punkten gelegt werden. Darunter besteht ein Abwärtsrisiko von weiteren 1.000 Punkten. Im anderen Fall könnte das Niveau der Ausgangspunkt zumindest für eine kleine Erholungsrally sein. Weitere Kuranstiege sind allerdings mit dem Wohl oder Wehe der Nachrichten aus dem Nahen Osten verknüpft. Noch steht die Stabilität im DAX auf tönernen Füßen.

In den USA geraten so viele Menschen wie noch nie in Verzug, wenn es um die Bezahlung ihrer Autokredite geht. Hier wie anderenorts ist der schnelle Zinsanstieg gepaart mit steigenden Preisen besonders stark zu spüren. Wer mit Studenten-, Hypotheken- und Autokrediten gleich dreifach in der Kreide steht, spürt den Anstieg der Zinsen besonders stark. Am Ende wächst das Ausfallrisiko in den Büchern der Banken, und das, umso länger die Zinsen oben bleiben.

Die zehnjährigen Renditen sind in den USA das erste Mal seit 2007 über fünf Prozent gestiegen. Die Hoffnung ist nun, dass es ein „touch and go“ wird – also einmal kurz berühren, um dann möglichst schnell wieder abzutauchen. Die Märkte scheinen im Moment nicht vorbereitet zu sein für Zinsen über fünf Prozent. Solange die Fed allerdings keine Hinweise auf Zinssenkungen gibt, was durchaus noch mehr als ein halbes Jahr auf sich warten lassen kann, könnte der Ausverkauf am Anleihemarkt vorerst weiter gehen.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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