DAX stabil bei 16.800 Punkten -US-Kerninflation stagniert auf hohem Niveau
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Die Anleger bleiben sowohl nach robusten Arbeitsmarktdaten als auch relativ stabilen Verbraucherpreisen in den USA bei ihrer Erwartung deutlicher Leitzinssenkungen durch die US-Notenbank Fed und die Europäische Zentralbank im kommenden Jahr. Dabei verharrt gerade die wichtige Kernrate in der US-Inflation auf einem hohen Niveau von vier Prozent, was eigentlich gegen einen schnellen geldpolitischen Kurswechsel spricht. Fed-Chef Powell dürfte deshalb auf der morgigen Pressekonferenz wohl kaum über bloße Andeutungen eines möglichen Endes des Zinserhöhungszyklus hinausgehen, wenn überhaupt. Das aber könnte für die heiß gelaufenen Aktienmärkte zu wenig sein.
Aber auch wenn die Wahrscheinlichkeit kurzfristiger Zinssenkungen in den vergangenen Tagen durch stabile Wirtschaftsdaten eher abgenommen hat, die Börsen steigen weiter. Kein Anleger will den Sprung des Deutschen Aktienindex über die 17.000er Marke verpassen, während vor allem institutionelle Investoren nach einem solch starken Börsenjahr ihre Bilanz durch Käufe gut gelaufener Aktien aufpolieren müssen. Denn kein Vermögensverwalter will sich hinterher von seinen Kunden fragen lassen, warum er zum Beispiel bei der Rally und einem Jahresplus von fast 20 Prozent im DAX oder von 50 Prozent im US-Technologieindex Nasdaq nicht dabei war.
Bei den bisherigen Reaktionen auf den Verbraucherpreisindex in diesem Zyklus hat sich gezeigt, dass die Marktreaktion oft wichtiger für die zukünftige Richtung war als die Daten selbst. Wir befinden uns in einem disinflationären Nirwana, sodass man kurzfristig nicht zu viel in die Daten interpretieren sollte. Zwar ist die nominale Inflationsrate seit dem Höchststand im vergangenen Jahr um fast ein Drittel gesunken, doch in der realen Welt fühlt es sich kaum so an. Es dürfte der Tag kommen, an dem die Widerstandsfähigkeit, die Haushalte und Unternehmen bisher an den Tag legen, nachlässt und die Bremsspuren in der Wirtschaft sichtbar werden.
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