DAX Sentiment-Index: DAX und Euro haben einiges gemeinsam
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Hätte man institutionellen Anlegern gegen Jahresende einen Stift in die Hand gedrückt und sie damit den Januarkursverlauf zeichnen lassen, wären zwar sicherlich keine Kunstwerke dabei herausgekommen. Die Kurvenform hätte sich aber vermutlich bei den meisten sehr geähnelt: eine von Beginn bis zum Ende des Monats stetig ansteigende Linie. Dies wäre nur logisch, wenn man bedenkt, dass sich der Optimismus unter den Marktteilnehmern erst in der zweiten Hälfte des letzten Quartals entwickelt hat und der DAX kurz vor bzw. nach dem Jahreswechsel neue 15-Monatshochs eroberte.
Dass die Kurse nun ausgerechnet kurz vor dem Januarultimo fast achteinhalb Prozent unter dem Jahreshoch notieren und sogar die tiefsten Notierungen des Dezembers unterlaufen haben, kann auf Optimisten eigentlich nur störend wirken. Warum die Stimmung trotzdem nicht radikal umschlug, liegt an der Flexibilität, welche die von der Börse Frankfurt befragten Anlageprofis Mitte des Monats an den Tag legten. Vor zwei Wochen bereiteten sich einige von ihnen bereits auf eine Korrektur vor. Dies erklärt wohl auch die verhaltenen Reaktionen auf die jüngste DAX-Abwärtsbewegung. Kaum jemand im Handel spricht von besorgniserregenden Verlusten oder gar von einer Trendwende.
Auf der anderen Seite, sind natürlich auch positive Stimmen längst nicht mehr so deutlich zu vernehmen, wie noch zum Jahresende. Zudem würden sich die meisten sicherlich wohler fühlen, wenn der DAX sich wieder oberhalb der 6.000er Marke bewegen würde. Immerhin liegt der Anteil der Bullen zurzeit zehn Prozent über dem der Bären. Momentan zieht es den deutschen Leitindex aber eher in die Nähe einer anderen runden Marke, der 5.500er Schwelle. Diesen Abwärtsdruck haben unsere Panel-Teilnehmer ganz sicher nicht herbeigeführt. Ihre Absicherungsgeschäfte aus der zweiten Handelswoche haben bestenfalls den Rückschlag unter 6.000 ausgelöst. Für die Verluste, die der DAX seit Monatsmitte zu verschmerzen hat, können sie aber nicht verantwortlich gemacht werden. Denn das Einzige, was ihrerseits im Verlauf der Berichtswoche zu verzeichnen war, waren Käufe. Das Bärenlager verließen drei Prozent, die es allesamt zu den Optimisten zog. Also wurde von den Vermögensverwaltern lediglich Nachfrage produziert, die ein kräftiges Abdriften des DAX jedoch nicht verhindern konnte.
Dies wirft natürlich die Frage auf, wer so heftig auf deutsche Aktien eingedroschen hat. Bei der Beantwortung könnte ein Blick auf den Euro helfen. Letzterer hat zwar schon seit Längerem unter Abgabebereitschaft zu leiden, aber sowohl gegenüber dem US-Dollar, als auch gegenüber dem Yen und dem britischen Pfund geriet er auffälligerweise zeitgleich mit dem DAX ins Straucheln. Nichts als Zufall? Wir wollen unsere Beobachtung nicht auf irgendwelche Korrelationsanalysen stützen. In den Märkten gibt es immer wieder Gleichläufe zu beobachten. Die meisten verschwinden genauso plötzlich, wie sie zuvor entstanden sind. Was in diesem Fall aber für einen Zusammenhang von Euroschwäche und Aktienmarktrückgang spricht, ist das Hickhack, das derzeit um den Fortbestand der Eurozone stattfindet.
Während einige Zentralbanker darauf erpicht sind, gute Miene zum Bösen Spiel zu machen, warnen andere vor negativen Folgen der „Griechenlandkrise". Und auch seitens der Politik ist immer wieder von „harten Belastungsproben" und Ähnlichem zu hören. Ist es in solch einer Situation einem ausländischen Investor etwa zu verübeln, dass er seine Engagements in der Eurozone überdenkt? Zumal viele dieser teils schwergewichtigen Anleger von uns bereits im vergangenen Frühjahr auf der Käuferseite vermutet wurden und somit auf üppigen Gewinnpositionen sitzen dürften; dies gilt sowohl für die Aktien-, als auch die Währungspositionen. Warum sollten sie also nicht einen kleinen Teil ihrer Bestände veräußert haben? Der Markt hat das bislang ganz gut verkraften können, da inländische Investoren immer noch Interesse zeigen, Material aufzusammeln, was sich wahrscheinlich auch bis zur 5.500er Marke nicht ändern wird. Darunter aber, dürfte diese Kaufbereitschaft zum Erliegen kommen.
Die gesamten DAX und TecDAX Sentiment-Index erhalten Sie kostenfrei hier als PDF-Download
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