Kommentar
15:00 Uhr, 21.11.2016

Bundesbank erwartet rasantes Wachstum - Schäuble wirft London Steuerdumping vor

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  • Steuersenkungen für Firmen: Betreibt die britische Regierung unfairen Wettbewerb?
  • Lloyds plant erste Übernahme seit 2008 
  • Stada übernimmt die britische Natures Aid
  • Deutsche Bank: Achleitner bleibt Chef des Aufsichtsrats
  • Airbus muss möglicherweise hunderte Mio. Euro Schadensersatz leisten
  • Fiskus darf sich über deutlich steigende Steuereinnahmen freuen
  • Japans Exportunternehmen lassen im Oktober Federn
  • Dt. Bank-Aufsichtsratschef muss kein juristisches Nachspiel im Libor-Skandal fürchten
  • United Internet stellt höhere Dividende für 2016 in Aussicht

DAX

  • Der Handel am deutschen Aktienmarkt kommt nicht in Schwung, die Anleger sind aus mehreren Gründen vorsichtig. Zum Wochenauftakt fehlen zum einen größere Treiber von der Konjunkturseite. Darüber hinaus warten die Anleger auf weitere Neuigkeiten zur Regierungsmannschaft sowie der künftigen Wirtschaftspolitik des designierten US-Präsidenten Donald Trump. Hinter dem erhofften Konjunkturprogramm stehen noch viele Fragezeichen. Und in Italien findet in zwei Wochen ein Verfassungsreferendum statt. Werden die Reformen abgelehnt, so könnte dies Italien, und sogar die gesamte Eurozone destabilisieren. Der DAX ist somit weiter auf Richtungssuche. Seit Monaten bewegt sich der Index im Grunde seitwärts. Am Nachmittag notiert der Leitindex bei 10.705 Zählern, also 0,4 Prozent fester.

Unternehmensnachrichten

  • Die US-Großbank Citigroup hat weitere Aktienrückkäufe über 1,75 Mrd. US-Dollar beschlossen. Dies entspricht 1,1 Prozent des aktuellen Börsenwerts.
  • Die britische Großbank Lloyds ist laut einem Bericht der „Financial Times“ an der Übernahme der britischen Kreditkartensparte unter der Marke MBNA der Bank of America interessiert. Für Lloyds wäre es die erste Übernahme seit der staatlichen Rettung in der Finanzkrise ab 2008.
  • Das soziale Netzwerk Facebook hat angekündigt, eigene Aktien im Wert von bis zu 6 Mrd. US-Dollar zurückkaufen zu wollen. Es ist der erste Rückkauf seit dem Börsengang vor vier Jahren.
  • Der Arzneimittelhersteller Stada übernimmt die britische Natures Aid, der Kaufpreis wurde nicht genannt. Im vergangen Jahr hat das Unternehmen einen Umsatz von 7,3 Mio. Pfund erwirtschaftet.
  • Deutsche Bank-Aufsichtsratsvorsitzender Paul Achleitner wurde im Kontrollgremium einstimmig für eine zweite Amtszeit nominiert. Dies bestätigte eine Konzernsprecher am Montag und bestätigte damit dpa-Informationen vom Sonntag. Da Achleitner auch von den größten Aktionären unterstützt wird, dürfte einer Wiederwahl bei der Hauptversammlung im kommenden Mai nichts mehr im Wege stehen.
  • Volkswagen-Vorstandschef Matthias Müller erwartet, dass der Autokonzern mittelfristig für die von ihm produzierten Elektrofahrzeuge pro Jahr rund drei Mio. Batterien benötigen wird. Deshalb sei der Bau einer eigenen Batteriefabrik perspektivisch sinnvoll, sagte er der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer warnte angesichts des Ausbaus der E-Mobilität vor Folgen für Zehntausende Mitarbeiter: „Bei den Zulieferern sind mehr als 75.000 Jobs in Gefahr", sagte Dudenhöffer der „Bild am Sonntag“. Grund dafür sei, dass viele Zulieferer Teile produzieren, die in Elektroautos nicht mehr gebraucht werden.
  • United Internet hat eine höhere Dividende für 2016 in Aussicht gestellt. „Ich sehe momentan nichts, was dem im Wege steht", sagte Firmenchef Ralph Dommermuth gegenüber „Euro am Sonntag“. Bei der achtprozentigen Beteiligung von United Internet an Rocket Internet erwartet Dommermuth vorerst keine weiteren Abschreibungen: „Im dritten Quartal hatten wir keine Wertberichtigung auf unsere Rocket-Aktien. Und ich sehe dies auch nicht im laufenden Quartal“.
  • E.ON-Vorstandschef Johannes Teyssen macht sich auch nach Rekordabschreibungen und Rekordverlust wenig Sorgen um die Finanzkraft des Konzerns. Die Zahlen zum dritten Quartal seines Unternehmens seien gar nicht so schlecht, so der gegenüber dem "Handelsblatt". Das Kerngeschäft arbeite weiter mit Gewinn, so Teyssen. Das Unternehmen hatte wegen Milliardenabschreibungen einen Verlust von 9,3 Mrd. Euro bilanziert.
  • Im Zusammenhang mit einer Strafe wegen der Manipulation des Referenzzinssatzes Libor muss Deutsche Bank-Aufsichtsratschef Paul Achleitner kein juristisches Nachspiel fürchten. Eine interne Untersuchung der Bank habe keine Anhaltspunkte für eine Pflichtverletzung Achleitners ergeben, berichtet die „Süddeutsche Zeitung“ unter Berufung auf Finanzkreise.
  • Apple will die Batterien in einigen Geräten seines iPhone 6s kostenlos auswechseln. Die betroffenen Smartphones schalteten sich überraschend ab, erklärte der iPhone-Hersteller.
  • Der US-IT-Sicherheitsanbieter Symantec will den Identitätsschutz-Spezialisten LifeLock für 24 US-Dollar je Aktie übernehmen. Inklusive Schulden kommt der Deal damit auf ein Volumen von 2,3 Mrd. US-Dollar. Symantec will mit dem Kauf sein Position im Markt für Computersicherheit verfestigen und die Angebotspalette erweitern.
  • Eine Übernahme des LED-Industrieausrüsters Aixtron durch den chinesischen Investor Grand Chip Investment wird unwahrscheinlicher. Die prüfende US-Behörde für Auslandsinvestitionen CFIUS habe den Fall verwiesen und wolle empfehlen, keine Freigabe zu erteilen, teilte das Tec-DAX-Unternehmen am Montag mit. Grund seien nationale Sicherheitsbedenken. Nun müsse US-Präsident Obama über die Freigabe entscheiden. Trotz der Bedenken der US-Behörde will Aixtron die Übernahme durch die Chinesen nicht stoppen. Grand Chip bot 6 Euro je Aktie und hat die Mehrheit an dem Spezialanlagenbauer schon sicher. Im Oktober meldeten dann aber die USA Sicherheitsbedenken gegen den Deal an.
  • Siemens-Vorstandschef Joe Kaeser hat vor sozialen Verwerfungen im Zuge der Digitalisierung gewarnt. Es werde Menschen geben, die diesen Wandel nicht schnell genug mitmachen könnten, sagte der Manager auf dem Wirtschaftsgipfel der „Süddeutschen Zeitung“. Deshalb werde „eine Art Grundeinkommen unvermeidlich sein".
  • Nach einem Bericht des „Spiegels" muss Airbus möglicherweise einige hundert Millionen Euro Schadensersatz für die verspätete Auslieferung und die Mängel des Transportflugzeugs A400M zahlen. Derzeit sind offenbar lediglich drei von fünf Militärflugzeugen ein­satz­be­rei. Die genaue Höhe der Zahlungen wird laut dem Bericht gerade mit dem Ver­tei­di­gungs­mi­nis­te­ri­um ausgehandelt.

Konjunktur & Politik

  • Der die Wirtschaftsstimmung in den USA abbildende Chicago Fed National Activity Index (CFNAI) ist im Oktober auf -0,08 Punkte gestiegen. Analysten hatten allerdings mit einer stärkeren Erholung gerechnet. Im Vormonat hatte der Index bei revidiert -0,23 Punkten notiert.
  • Der amtierende US-Präsident Barack Obama will sich bei grundsätzlichen Fragen in die Politik seines Nachfolgers Donald Trump einmischen. Er werde sich dann als US-Bürger äußern, der sich tief um unser Land sorgt“. Dabei gehe es nicht um Regierungsvorhaben, sondern um Werte und Ideale.
  • Laut der Ratingagentur Fitch haben die von Donald Trump angekündigten fiskalischen Konjunktur-Stimuli kurzfristig keine Auswirkungen auf das Triple A-Rating der USA.
  • Die deutsche Wirtschaft dürfte nach Prognose der Bundesbank im Schlussquartal signifikant an Fahrt aufnehmen. „Im letzten Vierteljahr 2016 dürfte sich das Wachstum der deutschen Wirtschaft nach der temporären Verlangsamung im Sommer wieder deutlich verstärken", heißt im Monatsbericht der Bundesbank. Die Stimmung habe sich zuletzt kräftig verbessert, insbesondere in der Industrie. Daher sei davon auszugehen, dass die Industrieproduktion im Jahresschlussquartal wohl stärker zur gesamtwirtschaftlichen Dynamik beitragen werde.
  • Einem Medienbericht zufolge will die britische Premierministerin Theresa May die Unternehmenssteuern möglicherweise auf unter 15 Prozent senken. Das wäre der niedrigste Satz in den 20 größten Industrienationen, berichtete die Zeitung "Daily Telegraph“ am Montag. Damit sollten Unternehmen aus anderen Ländern nach Großbritannien gelockt werden. hat wenig Verständnis für die Ankündiungen Londons. Noch sei Großbritannien Mitglied der EU und damit an entsprechendes europäisches Recht gebunden, meinte er. Sollte das Land eines Tages nicht mehr der EU angehören, sei es an die Vereinbarungen der G20-Gruppe der führenden Industrie- und Schwellenländer gebunden, "jedenfalls, wenn sie anständige Leute sind".
  • Der starke Yen und eine schwache Nachfrage wichtiger Handelspartner hat der japanischen Exportwirtschaft einen tiefschwarzen Oktober beschert. Die Ausfuhren im Berichtsmonat seien um 10,3 Prozent zurückgegangen, teilte das Finanzministerium am Montag mit. Der Rückgang fiel deutlich heftiger als von Experten erwartet. Es war der 13. Monat in Folge, in dem die Ausfuhren gefallen sind.
  • Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) will die Luftfahrtbranche durch niedrigere Gebühren für die Flugsicherheit finanziell entlasten. Ab 2017 sollen Fluggesellschaften 213 Mio. Euro weniger für den Lotsenbetrieb bei An- und Abflügen bezahlen müssen, berichtet die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“.
  • Die Steuereinnahmen von Bund und Ländern sind im Oktober weiter deutlich gestiegen. Der Fiskus hat nach Angaben des Bundesfinanzministeriums mit 44,4 Mrd. Euro rund 8,2 Prozent mehr Geld eingenommen als im Vorjahresmonat. Als Grund dafür wurden die gute Konjunktur sowie die hohe Beschäftigungsrate und die tariflichen Lohnerhöhungen genannt. Damit stiegen die Steuereinnahmen in den ersten zehn Monaten des Jahres um 4,5 Prozent auf 516,9 Mrd. Euro.
Termine des Tages: 17:30 Uhr - Rede von EZB-Präsident Draghi in Straßburg

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