Kommentar
08:51 Uhr, 17.03.2022

DAX pausiert nach Rally – Fed lässt die Katze aus dem Sack

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    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

Auf knapp zwei Prozent sollen die Leitzinsen in den USA bis zum Ende des Jahres steigen und den ersten kleinen Schritt auf diesem Weg ist die Notenbank gestern gegangen. Aber die Wall Street erholt sich nach einer kurzen Schrecksekunde schnell wieder und schließt den Handel mit einem dicken Plus ab. Die Katze ist jetzt aus dem Sack, die Zinswende ist da, aber sie wird nur so schnell vonstatten gehen, wie es der Markt verträgt. Und noch strotzt die US-Wirtschaft laut Fed-Chef Powell vor Stärke und wird sich von ein bisschen höheren Zinsen schon nicht aus dem Takt bringen lassen. Diese Argumentation hat ihm die Börse gestern abgekauft.

Aber da der Deutsche Aktienindex schon vor der Entscheidung eine wahre Rally aufs Parkett legte, steht in Frankfurt heute erst einmal eine Verschnaufpause an. Aus technischer Sicht hat der Markt noch weiteres Erholungspotenzial von gut 400 Punkten, um das neutrale Preisband nach oben auszuschöpfen. Dann muss die Situation neu bewertet werden.

Die Fed bekämpft Inflationsgefahren, China Rezessionsgefahren. Wer am Ende richtig liegt, „sieht die Börse, wenn die Zeit vergeht“. Noch befindet sich die Fed fast allein auf weiter Flur bei dem Ansinnen, etwas gegen die Inflation zu tun. Aber sicher nur so lange, bis die Zwischenwahlen im Herbst vorüber sind oder es zu einer Invertierung der Zinskurve kommt – je nachdem, was früher eintritt. Investoren erhalten aktuell nur eine um 21 Basispunkte höhere Rendite, wenn sie der US-Regierung statt für zwei zehn Jahre lang Geld leihen. In dem Moment, in dem die Märkte für zweijährige Laufzeiten einen höheren Zins einpreisen als für zehnjährige, spricht man von einer Invertierung der Zinskurve. Der Markt beginnt, eine Rezession einzupreisen.

Das letzte Mal, dass dies der Fall war, war übrigens nicht Anfang 2020, sondern im Januar 2006. 2020 kam es zwar auch zu einer Rezession, aber das schnelle Eingreifen von Notenbanken und Politik hat dem Rentenmarkt quasi keine Zeit gelassen, eine Rezession einzupreisen. Die Lehre daraus könnte für die Regierungen sein: Man muss sofort handeln und nicht zu viel Zeit vergehen lassen. Einen solchen Ansatz scheint die chinesische Regierung jetzt zu verfolgen.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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