DAX: Ruhig, das war einmal!
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„Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt.“ Das dürften sich viele Börsianer mit Blick auf die turbulente Entwicklung des DAX seit Jahresbeginn auch gedacht haben. Noch in den ersten Wochen hätten Anleger vermuten können, dass die Rekordjagd des deutschen Leitindex kein Ende nimmt. So optimistisch war die Stimmung trotz der fortgeschrittenen Bewertung. Doch dann der Schock: Zunächst brachten Sorgen über steigende US-Zinsen die Kurse ins Trudeln. Dann läutete die Angst vor einem Handelskrieg mit den USA die nächste Talfahrt ein. Die beiden Korrekturwellen haben dem DAX in der Spitze mehr als 1.600 Punkte vom Hoch gekostet. Zwischenzeitlich notierte der Index auf dem tiefsten Stand seit einem Jahr. Zwar hat sich die Lage zuletzt wieder etwas entspannt, doch zur alten Gelassenheit dürften die Marktteilnehmer wohl so schnell nicht mehr zurückkehren. Es scheint nur eine Frage der Zeit bis zum nächsten Beben.
Ernüchternde Signale
Warum sind die Märkte derzeit so anfällig, obwohl fundamental alles in bester Ordnung scheint? Die Wirtschaft brummt, der Arbeitsmarkt zeigt sich erstaunlich robust und die Frühindikatoren bewegen sich weiterhin auf historisch hohem Niveau. Doch gerade in diesem Punkt liegt auch eine Gefahr. Denn mittlerweile zeichnet sich ab, dass wichtige konjunkturelle Frühindikatoren den Scheitelpunkt überschritten haben – und wie die Erfahrung zeigt, nimmt die Volatilität in solchen Phasen für gewöhnlich zu. So gingen die ifo Geschäftserwartungen, in denen die Unternehmen ihre Geschäftsaussichten für die nächsten sechs Monate beurteilen, im Februar bereits den dritten Monat in Folge zurück. Dazu passt, dass die Auftragseingänge in der deutschen Industrie im Januar unerwartet stark um 3,9 Prozent gesunken sind. Das alles lässt darauf schließen, dass die Wirtschaft in diesem Jahr möglicherweise doch nicht so stark wachsen wird, wie das von Volkswirten zuletzt noch prognostiziert wurde.
And the Looser is: Germany
Hinzu kommt, dass sowohl das Thema Zinsen als auch die Gefahr eines Handelskrieges noch längst nicht vom Tisch sind. Was Letzteres betrifft hat US-Präsident Donald Trump den Ton kürzlich sogar verschärft. Die Europäische Union habe die USA nicht sonderlich gut behandelt, so Trump. Trotzdem würden sie ihre Autos und weitere Exportprodukte in die Vereinigten Staaten senden. Seine Drohung: „Dann belegen wir ihre Autos mit einer Steuer von 25 Prozent – und glaubt mir, dann machen sie es nicht sehr lange.“ Tatsächlich wäre Deutschland der große Verlierer eines Handelskrieges. In kein anderes Land der Welt exportiert die deutsche Wirtschaft mehr Güter als in die USA. Auf rund 112 Milliarden Euro belief sich das Ausfuhrvolumen allein im vergangenen Jahr. Importiert wurden dagegen nur Waren im Wert von 61 Milliarden Euro.
Herausfordernde Zeiten für Anleger
Bereits im Dezember des vergangenen Jahres haben wir an dieser Stelle vermutet, dass die Rückschlagrisiken für deutsche Aktien deutlich gestiegen sind (siehe: „Das neue Jahr birgt Absturzrisiken“). An dieser Einschätzung hat sich im Grunde nichts geändert. Die Korrekturwelle scheint noch nicht abgeschlossen zu sein. Auf der anderen Seite hat die Bewertung des DAX mittlerweile fast wieder ein durchschnittliches und damit „normales“ Niveau erreicht. Das sorgt für Entlastung und macht deutliche Gegenbewegungen möglich. Für Anleger wird die Herausforderung in den nächsten Monaten daher darin liegen, in diesem Wechselspiel der Märkte zu investieren. Oder mit anderen Worten: Auf ein gutes Timing kommt es an. Und gerade für kurz- bis mittelfristig getimte Anlagestrategien eignen sich Hebelprodukte wie Turbos. Mit ihnen können Anleger sowohl von steigenden als auch von fallenden Kursen profitieren.
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