DAX stabilisiert sich weiter – Abschied von der vorübergehenden Inflation
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Der Deutsche Aktienindex stabilisiert sich derzeit über der 200-Tage-Linie. Dass die Stimmung auf dem Börsenparkett in dieser Phase eher verhalten ist und die Vorsicht bei den Anlegern überwiegt, könnte ein Vorteil für diejenigen sein, die jetzt einsteigen. Schnelle, technische Gegenbewegungen nach oben sind eher wahrscheinlich, wenn vor allem die Profis abgesichert oder unterinvestiert sind. Das dürfte jetzt der Fall sein und den Markt auch nach unten etwas stützen.
Unlängst hat die Angst vor steigenden Zinsen die Pandemie als größte Gefahr für die Märkte verdrängt. Nun hat der Präsident der Fed von Atlanta eingeräumt, dass die Inflation wohl nicht vorübergehend, sondern längere Zeit höher sein könnte. Er spricht damit das Offensichtliche aus. Der steigende Ölpreis ist das Zünglein an der Waage, der das Gerüst einer von den Zentralbanken nur als vorübergehend eingeschätzten Inflation einstürzen lassen könnte. Die langfristigen Inflationserwartungen laufen seit ein paar Tagen nach oben.
Der Anstieg im Ölpreis könnte auch die Europäische Zentralbank zwingen, ihre Inflationserwartungen erneut zu prüfen. Während dies die Tapering-Absichten der EZB zwar nicht gefährden dürfte, könnte es dennoch bedeuten, dass Leitzinsanhebungen erst viel später oder gar nicht kommen, denn am Ende belastet ein starker Ölpreisanstieg das Wirtschaftswachstum teilweise empfindlich.
Bei den weltweiten Lieferengpässen mit Halbleitern wird die Situation verschärft durch die Yunnan-Provinz, einen weltweit bedeutenden Produzenten von Silizium. Das ist das Halbmetall, das zur Chipproduktion benötigt wird. Die Yunnan-Provinz kappt die Produktion von Silizium um 90 Prozent und trägt damit dazu bei, dass die Produktion noch stärker aus dem Tritt gerät als ohnehin schon. Der neueste Leidtragende der Verknappung von Chips ist Apple. Apples Warnung vor Chipmangel zeigt, dass auch die größten Konzerne nicht vor dem Problem gefeit sind.
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