DAX ringt um Stabilisierung – Wall Street sendet technisches Warnsignal
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Die Zeit, in die Anleger die Flut an negativen Nachrichten ignoriert haben, ist vorüber. Sie realisieren nun, dass nicht nur die Zinsen für längere Zeit auf hohem Niveau bleiben, sondern auch die geopolitischen Krisen nicht so schnell gelöst werden können. Israels Armee wird aller Wahrscheinlichkeit nach in Gaza von Haus zu Haus gehen müssen, wenn sie die Hamas loswerden will – ein Prozess, der nicht Tage oder Wochen, sondern Jahre in Anspruch nehmen wird.
Sollten im Deutschen Aktienindex die 14.800 Punkte jetzt nicht halten, könnte die Korrektur noch einmal gut 400 Punkte tiefer reichen. Eine Bodenbildung ist derzeit nicht in Sicht. In den USA ist der S&P 500 Index unter seine 200-Tage-Linie gerutscht. Das wird von weltweiten Investoren als technisches Warnsignal interpretiert.
Anleger fürchten, dass der jüngste Ölpreisanstieg das bereits erreicht geglaubte Ende der Zinswende verschieben könnte. Die zehnjährigen Renditen in den USA stehen in Tuchfühlung zur psychologisch so empfindlich beachteten Fünf-Prozent-Hürde. Ein Sprung darüber dürfte zumindest kurzfristig an den Aktienbörsen zu weiteren Kursverlusten führen.
Die Wahrscheinlichkeit, dass die Europäische Zentralbank in dieser Woche erneut an der Zinsschraube dreht, ist zumindest in den Swap-Sätzen derzeit mit Null veranschlagt. Für die Sitzung im Dezember liegt sie bei nur zehn Prozent. Das könnte zu niedrig sein, negative Überraschungen sind einzukalkulieren. Die Wahrscheinlichkeit für eine Anhebung durch die Fed im Dezember liegt immerhin bei 24,1 Prozent.
Der Dollar wertet immer weiter auf und setzt Zentralbanken rund um den Globus unter Druck. Er erreicht fast 150 Yen und damit eine Marke, an der die Bank of Japan einschreiten und schwächend auf den Dollar einwirken könnte. Ebenfalls mit Argusaugen dürfte die People’s Bank of China ihre Währung beobachten. Der Dollar handelt in Tuchfühlung zu 7,37 Yuan. Ein Ausbruch darüber könnte zu einer Beschleunigung der Abwertung der chinesischen Währung führen. Anleger stehen in Hab-Acht-Stellung, was das Risiko einer Währungs-Intervention durch Chinas oder Japans Notenbank anbelangt.
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