Kommentar
22:25 Uhr, 19.05.2020

IfW rechnet mit 7,2 % Wachstum im kommenden Jahr - Hegdefonds TCI geht gegen Wirecard vor

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  • Erneute Verbesserung der ZEW-Konjunkturerwartungen
  • Lagarde erwartet Gehorsam von der Bundesbank
  • Kritik an Merkel/Macron-Wiederaufbauplan
  • UK: Rekordhoher Anstieg der Ansprüche auf Arbeitslosenhilfe
  • Trump droht WHO mit Austritt
  • Acea: Europäischer Automarkt bricht im April ein
  • Thyssenkrupp-Konzern soll neu aufgestellt werden
  • KWS Saat wird optimistischer
  • Amazon an J.C. Penney interessiert
  • Home Depot und Walmart streichen Jahresziele
  • Hornbach Baumarkt rechnet mit starkem Geschäftsquartal
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DAX & Wall Street

  • Nach den deutlichen Kursgewinnen zu Beginn der Handelswoche hat sich der deutsche Aktienmarkt am Dienstag nicht für eine klare Richtung entscheiden können. Der DAX beendete den Xetra-Handel wenig verändert mit einem Plus von 0,15 Prozent auf 11.075,29 Punkte. Am Montag waren die Kurse gewadezu explodiert, was einerseits der Hoffnung auf einen Impfstoff, positiven Aussagen von US-Notenbankchef Jerome Powell und einer besser als erwartet ausgefallenen Konjunkturentwicklung in Japan geschuldet war. Am Dienstag haben unterdessen die Zweifel wieder die Oberhand gewonnen: Von zahlreichen Experten ist zu vernehmen, dass ein zuverlässiger Corona-Impfstoff frühestens im kommenden Jahr zur Verfügung stehen dürfte. Und laut Einschätzung des IWF wird die vollständige Erholung der Wirtschaft länger dauern als bisher angenommen. Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) rechnet in diesem Jahr mit einem historischen Einbruch der Wirtschaftsleistung. Auf Basis aktueller Umfrage-Ergebnisse gehe man von einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts im zweistelligen Prozentbereich aus, so der DIHK. Trotz der schweren Rezession blicken Börsen-Profis überraschend optimistisch auf die Aussichten für die deutsche Konjunktur. Der ZEW-Konjunkturindex ist im Mai auf 51 Punkte angestiegen, erwartet worden war nur ein Anstieg auf 32 Zähler von rund 28 im Vormonat. Die aktuelle Lage allerdings wird schwächer gesehen.
  • Der S&P 500 kam am Dienstag um 1,1 Prozent zurück, nachdem ein Artikel der renommierten StatNews kaltes Wasser auf den Impfstoffkandidaten von Moderna goß. Der Pharmakonzern habe auch auf Nachfrage fast keine Daten veröffentlicht, welche den Optimismus begründen würden. Für eine Abschätzung seien deutlich unfangreichere Informationen nötig. Der Dow Jones verlor derweil 1,6 Prozent, der Nasdaq Composite 0,5 Prozent.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Apple will seine neuen Kopfhörer in Vietnam produzieren lassen. Es handelt sich dabei um das erste Mal, dass ein neues Produkt außerhalb Chinas produziert wird. Apple unternimmt zunehmend Anstrengungen um seine Produktion weg von China zu diversifizieren.
  • Die Deutsche Börse plant weitere Zukäufe. „Größe ist für den Erfolg von Marktinfrastrukturdienstleistern sehr wichtig", sagte Konzernchef Theodor Weimer bei der Online-Hauptversammlung des Konzerns am Dienstag. Größere Fusionen oder Übernahmen habe der Marktbetreiber derzeit aber nicht vor: „Transformatorische Transaktionen stehen nicht auf unserer Tagesordnung." Gemeint sind damit größere Deals wie etwa der im Jahr 2017 gescheiterte Zusammenschluss mit der Londoner Börse LSE oder der 2019 abgebrochene Versuch, die Devisenhandelsplattform FXall von Refinitiv zu kaufen. Weimer bekräftigte, die Deutsche Börse habe aktuell zwei Milliarden Euro an frei verfügbaren Mitteln für mögliche Zukäufe und werde "weiterhin selektiv vorgehen".
  • Beim Billigflieger easyJet haben Hacker die Daten von etwa neun Millionen Kunden abgegriffen. Das Unternehmen sei Ziel einer raffinierten Attacke geworden, teilte die Fluggesellschaft am Dienstag mit. Es gebe keine Hinweise darauf, dass die Informationen missbraucht worden seien. Dennoch sollen alle betroffenen Kunden bis zum 26. Mai unterrichtet werden. „Wenn Sie nicht kontaktiert werden, dann wurde auf ihre Daten nicht zugegriffen", so die Airline.
  • Der britische Hedgefonds TCI, der auf einen Kursverfall der Wirecard-Aktie wettet, hat nach eigenen Angaben gegen Manager des Zahlungsabwicklers Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft München gestellt. Aus dem Ende April von KPMG vorgelegten Sonder-Prüfbericht ergäben sich Hinweise, dass bestimmte Geschäfte des Konzerns möglicherweise strafrechtlich relevant seien. Wirecard hat sich noch nicht zu dem Sachverhalt geäußert.
  • Wegen der Unsicherheiten in Zusammenhang mit der Corona-Pandemie hat der US-Einzelhandelskonzern Walmart seinen Ausblick für das laufende Geschäftsjahr gestrichen. Der Umsatz stieg in den drei Monaten bis Ende April um 8,6 Prozent, das operative Ergebnis legte um 5,6 Prozent zu. Zusätzliche Kosten in Zusammengang mit Löhnen und Hygiene wirken sich aber negativ aus.
  • Die US-Baumarktkette Home Depot traut sich wegen der Corona-Krise keinen Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr mehr zu. Die Erlöse stiegen im ersten Quartal noch um 7,1 Prozent auf 28,3 Mrd. Dollar. Mit einem Gewinn von 2,2 Mrd. Dollar blieb netto allerdings 10,7 1 Prozent weniger hängen als noch vor einem Jahr. Das Management habe angesichts der Pandemie frühzeitig unter anderem die Zahl der Kunden beschränkt, hieß es.
  • Apple will seine neuen Kopfhörer in Vietnam produzieren lassen. Es handelt sich dabei um das erste Mal, dass ein neues Produkt außerhalb Chinas produziert wird. Apple unternimmt zunehmend Anstrengungen um seine Produktion weg von China zu diversifizieren.
  • Der japanische Mischkonzern Softbank will Bloomberg zufolge noch in dieser Woche den Verkauf eines großen Aktienpakets an T-Mobile-US einleiten. Bei dem Deal soll die Deutsche Telekom einen Teil der Papiere des gerade fusionierten US-Mobilfunkers T-Mobile US bekommen, wie die Nachrichtenagentur berichtete.
  • Der Einzelhändler Kohl's hat im 1. Quartal einen Verlust von 3,20 Dollar je Aktie und damit deutlich mehr als von Analysten erwartet angehäuft. Vergleichbare Verkaufszahlen für die Filialen legten Kohl’s nicht vor. Das Management verwies in diesem Zusammenhang auf die Schließungen während der Corona-Pandemie.
  • Der Biotechnologieunternehmen Moderna hat den Preis für eine sekundäre Aktienemission von 17,6 Mio. Stammaktien auf 76 Dollar je Aktie festgelegt. Den Konsortialbanken sei die Option zum Kauf von bis zu 2,64 Mio. zusätzlichen Aktien zum gleichen Preis eingeräumt worden, hieß es. Die Aktien des Biotech-Unternehmens waren am Montag aufgrund positiver Ergebnisse von Impfstoffstudien um 20 Prozent gestiegen.
  • Kevin Mayer, die Top-Führungskraft im Streaming-Bereich bei Walt Disney verlässt das Unternehmen, um CEO der Video-App TikTok zu werden. Mayer hatte den Start des Disney+-Streaming-Dienstes Ende 2019 erfolgreich über die Bühne gebracht.
  • In einer bei der US-Börsenaufsicht SEC eingereichten Mitteilung spricht die Fluggesellschaft Southwest Airlines von einem Rückgang der betrieblichen Einnahmen im Mai um 85 bis 90 % und im Juni um 80 bis 85 %. Aktuell sieht die Airline den Angaben zufolge eine „bescheidene Verbesserung der Passagiernachfrage und der Buchungen“.
  • Der Online-Händler Amazon soll einem Bericht von Women's Wear Daily zufolge Interesse an dem insolventen Einzelhändler J.C. Penney haben.
  • Die Verkäufe des E-Autoherstellers Tesla in China sind im April im Vergleich zum März um 64 % zurückgegangen, wie die Beratungsfirma LMC Automotive berichtet.
  • Amazon hatte Ende April 36.000 freie Stellen ausgeschrieben - 19 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, so ein Bericht von Analysten der Citigroup. Gleichzeitig gingen die Stellenangebote bei Alphabet, Facebook und Netflix im Vergleich zum Vorjahreszeitpunkt zurück.
  • Jefferies-Analyst Brent Thill ist bezüglich der Liquidität bei Expedia nach der Finanzierung durch Apollo und Silver Lake nicht länger in Sorge. Das Unternehmen sei gut positioniert, um von einem Rebound des Reise-Volumens zu profitieren. „Allerdings rechnen wir nicht mit einer vollständigen einer Erholung vor 2023 und sind damit pessimistischer als der Wall Street-Konsens“.
  • Der Reisekonzern TUI will sich möglicherweise von verlustbringenden Geschäften trennen. Das hat Konzernchef Fritz Joussen in einem Schreiben an die Belegschaft angedeutet. Dem Vernehmen nach könnte es kleinere Einheiten treffen. Aber auch die Landesgesellschaften des Konzerns etwa in Frankreich, wo seit Jahren Verluste eingefahren werden. Zunächst solle aber versucht werden, die entsprechenden Unternehmensteile wieder fit zu machen. Welche Bereiche genau betroffen sein würden, stehe noch nicht fest, so Joussen.
  • Beim Industriekonzern Thyssenkrupp tagt heute der Aufsichtsrat. Der Konzern soll mit einem weiteren Umbau wieder fit für die Zukunft gemacht werden. Die Geschäfte werden dazu in zwei Kategorien unterteilt: Solche, die alleine oder mit Partnern fortgeführt werden und solche, außerhalb der Gruppe, wie es hieß. Im Stahlgeschäft und bei Marine Systems will Thyssenkrupp sich besser aufstellen, parallel aber auch mögliche Partnerschaften und Konsolidierungen verfolgen. Gespräche für eine Stahlpartnerschaft wurden bestätigt. Mit Blick auf das Stahlgeschäft soll es keine „Denkverbote" geben, wie Konzernchefin Martina Merz am Dienstag in einer Telefonkonferenz zur Neuausrichtung des Unternehmens ankündigte. Gespräche mit Wettbewerbern gingen dabei „in alle Richtungen". Demzufolge kann sich das Management nicht nur selbst eine Übernahme von Konkurrenten oder eine Fusion vorstellen, sondern auch die Beibehaltung von lediglich einem Minderheitenanteil am Stahlgeschäft. Aber auch die Fortführung ohne Partner bleibt eine Option.
  • Der Saatgutkonzern KWS Saat geht davon aus, dass mögliche Auswirkungen der Corona-Pandemie die Wachstumserwartungen für das nächste Geschäftsjahr, das am 1. Juli beginnt, abbremsen. Für das laufende Geschäftsjahr bis Ende Juni erwartet der Vorstand dennoch den oberen Bereich der Zielspannen für Umsatz und operative Marge. Der Umsatz dürfte demnach eher um 12 als um 8 Prozent zulegen. Von den Erlösen sollen eher 13 als 11 Prozent als Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) hängenbleiben.
  • Der Baumarktkonzern Hornbach rechnet trotz der vorübergehenden Schließung vieler Filialen mit einem robusten ersten Geschäftsquartal. Umsatz und Ertrag dürften in dem bis 31. Mai laufenden ersten Jahresviertel des Geschäftsjahres 2020/21 „signifikant über den Vorjahreswerten liegen", teilte das Unternehmen mit. Die durch die Schließung bedingten Einbußen seien dank der hohen Umsätze in den geöffneten resp. wiedereröffneten Baumärkten, Onlineshops und Baustoffhandelsniederlassungen „mehr und mehr überkompensiert" worden.
  • Der Hersteller von patentfreien Arzneimitteln Dermapharm hat seinen Umsatz im ersten Quartal um 17,7 Prozent auf 192,5 Mio. Euro gesteigert. Die Corona-Pandemie habe dabei in einzelnen Therapiegebieten zu verstärkter Nachfrage geführt, hieß es. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) kletterte um ein Fünftel auf 49,2 Mio. Euro.
  • In Düsseldorf haben Rüstungsgegner gegen die Aktivitäten des Auto- und Rüstungskonzerns Rheinmetall protestiert - auf der Straße und nicht virtuell. Am Dienstagmorgen versammelten sich parallel zum Start der ersten Online-Hauptversammlung des Unternehmens Demonstranten mit Plakaten vor der Zentrale des Rüstungskonzerns in Düsseldorf. Rheinmetall entgegnete den Demonstranten: Man habe aus China bereits eine Million Atemschutzmasken beschafft und eingeflogen. Außerdem habe das Unternehmen mit dem Bund einen Rahmenvertrag geschlossen, der die Lieferung großer Mengen an Schutzausrüstung für den medizinischen Sektor umfasse.
  • Die Reimann-Familienholding JAB will den Kaffeekonzern JDE Peet's in Amsterdam an die Börse bringen. Am Montag hatte bereits die "Financial Times" über die Pläne berichtet. Nun bestätigte das Unternehmen, dass über neue Aktien rund 700 Mio. Euro erlöst werden sollen, hinzu komme eine Platzierung von Alteigentümern. Demnach könnte das Angebot insgesamt bis zu rund 2 Milliarden Euro schwer sein. Über die Bühne gehen soll die Erstnotiz (IPO) je nach Marktlage in den kommenden Wochen.
  • Die Deutsche Telekom will ihre Beteiligung an der neu fusionierten T-Mobile US weiter ausbauen, und dem japanischen Mischkonzern Softbank einen Teil von dessen Beteiligung abnehmen. Wie es laut der Börsen-Zeitung in gut informierten Kreisen heißt, ist die Telekom für einen Deal mit Softbank offen, sollte der Preis passen. Der Zusammenschluss von T-Mobile US mit der Softbank-Tochter Sprint ist gerade erst abgschlossen worden. Aktuell hält die Telekom 43 Prozent an der Newco, Softbank kommt auf 24 Prozent. Die Japaner brauchen nach einem Milliardenverlust dringend Geld für Dividenden und Aktienrückkäufe.
  • Das chinesische Industrieunternehmen Sina Corp. hat in seinem Auftaktquartal trotz der Corona-Krise einen Gewinnsprung erzielt. So lag das Ergebnis bei 82,44 Mio. Dollar bzw. 1,21 Dollar je Aktie, nach 33,08 Mio. Dollar bzw. 0,46 Dollar je Aktie vor Jahresfrist. Auf bereinigter Basis wies Sina einen Nettogewinn von 17,04 Mio. Dollar bzw. ein EPS von 0,25 Dollar aus. Von Thomson Reuters befragte Analysten hatten im Konsens ein EPS von 0,07 Dollar erwartet.

Konjunktur & Politik

  • US-Finanzminister Mnuchin ist davon überzeugt, dass die USA stärker aus der Pandemie hervorgehen werden. Sollten die Shutdowns über mehrere Monate ausgeweitet werden, drohe allerdings permanenter Schaden für die Wirtschaft, wie Mnuchin vor dem Bankenausschuss des US-Senats sagte.
  • Laut einer Fachzeitschrift lagen die globalen Kohlenstoffdioxid-Emissionen aufgrund den Lockdown-Maßnahmen im April 17 Prozent unter Jahresdurchschnitt.
  • Die deutsche Wirtschaft wird sich nach Ansicht des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW) kommendes Jahr von den Folgen der Corona-Krise erholen. Der Aufholprozess vollziehe sich deutlich langsamer als der Einbruch, heißt es in der am Dienstag veröffentlichten Konjunkturprognose des IfW. 2021 Jahr sei mit einem Wachstum um 7,2 Prozent zu rechnen. Für das laufende Jahr erwartet das Institut einen Einbruch des deutschen Bruttoinlandsprodukts um 7,1 Prozent.
  • ifo-Präsident Clemens Fuest hat die deutsch-französische Hilfsinitiative begrüßt. „Es ist sehr gut, dass Deutschland und Frankreich gemeinsam einen Vorschlag zur Reaktion der EU auf die Coronakrise vorlegen. Das Auflegen eines europäischen Fonds zur Förderung der wirtschaftlichen Erholung ist ein wichtiges Signal für die europäische Handlungsfähigkeit und Solidarität“, sagte er in München. „Wichtig ist, dass die Schuldenfinanzierung des Fonds einmalig ist und mit einem Tilgungsplan einhergeht. Mit der Tilgung sollte man beginnen, nachdem die wirtschaftliche Erholung erreicht ist. Nach der notwendigen Ausweitung der Staatsschulden in der Coronakrise muss eine glaubwürdige Perspektive zur Rückführung der Verschuldungsquoten in Europa bestehen.“
  • Die Zahl der Baubeginne in den USA verringerte sich im April im Vergleich zum Vormonat um 30,2 Prozent auf annualisiert 0,891 Mio., wie das US-Handelsministerium mitteilte. Volkswirte hatten einen Rückgang um 26 Prozent prognostiziert. Die Zahl der erteilten Baugenehmigungen ist im April gegenüber dem Vormonat um 20,8 Prozent auf eine Jahresrate von 1,074 Mio. zurückgegangen.
  • Bayern verschärft seinen Grenzwert im Frühwarnsystem für die Corona-Neuinfektionen. Das Kabinett in München hat den Grenzwert auf 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen in einer Stadt oder einem Landkreis herabgesetzt. Das Frühwarnsystem sei ein „probates Mittel“, um lokale Ausbruchsgeschehen schnell zu erkennen, sagte Staatskanzleichef Florian Herrmann. Die frühzeitige Erkennung von Hotspots sei in der aktuellen Phase der Pandemie sehr wichtig.
  • EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat sich nach dem kritischen Urteil des BVerfG mit deutlichen Worten an die Bundesbank gewandt. „Nach dem Vertrag müssen alle nationalen Zentralbanken in vollem Umfang an den Entscheidungen und der Durchführung der Geldpolitik des Euro-Währungsgebiets teilnehmen", sagte Lagarde in einem Interview u. a. mit dem „Handelsblatt“. „Jede nationale Zentralbank in der Eurozone ist unabhängig und darf keine Anweisungen von Regierungen entgegennehmen. Dies ist in den Verträgen festgeschrieben", so Lagarde. Die Deutsche Bundesbank ist mit etwas mehr als 26 Prozent größter Anteilseigner der gemeinsamen Notenbank für den Euroraum. Die EZB soll nach dem Willen des Verfassungsgerichts binnen drei Monaten nachweisen, dass das PSPP angemessen ist. Andernfalls darf die Bundesbank als Teil des Eurosystems nicht mehr am PSPP teilnehmen.
  • Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland steigen im Mai zum zweiten Mal in Folge an. Der Indikator liegt nun bei 51,0 Punkten und damit um 22,8 Zähler höher als im Vormonat, wie das ZEW-Institut am Dienstag mitteilte. Die Einschätzung der konjunkturellen Lage für Deutschland hat sich jedoch weiter leicht verschlechtert. Der Lageindikator beträgt in der aktuellen Umfrage minus 93,5 Punkte, dies ist ein Rückgang um 2,0 Punkte. „Die Zuversicht wächst, dass es ab Sommer zu einer konjunkturellen Wende kommen wird. (…) Im vierten Quartal dieses Jahres soll es nach Einschätzung der Finanzmarktexperten wieder zu einer stärkeren Zunahme der Wirtschaftsentwicklung kommen. Der Aufholprozess wird allerdings lange andauern. Erst 2022 soll die Wirtschaftsleistung wieder das Niveau von 2019 erreichen“, kommentierte ZEW-Präsident Achim Wambach.
  • Die Zahl der Menschen in Großbritannien mit Anspruch auf Arbeitslosenhilfe ("Claimant Count") ist im April um 856.500 gestiegen, wie das Statistikamt ONS am Dienstag mitteilte. Dies ist der höchste jemals gemessene Anstieg. Im März lag der Wert noch bei revidiert 5.400.
  • Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, hat vor einer zu raschen Öffnung der europäischen Grenzen für den Tourismus gewarnt. „Ich würde der Regierung raten, die Grenzen geschlossen zu halten – und zwar in beiden Richtungen“, sagte Montgomery den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
  • Bis Dienstagvormittag sind in Deutschland über 175.100 Infektionen mit dem Coronavirus registriert worden. Im Vergleich zum Vortag ist das ein Plus von rund 400 Personen. Mindestens 7.976 mit dem Erreger Sars-CoV-2 Infizierte sind den Angaben zufolge bislang bundesweit gestorben. Das geht aus einer Auswertung der Deutschen Presse-Agentur hervor, die die neuesten Zahlen der Bundesländer berücksichtigt. Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Montag bei 0,91.
  • In der Europäischen Union (EU) wurden im April 270,682 Pkw neu zugelassen, wie der Branchenverband Acea am Dienstag in Brüssel mitteilte. Das waren 76,3 Prozent weniger als im Vorjahresmona. Wegen der Pandemie seien die meisten Autohäuser den gesamten Monat geschlossen gewesen, hieß es. Bereits im Januar und Februar waren die Zulassungszahlen zurückgegangen, ehe sie dann im März um mehr als die Hälfte absackten.
  • Der Auftragsbestand (preisbereinigt) in Verarbeitenden Gewerbe in Deutschland lag nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes im März saison- und kalenderbereinigt um 0,9 Prozent unter dem Vormonatsniveau. Dabei gingen die offenen Aufträge aus dem Inland im Vergleich zum Februar um 1,3 Prozent zurück. Der Bestand an Auslandsaufträgen verringerte sich um 0,6 Prozent. „Die Corona-Pandemie hatte im März damit noch keine deutlichen Effekte auf den Auftragsbestand im Verarbeitenden Gewerbe in Deutschland. Insbesondere zeigen die Daten an, dass die Industriebetriebe im März insgesamt keine außergewöhnlich umfangreichen Auftragsstornierungen registriert haben“, kommentierte das Bundesamt.
  • US-Präsident Donald Trump hat der Weltgesundheitsorganisation WHO mit einem endgültigen Zahlungsstopp gedroht. Sollte sich die WHO innerhalb der kommenden 30 Tage nicht zu „wesentlichen Verbesserungen“ verpflichten, werde er zudem die Mitgliedschaft der USA in der Organisation überdenken, heisst es in einem Schreiben Trumps an WHO-Chef Ghebreyesus. Die USA werfen der WHO Versäumnisse in der Pandemiebekämpfung und China-Hörigkeit vor. Die EU hat die WHO nach der Androhung der USA eines dauerhaften Zahlungsstopps verteidigt. „Jetzt ist die Zeit für Solidarität, nicht für Schuldzuweisungen oder die Untergrabung multilateraler Zusammenarbeit“, sagte eine Sprecherin der EU-Kommission am Dienstag. Internationale Bemühungen wie die der WHO seien „die einzige wirksame und machbare Option“ im Kampf gegen die Corona-Pandemie.
  • Österreichs Kanzler Sebastian Kurz hat sich zum Wiederaufbauplan von Kanzlerin Merkel und Frankreichs Präsident Macron kritisch geäußert. „Wir werden uns weiterhin solidarisch zeigen und Länder, die am stärksten von der Coronakrise betroffen sind, unterstützen, jedoch muss dies über Kredite erfolgen und nicht über Zuschüsse“, so Kurz. Dazu habe er sich auch mit den Regierungschefs der Niederlande, Dänemarks und Schwedens ausgetauscht. Merkel und Macron wollen den EU-Staaten mit einem 500 Mrd. Euro schweren Fonds in der Corona-Krise unter die Arme greifen. Damit hilft Deutschlands - der größte Nettozahler der Union - mit seiner guten Bonität bei der kostengünstigen Verschuldung.
  • Der Lockdown in der Coronakrise hat für die Handelskonzerne schwere Folgen. In ihren Lagern stapelt sich Ware im Wert von vielen Milliarden Euro, wie das „Handelsblatt berichtete. „Die Händler sitzen auf Beständen, die aktuell kaum noch verkäuflich sind", sagte Thomas Täuber, Handelsexperte bei der Unternehmensberatung Accenture der Zeitung. Besonders im Textilhandel, wo neue Hemden, Hosen und Anzüge im Monatsrhythmus herauskommen, werde das zu einem existenziellen Problem.Die überschüssige Ware können nur noch mit großen Rabatten und einem entsprechenden Verlust für die Händler verkauft werden.
  • Im ersten Quartal 2020 waren rund 45,0 Mio. Personen mit Arbeitsort in Deutschland erwerbstätig. Nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes stieg die Erwerbstätigenzahl im Vergleich zum Vorjahreszeitraum damit um 147.000 Personen bzw. 0,3 Prozent an. Obwohl sich damit der Beschäftigungszuwachs gegenüber dem Vorjahr auch zu Beginn des neuen Jahres weiter fortsetzte, schwächte sich seine Dynamik ab. Einen so niedrigen Zuwachs gegenüber dem Vorjahr hatte es zuletzt im zweiten Quartal 2010 gegeben. Die Zuwachsrate gegenüber dem Vorjahr hatte im Schlussquartal 2019 noch bei plus 0,6 Prozent gelegen.
  • Seit Beginn der Corona-Pandemie sind in den USA nach Daten der Johns Hopkins Universität mehr als 90.000 Menschen nach einer Infektion verstorben. Die Zahl der bestätigten Infektionen in den USA lag der Uni zufolge bei mehr als 1,5 Mio. Wissenschaftler der Universität Washington in Seattle erwarten, dass sich die Opferzahl in den USA erst ab Ende Juli stabilisieren wird.

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  • Krones (€0,75 je Aktie)

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