Kommentar
09:37 Uhr, 06.02.2020

DAX nimmt Anlauf auf Rekordhoch – Die Hoffnungen bestätigen sich nun in Fakten

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

Auch wenn noch keine Medikation gegen das Coronavirus gefunden wurde, erwarten die Anleger aus der Epidemie lediglich eine Delle in einem möglicherweise bereits begonnenen konjunkturellen Aufschwung. Vor dem Ausbruch des Virus einigten sich die USA nach harten Verhandlungen mit China in einer ersten Phase über die künftige Ausgestaltung der Handelsbeziehungen zwischen beiden Ländern. Die dadurch verbesserte Stimmung in der Wirtschaft lässt sich nun in den Wirtschaftsdaten ablesen. Sie zeigen auch für China trotz des Virus im Januar einen leichten Aufschwung. Ebenso die Daten, die wir gestern aus den USA bekommen haben, bestätigen bereits diese Erholung.

Gut die Hälfte der Unternehmen, die im S&P 500 gelistet sind, haben ihre Quartalszahlen veröffentlicht. Auch wenn der andere Teil noch fehlt – nach jetzigem Stand weist das Gewinnwachstum im letzten Quartal 2019 bereits schon wieder ein Mini-Plus gegenüber dem Vorjahresquartal auf. Setzt sich die positive Berichterstattung fort, würde die Gewinnrezession früher als erwartet enden. Bislang ging man von einer solchen Erholung erst im laufenden Quartal aus. Das ist eine Überraschung, die erklärt, warum die Börsen die Virus-Angst so schnell wieder abschütteln konnten und nun schon wieder neue Rekorde in greifbare Nähe gerückt sind.

Auch die chinesischen Börsen haben sich erholt. Dabei spielt auch eine Rolle, dass die Notenbank im Reich der Mitte Gewehr bei Fuß steht, um Wachstumsprobleme zu beheben. Die Regierung in Peking will zudem Strafzölle für Güter senken, die aus den USA importiert werden. Sie hält sich damit trotz des Aufwands, der derzeit wegen des Virus landesweit betrieben wird, an die Verabredungen mit den USA. Das ist ein gutes Zeichen und zeigt, wie ausgezeichnet China die Lage im Griff zu haben scheint. Das sorgt ebenfalls für Optimismus unter den Investoren.

Und auch die OPEC strahlt nach anfänglicher Unruhe nun wieder eine gewisse Zuversicht aus, dass es sich bei dem Ölpreiseinbruch lediglich um ein temporäres Phänomen handeln könnte. Zusätzliche Fördermengenkürzungen soll es nicht geben. Wenn die OPEC nicht in Aktionismus verfällt, kann man das als ein positives Zeichen interpretieren, was ihre Erwartungen an das zukünftige Wirtschaftswachstum angeht.

Charts zu den heutigen Themen am Finanzmarkt, weitere Videos und Marktkommentare von Jochen Stanzl finden Sie im Laufe des Tages auf cmcmarkets.com.

Sie wollen sofort benachrichtigt werden, wenn etwas an der Börse passiert? Eröffnen Sie ein Demo-Konto und aktivieren Sie die „push notifications“!

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

Mehr über Jochen Stanzl
Mehr Experten