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11:56 Uhr, 14.10.2019

DAX rutscht auf Tagestief – Noch ist nichts in trockenen Tüchern

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  • DAX
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    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

Gerade die letzte halbe Handelsstunde an der Frankfurter Börse hat gezeigt, wie fragil das Fundament der Rally vom Freitag noch ist. So fragil, wie auch die Absichtserklärung zwischen den USA und China, in drei, vier oder fünf Wochen ein partielles Handelsabkommen unterzeichnen zu wollen. China sieht weiteren Gesprächsbedarf und schon fällt der Deutsche Aktienindex auf sein Tagestief.

Bei aller derzeitigen Euphorie über die Nachrichten darf man nicht vergessen, dass es sich bei den Kursgewinnen vom Freitag immer noch um Vorschusslorbeeren für ein Abkommen handelt, dessen Unterschrift noch lange nicht unter dem Vertrag, geschweige denn trocken ist.

Noch immer gibt es viele offene Fragen in diesem Thema und auch noch immer droht übrigens ein ungeregelter Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union mit wirtschaftlichem Chaos auf beiden Seiten. Das Risiko liegt jetzt mindestens bei 400 Punkten im DAX, wenn das am Freitag gesagte in einem Tweet aus dem Weißen Haus wieder wie eine Seifenblase zerplatzen würde.

Noch leben die Börsen von der Aussicht darauf, dass der größte Ballast des ersten Halbjahres abgeworfen werden könnte. Die jüngsten Entwicklungen lassen zwar wie gesagt noch keine endgültigen Schlussfolgerungen zu, haben aber zunächst einmal dazu geführt, dass sich die Wahrscheinlichkeiten in positiver Richtung verschoben haben. Damit besteht das größte Risiko für viele, die noch nicht oder sogar auf eine Korrektur positioniert sind, darin, dass das passiert, was niemand auf dem Schirm hat: das tatsächlich alles besser wird.

Und wenn das, was kaum jemand erwartet, eintritt, kommt es zu so starken Kursbewegungen wie am Freitag. Über 12.294 Punkten im DAX und über 2.941 Punkten im S&P 500 kann immer noch von einer intakten Bodenbildung in den Indizes ausgegangen werden. Daraus könnten sich dann stärkere Kursgewinne in den kommenden Wochen entwickeln, sollten neue Hiobsbotschaften ausbleiben.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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