Kommentar
07:43 Uhr, 15.12.2023

DAX prallt zunächst an der 17.000 ab – In Sachen Zinssenkungen ist die Katze aus dem Sack

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  • DAX
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    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

Nachdem die Inflation scheinbar so schnell wieder verschwindet, wie sie gekommen ist, könnten die Notenbanken 2024 in eine Art Absenkungswettlauf bei den Leitzinsen eintreten. Gestern allerdings versuchte die Europäische Zentralbank noch, den Eindruck zu entkräften, sie könnte es mit Zinssenkungen eiliger haben als die Fed.

Dass der Deutsche Aktienindex gestern nach dem kurzen Ausflug über die 17.000er Marke wieder gut zwei Prozent gefallen ist, hat aber mehr mit der Psychologie der Anleger und weniger mit einer zurückhaltenden EZB zu tun. Was wir derzeit sehen, ist eine Abkopplung des Kursgeschehens von der Wirklichkeit. Es droht eine Rezession dies- und jenseits des Atlantiks und der Glaube, die Zentralbanken werden es schon richten können, ist zwar nicht vollkommen abwegig, aber eben auch keine Garantie.

Die Rally im DAX hat nicht viel mit der deutschen Realwirtschaft zu tun. Die 40 Unternehmen im Index generieren ihre Erlöse nur zu einem Fünftel in Deutschland, während sie hier aber zwei Drittel ihrer Mitarbeiter beschäftigen. Ein faires Bild für die deutsche Wirtschaft erhält man da schon eher, wenn man den MDAX betrachtet, der immer noch 25 Prozent unter seinem Höchststand notiert. Ebenso liegt auch der DAX-Kursindex, der keine Dividenden enthält, noch gut 3,6 Prozent unter seinem Allzeithoch, während der Dow Jones als Kursindex in dieser Woche auf ein neues ausgebrochen ist.

Es gibt durchaus realwirtschaftliche Probleme in Deutschland, die gelöst werden müssen. Und nach einer Phase, in der es am Aktienmarkt um das Spekulieren auf die Zinswende ging, ist die Katze jetzt aus dem Sack, die Zinsen werden sinken. Deshalb dürfte es aller Wahrscheinlichkeit schon bald zu einer Rückbesinnung auf die Realität kommen, in der auch die Wirtschaftsdaten wieder eine stärkere Rolle spielen.

In dieser Phase ist dann auch eine Korrektur im DAX – wenn auch auf hohem Niveau und ohne große Kursverluste – denkbar. Saisonal betrachtet sind die Monate Januar bis März nach einer Jahresendrally eher für eine Schaukelbörse bekannt. Da wäre es schon eine große Leistung, wenn der DAX sein hohes Niveau behaupten könnte, ohne die Kursgewinne wieder herzugeben. Denn dies würde auf tiefere, zugrunde liegende Probleme hindeuten.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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