Kommentar
09:36 Uhr, 18.03.2020

DAX nähert sich wieder dem neuralgischen Punkt – Angst vor monatelangem Lockdown

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Nur mit den drastischen Maßnahmen, wie sie gerade weltweit unternommen werden, lässt sich eine effektive Unterbrechung der Ansteckungskette des Virus erreichen. Auch wenn es keine Garantie dafür gibt, der aktuelle Lockdown in weiten Teilen der Welt ist die beste aller uns zur Verfügung stehenden Möglichkeiten.

Die schlechte Nachricht: Die Maßnahmen müssen laut Experten solange aufrechterhalten werden, bis es einen Impfstoff gibt. Wobei nicht gesagt sein wird, dass die ersten jetzt in Aussicht stehenden Medikationen auch wirklich ausreichend wirksam sind. Forscher des Imperial College London nennen in einer Studie einen Zeitraum von 18 Monaten, bis ein wirksamer Impfstoff gefunden werden kann.

Die Frage ist, ob Gesellschaft und Weltwirtschaft eine so lange Phase mit den jetzigen Maßnahmen durchhalten können. Ängste machen sich breit angesichts einer nie da gewesenen Reaktion auf diese Pandemie. Die Autoren der Studie zeigen sich skeptisch, was die Hoffnung auf eine Lockerung der Beschränkungen des öffentlichen Lebens anbelangt. Würde man sie früher aufheben, dürfte sich das Virus genauso verbreiten als hätte man gleich gar keine Lösungen unternommen.

Liegen die Forscher richtig, wäre dies auch eine Erklärung für die Lethargie, in die die weltweiten Börsen gefallen sind. Heute Morgen sind die US-Futures erneut „Limit Down“ gestellt. Sämtliche Bodenbildungsversuche im Deutschen Aktienindex sind bislang gescheitert. Neue Tiefs könnten jetzt zu einem Test der Hochs der Jahre 2000 und 2007 bei 8.136 Punkten führen. Solange diese Unterstützung hält, können Investoren eine Risikobewertung bis zu dieser Marke unternehmen. Bricht sie, könnte sich selbige zu einem Widerstand entwickeln. Eine erneute Zunahme der Volatilität wäre möglich.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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