Kommentar
08:05 Uhr, 21.12.2023

DAX orientiert sich wieder nach unten – An der Wall Street reißt die Gewinnserie

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  • DAX
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    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

Nach der Zinssenkungseuphorie, ausgelöst durch die letzte US-Notenbanksitzung, interessiert man sich an der Börse jetzt für den Zeitpunkt, wann mögliche Zinssenkungen ihre Wirkung entfalten. Denn trübe Ausblicke von Logistikern wie Fedex gestern haben gezeigt, dass eine lockerere Geldpolitik in der Regel zunächst einmal die Folge einer schwächeren Konjunktur ist. Mit dem Riss der Gewinnserie an der Wall Street dürfte es auch für den DAX schwer werden, die 17.000 Punkte in diesem Jahr nochmal zu erreichen. Das alte Allzeithoch bei 16.530 Punkten liegt nun wieder sehr viel näher als das neue knapp über der runden Marke.

Auch wenn die Europäische Zentralbank im Frühjahr die Leitzinsen ein erstes Mal senken sollte, dürfte der Effekt erst Monate später zu spüren sein. In der Zwischenzeit kann sich das Wachstum weiter abgekühlt haben. Die wirkliche Schützenhilfe für die deutsche Wirtschaft von Zinssenkungen wird erst spät in der zweiten Jahreshälfte 2024 zu erwarten sein. Bis dahin aber ist es noch eine lange Zeit.

Es besteht darüber hinaus viel Unsicherheit über die Anschläge der Huthi-Rebellen im Roten Meer. Zu starke Störungen des weltweiten Frachtverkehrs können zu Lieferengpässen führen und den zuletzt von Anlegern so willkommen geheißenen Rückgang der Inflation gefährden. Mehr Schiffe müssen eine längere Route um Afrika herum fahren, um hohe Versicherungskosten bei der Überquerung des Roten Meeres zu vermeiden. Sie können nicht länger den Suez-Kanal nutzen, um schnell von Asien nach Europa zu gelangen. Das bedeutet automatisch, dass weniger Schiffe verfügbar sein und die Seefrachtpreise steigen werden. Das könnte sich schließlich bei importierten Gütern in steigenden Preisen niederschlagen.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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