Kommentar
09:38 Uhr, 13.01.2020

DAX nimmt Aufwärtstrend wieder auf – Berichtssaison in den USA startet in dieser Woche

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  • DAX
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    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

Die Positionen, die mit den Gewinnmitnahmen am Freitag nach den eher enttäuschenden US-Arbeitsmarktdaten abgebaut wurden, werden heute Morgen gleich wieder aufgebaut. Kein Investor will etwas von dem Honig verpassen, der von den USA und China am Mittwoch mit der Unterschrift unter Phase Eins des Handelsabkommens an den Börsen verteilt werden könnte.

Ob daraus dann auch der erhoffte konjunkturelle Aufschwung erwachsen wird, ist zwar weiterhin offen. Aber für den Moment treibt die Hoffnung die Kurse und es sieht vieles danach aus, als dass der Deutsche Aktienindex in den kommenden Tagen oder sogar Stunden ein neues Allzeithoch erklimmen kann. Die Trendwende aus der vergangenen Woche signalisiert zunächst eine Fortsetzung der Rally. Über 13.600 Punkten wäre dann technisch Platz bis 13.812 und darüber bis auf 14.031 Zähler.

Das Pendel bleibt weiter ausgeschlagen in Richtung Risiko. Potenzielle Aktienkäufer werden jede Chance nutzen, das Allzeithoch zu testen. Mit der Unterzeichnung des Handelsvertrages wächst auch die Hoffnung auf neue fiskalpolitische Anreize durch die chinesische Regierung. Denn diese würden erst dann sinnvoll, wenn der weitere konstruktive Verlauf der handelspolitischen Gespräche mit den Vereinigten Staaten sichergestellt ist.

Die Investoren werden auch gespannt auf die Zahlen der amerikanischen Großbanken blicken. Sie wollen in der nun anlaufenden Berichtssaison die Bestätigung dafür bekommen, dass die Gewinnrezession der Unternehmen aus dem S&P 500 Index in diesem Jahr tatsächlich enden kann. Der Dow Jones ist am Freitag das erste Mal über 29.000 Punkte gestiegen. Eine gute Berichtssaison könnte helfen, diesen Anstieg zu festigen.

Die Geldpolitik der Federal Reserve sollte dabei nicht im Wege stehen. Dort schaut man jetzt engmaschiger auf die Entwicklung der Profitabilität der Unternehmen und auf die Inflation. Die Arbeitsmarktdaten am Freitag sind schwächer ausgefallen als erwartet. Immer noch liegt die Beschäftigung in den USA unter jener vor der Finanzkrise. Erst wenn richtiger Lohndruck in den USA aufkommt, wäre mit einer Änderung der geldpolitischen Vorzeichen zu rechnen. Das ist derzeit nicht der Fall.

Der DAX kann damit weiter vom Zugpferd Wall Street profitieren und ist ein Nutznießer der tiefen Inflation, da die Europäische Zentralbank den Fuß auf dem geldpolitischen Gaspedal behält.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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