DAX schüttelt Virus-Angst zunächst ab – Überzeugende Berichtssaison in den USA
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Der Leverkusener Chemie- und Pharmakonzern Bayer könnte im Glyphosat-Streit noch einmal mit einem blauen Auge davonkommen. Gestern Abend wurde bekannt, dass der Konzern mit den Anwälten der Kläger über einen Vergleich in Höhe von zehn Milliarden US-Dollar verhandelt. Kommt es zu einem solchen Deal, lägen die Belastungen für den Konzern eher am unteren Ende und sehr weit weg von den größten Befürchtungen. Die Bayer-Aktie ist heute der größte Gewinner im Deutschen Aktienindex. Noch ist natürlich nichts entschieden. Aber sollte sich die Tendenz in dieser Größenordnung bestätigen, dürfte der Kurs der Bayer-Aktie einiges an Nachholpotenzial über das heutige Plus hinaus haben.
Jede Menge Nachholpotenzial hat auch der DAX gegenüber der Wall Street. Heute allerdings sieht es so aus, als würde er einigen Boden des in den vergangenen zwei Tagen verlorenen Terrains wieder gutmachen können. Starke Zahlen des US-Chipherstellers Intel innerhalb einer auch sonst sehr überzeugenden Berichtssaison in den USA lassen die Sorgen um die Ausbreitung des Coronavirus heute zunächst etwas in den Hintergrund rücken und schieben auch den deutschen Aktienmarkt an. Nächste Anlaufstation des DAX auf seinem Weg nach oben dürfte zunächst eine Bestätigung des am Mittwoch erklommenen Allzeithochs von 13.640 Punkten sein. Sowohl DAX als auch Dow Jones erlebten in den vergangenen 24 Stunden ein Umkehrszenario, dass heute zu einer Trendfortsetzung des Bullenmarktes führen könnte.
Zwei Handelsabkommen haben die Vereinigten Staaten bislang geschlossen – eins mit China und eins mit Kanada und Mexiko. Man kann darüber streiten, ob damit wirklich bereits große Sprünge für die US-Wirtschaft gemacht wurden, wie von Präsident Trump in Davos stolz verkündet. Nach seinen Worten müssten die Vereinigten Staaten in den kommenden Jahren vor einem massiven Wachstumsboom stehen. Eher aber ist wahrscheinlich, dass der amtierende Präsident jetzt voll und ganz im Wahlkampfmodus angekommen ist. Er möchte im November wiedergewählt werden. Ab sofort kann es also sinnvoll sein, die Zustimmungswerte und Wahlumfragen für Trump zu beobachten. Fallen diese zu stark, könnte er sich genötigt fühlen, erneut handelspolitisch aktiv zu werden und die große Keule rauszuholen, zum Beispiel gegen die Europäische Union.
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