Analyse
10:55 Uhr, 10.06.2015

DAX - Schwanz (Griechenland) versucht mit dem Hund (Eurozone) zu wedeln

Was mich an der Diskussion ein klein wenig stört, ist die ihr immanente Hysterie. Wir sind die Dummen, wir sind die Unfähigen, wir werden über den Tisch gezogen. Anstatt es einfach sachlich zu sehen ...

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  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
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  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 10.986,89 Punkte (XETRA)

Einleitend, meine Damen und Herren, möchte ich zu einem Beitrag von Frank Schäffler verlinken, der die Situation meines Erachtens treffend beschreibt.

Griechische Euro-Erpressung: Bezahlt uns, dann helft Ihr Euch

Auf einem Guidants Desktop wird das Thema unglaublich hitzig diskutiert. Das müssen Sie gelesen haben:

http://go.guidants.com/#c/harald_weygand

Was mich an der Diskussion ein klein wenig stört, ist die ihr immanente Hysterie. Wir sind die Dummen, wir sind die Unfähigen, wir werden über den Tisch gezogen. Anstatt es einfach sachlich zu sehen. Für den europäischen Einigungsprozeß gab es keine Blaupause. Zum damaligen Zeitpunkt wurde eine Aufnahme Griechenlands als sinnvoll erachtet. Jetzt im Nachhinein sind wir klüger. Griechenland hätte nicht reingedurft. Die Aufnahme war ein großer Fehler!

Auf der anderen Seite sind wir auch dahingehend klüger, dass die bisherige Konzeption der Eurozone nicht unbedingt schlecht für den Exportweltmeister Deutschland ist. Den Südländern hingegen wurde mit dem Euro die Möglichkeit einer Währungsabwertung genommen. Es macht also wenig Sinn, wegen der Griechenlandproblematik das ganze Projekt der europäischen Einigung in Frage zu stellen. Mich erinnert die Diskussion an Fukushima. In Deutschland kam es zu einer regelrechten Massenhysterie, mit einem Schlag wurde beschlossen die Energiewende einzuleiten. Ich bin auch dafür, aber ich bin nicht dafür, solche weitreichenden Entscheidungen unter dem Eindruck starker emotionaler Schwingungen zu treffen. Wir aktiven Anleger wissen nur zu gut, dass Entscheidungen nicht emotional getroffen werden dürfen. Im Trading sind emotionale Entscheidungen die falschen!

Zurück zur dem Verhandlungspoker um Griechenland.

Was hier passiert, ist ein Angriff der Eurozone aus ihrem Inneren heraus. Das ist Fakt. Im Gegensatz zu all den Diskutanten bin ich der Ansicht, dass sich die neue griechische Regierung verhebt. Wenn Sie mit ihren Forderungen durchkommen würde,- Frühverrentungen, eigentlich unfaßbar, angesichts der desolaten wirtschaftlichen Verfassung des Staats -, würden sie maßgeblich die Richtung der europäischen Finanzpolitik bestimmen. Und das als schwächstes Glied Europas. Dem können Merkel und Schäuble nicht zustimmen. Ich halte das für unmöglich. Meines Erachtens wird es so ausgehen, dass SYRIZA nach und nach die vollmundigen Wahlversprechen kassieren muß.

Kommen wir zum DAX.

Seit Mitte März läuft eine Korrektur innerhalb des Bullenmarkts seit 2009.

Zwei starke Unterstützungen liegen bei 10.600 und 10.000 Punkten im Markt. Im Bereich einer der beiden dürften die Kursnotierungen wieder anspringen, s. graue Prognosepfeile.

Nach oben hin gilt weiterhin:

Die maßgebliche Buy Triggermarke liegt im DAX bei 12.080 Punkten. Kann der Index über 12.080 Punkte ansteigen, bedeutet dies mit hoher Wahrscheinlichkeit das erwartete mittelfristige Kaufsignal mit Zielen von 13.500 und bis zu 14.200 Punkten.

Mein Kollege Daniel Kühn berichtet von einem einmaligen Angebot. Und es ist tatsächlich einmalig: Bitte hier klicken zum Lesen

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48 Kommentare

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  • Generik
    Generik

    Hat sich hier jemand bei der ganzen Diskussion gefragt, wie eigentlich "Brüssel" entstand?! Wer sind diese Leute, was wollen sie und in welchem Namen agieren sie? Von Anfang an wusste man, mit welchen "Karten" hier gespielt wird, man wollte irgend etwas nach Willen einiger sog. Europabesessener aufbauen ohne Ricksicht auf die Strukturen und lebensweise in der einzelnen europäischen Länder. Man bildet doch nicht eine Gemeinschaft mit Verpflichtungen der Länder untereinander, wenn man doch weiss, dass diese von einigen dieser Länder eben wegen der wirtschaftlichen, politischen, gesetzlichen und strukturellen Unterschiede gar nicht zu erfüllen sind. Man baut doch die Staaten nicht vom Grund auf und auf Abruf, um mit denen Europa zu gestalten, wenn diese Staaten erst gar nicht dazu in der Lage sind!

    Einen ganz interessanten Beitrag dazu hat der Aktienbaer um 17:26 Uhr gestellt.

    Was tut sich hier eigentlich, überall nur noch "ruinierte" Finanzen vieler europäischen Länder und unzufriedene Menschen in diesen. Hier geht es nicht darum was Griechenland macht sondern warum wurde es zugelassen, dass der Zustand so ist wie er ist? Meines Erachtens nach, solange man bei den Verhandlungener nicht selbst am Tisch sitzt, kann man sich kaum ein Urteil erlauben.

    22:44 Uhr, 10.06. 2015
    1 Antwort anzeigen
  • Frischer Fibonattschi
    Frischer Fibonattschi

    Griechenland kann sein Schuldenproblem doch ganz leicht lösen: Einfach Tantieme für die Olympischen Spiele rückwirkend bis in die Antike kassieren, und zwar am besten nicht nur auf der Erde, sondern gleich im ganzen Universum. Bis die Einwohner der Plejaden bezahlt haben, kann es zwar Millionen von Lichtjahren dauern, aber bis dahin kann Tsipras mit seiner Taktik die EU bestimmt noch hinhalten.

    19:54 Uhr, 10.06. 2015
  • Aktienbaer
    Aktienbaer

    also mit Verlaub, die Probleme der EU beschränken sich doch nicht ausschließlich auf Griechenland.Was ist mit Italien, mit Frankreich,mit Portugal usw. Probleme wohin man schaut ! Der Fokus liegt i.M. bei Griechenland, wenn das "abgearbeitet" ist, kommt die nächste Baustelle.

    Was ist mit der EU-Osterweiterung zur Destabilisierung der EU im Interesse der USA ?

    Was nützt den USA volkswirtschaftlich ein starkes Europa, nichts, es ist wirtschaftlich eine Bedrohung.

    Beim Trachten-Gipfel hat Herr Obahma unmißverständlich klar gemacht, dass Griechenland gerettet wird, weil der Nato-Außenposten Griechenland nicht aufgegeben wird. (um jeden Preis)

    Griechenland hat eine der modernsten Armeen dieser Welt, dass überläßt der Friedensnobelpreisträger Obahma doch nicht dem Klassenfeind Russland/China.

    Was ist mit den Gasvorkommen in Griechenland?

    Und das wissen die Griechen, jetzt nutzen sie diese Situation für sich aus.

    Mich würde nicht wundern, wenn Merkel, die in erster Line die Interessen der USA vertritt unseren Finanzminister in die Schranken weist. Schäuble hat prinzipell recht, nur recht haben und recht bekommen.....?

    17:26 Uhr, 10.06. 2015
    1 Antwort anzeigen
  • Sonnenschein
    Sonnenschein
    16:18 Uhr, 10.06. 2015
  • Sonnenschein
    Sonnenschein

    Tod von James Last:

    16:18 Uhr, 10.06. 2015
  • Sonnenschein
    Sonnenschein

    Habe (doch) noch eine (gute) Nachricht: :-)

    http://www.t-online.de/nachrichten/ausland/krisen/...

    Ciao !

    15:04 Uhr, 10.06. 2015
  • Sonnenschein
    Sonnenschein

    Kollegen, wenn Ihr das Streiten nicht beendet, schreibt Harald Weygand für lange Zeit keinen Polit-Artikel mehr ... :-)

    P.S.: Es wird hier ohnehin niemand irgendwelche Behauptungen mit irgendwelchen Zahlen mit Gewissheit belegen können (weil die Welt komplexer ist als man es sich manchmal vorstellt). Dies ist auch gar nicht notwendig. Ein Streiten um solche Sachaussagen, die zudem aus dem Großen und Ganzen herausgerissen sind, und um mögliche Zusammenhänge bringt nichts ...

    Wünsche allen ein guten und erfolgreichen Nachmittag !

    14:24 Uhr, 10.06. 2015
  • Chamäleon
    Chamäleon

    Meine Meinung zur Griechenlandrettung.

    Das erspart mir jeden weiteren Kommentar.:-)

    Wie ging der Film nochmal zu Ende? Merkel heiratet Tsipras. :-))

    13:08 Uhr, 10.06. 2015
    1 Antwort anzeigen
  • shark
    shark

    Was wir hier mit Griechenland erleben müssen ist ein Stück aus dem Tollhaus und zwar vom Beitritt bis zum heutigen Tag .Und Draghi spielt dabei ebenso eine tragische Rolle wie Merkel .Beide agieren verantwortungslos und ohne Visionen.

    Nur wird dieser "Weg" nicht mehr allzu lange politisch in der EU durchsetzbar sein ,denn er zielt nur auf Zeitgewinn und löst kein einziges Problem, im Gegenteil er verschlimmert alles

    12:48 Uhr, 10.06. 2015

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Über den Experten

Harald Weygand
Harald Weygand
Head of Trading

Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

Mehr über Harald Weygand
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