DAX springt nach oben – Anleger folgen Powells Optimismus (noch)

Im Grunde genommen handelte die US-Notenbank Fed gestern genauso, wie es die Anleger befürchtet hatten. Eine Verdopplung der Tapering-Geschwindigkeit gepaart mit einem höheren Inflationsausblick und einem etwas lauteren Signal bezüglich der Leitzinsanhebungen 2022 war vielleicht sogar noch etwas konservativer als im Schnitt im Vorfeld erwartet wurde.

Wenn die Mehrheit an der Börse aber einen Kurseinbruch als Reaktion auf diese Nachricht erwartet, passiert meist genau das Gegenteil. So auch gestern. Die schlechten Nachrichten wurden gekauft, vielleicht auch deshalb, weil die Stimmung im Vorfeld bereits so negativ war. Eine schlechte Nachricht verliert ihren Schrecken, wenn sie einmal ausgesprochen wurde.

Gleichwohl aber klang Jerome Powell bei seiner Einschätzung des Wirtschaftswachstums im kommenden Jahr sehr optimistisch. Des straffen geldpolitischen Kurses zum Trotz sieht er keine Abschwächung. Das größte Risiko für die Märkte wäre eine Fehlentscheidung der Fed. Würde sie in eine sich abschwächende Wirtschaft hinein ihre Geldpolitik wegen der Inflation zu zügig straffen, riskiert sie einen wirtschaftlichen Abschwung.

Powells Optimismus in diesem Punkt lässt die Anleger das Thema zumindest für den Moment auf Eis legen. Sollten die Wirtschaftsdaten in den kommenden Monaten aber wider Erwarten doch schneller in die Knie gehen, könnte dieses Kapitel sehr schnell wieder neu aufgeschlagen werden.

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