Kommentar
17:45 Uhr, 05.05.2022

Aktienmärkte korrigieren deutlich - Musk besorgt sich weitere Milliarden für Twitter-Kauf

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  • OPEC+ hält an Förderpolitik fest
  • Selenskyj lädt Steinmeier und Scholz in die Ukraine ein
  • Bank of England erhöht nach Fed den Leitzins
  • Deutscher Industrie brechen die Aufträge weg
  • ifo: So viele Unternehmen wie noch nie wollen Preise erhöhen
  • Russen simulieren Atomangriff
  • BMW startet mit Schwung ins neue Jahr
  • Zalando spürt Gegenwind

Markt

  • Nachdem der US-Aktienmarkt am Mittwochabend zunächst mit kräftigen Kursgewinne auf den Zinsentscheid der US-Notenbank Fed reagiert hat, folgt am Donnerstag das böse Erwachen. Die Kurse an der Wall Street sind kräftig ins Rutschen geraten, vor allem Aktien von Technologie-und Wachstumsunternehmen stehen unter Abgabedruck. Für Ernücterung sorgten einerseits die nach dem Fed-Zinsentscheid deutlich gestiegenen Zinsen, so kletterte die Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihe auf über drei Prozent. Zum anderen wurden am Donnerstag unerwartet schwache Wirtschaftsdaten gemeldet. Die Produktivität der US-Wirtschaft brach so stark ein wie seit dem Jahr 1947 nicht mehr, während die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe überraschend zulegten. Der DAX, der die gestrigen Kursgewinne an der Wall Street erst heute Vormittag nachholen konnte, hielt sich vergleichsweise gut und beendete den Xetra-Handel mit einem Minus von 0,49 Prozent bei 13.902,52 Punkten. Die US-Notenbank hatte beim Zinsentscheid am Donnerstagabend den Leitzins wie erwartet um 50 Basispunkte angehoben. Der Leitzins dürfte auch bei den kommenden Zinsentscheiden um jeweils 50 Basispunkte steigen, deutete Fed-Chef Jerome Powell auf der Pressekonferenz an. Zinserhöhungen um 75 Basispunkte soll es hingegen nicht geben. Neben der hohen Inflation halte die Fed auch fest, dass sich die Wirtschaft langsamer und schwächer entwickelt, merkte Marktexperte Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. an. Sowohl der Corona-Lockdown in China als auch der Krieg in der Ukraine würden von der Fed explizit als wachstumshemmend genannt. Alles in allem fahre die Fed im Rahmen des Erwartbaren „den mildestmöglichen Kurs".

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmen & Branchen

  • Elon Musk hat für seinen geplanten 44 Mrd. Dollar teuren Twitter-Kauf Mittel von Investoren besorgt. Insgesamt sollen laut einer US-Börsenmitteilung vom Donnerstag rund 7,14 Mrd. Dollar zusammenkommen. Zu den Geldgebern zählen der Milliardär Ellison, die Wagniskapitalfirma Sequoia und die Krypto-Börse Binance. Zudem will der saudische Prinz Alwaleed bin Talal seine bestehende rund 1,9 Mrd. Dollar schwere Beteiligung an Twitter einbringen. Musk hatte für den Kauf bereits mit Hilfe von Banken einen Finanzierungsrahmen über 46,5 Mrd. Dollar aufgestellt. Davon sind 25,5 Mrd. Dollar Kredite, die zum Teil mit seinen Tesla-Aktien besichert werden.
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Der US-Elektroautobauer Tesla plant eine Erweiterung seines Geländes in Grünheide. Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) berichtete, das Unternehmen wolle etwa 100 Hektar östlich der Autofabrik für einen Güterbahnhof und Lagerflächen dazu kaufen. „Pläne von Tesla, weitere Grundstücke östlich des Tesla-Geländes zu erwerben, sind der Landesregierung bekannt", teilte die Sprecherin des Umweltministeriums, Frauke Zelt, am Donnerstag auf dpa-Anfrage mit.
  • Der Online-Marktplatz Ebay zeigt sich für das laufende Quartal nicht mehr so optimistisch. Der US-Konzern sagte am Mittwoch nach US-Börsenschluss einen Quartalsumsatz zwischen 2,35 und 2,4 Mrd. Dollar voraus. Experten hatten 2,54 Mrd. prognostiziert. Im abgelaufenen Quartal lagen die Erlöse bei 2,48 Mrd. - ein Rückgang von sechs Prozent. Die Entwicklung ist ein Hinweis darauf, dass die Kaufstimmung der Verbraucher sinkt. Ebay-Aktien gaben nachbörslich bis zu acht Prozent nach.
  • Der Online-Einzelhändler Wayfair hat im vergangenen Quartal einen bereinigten Verlust von 1,96 Dollar verzeichnet. Der Markt hatte ein noch höheres Minus erwartet. Die Zahl der aktiven Kunden ging im Vergleich zum Vorjahr um 23,4 Prozent zurück.
  • Der Ölkonzern Shell hat trotz Abschreibungen im Zusammenhang mit dem Rückzug aus dem Russland-Geschäft dank hoher Ölpreise mehr verdient als erwartet. Die Quartalsdividende soll um vier Prozent auf 0,25 US-Dollar je Aktie steigen, wie Shell am Donnerstag in London mitteilte. Zudem kommt Shell beim 8,5 Mrd. Dollar schweren Aktienrückkaufprogramm voran. Unter dem Strich verdiente Shell 7,1 Mrd. Dollar. Das ist ein Viertel mehr als vor einem Jahr.
  • Die Apothekenkette Walgreens Boots Alliance hat sich im Opioid-Streit mit dem US-Bundesstaat Florida auf einen 683 Mio. Dollar schweren Vergleich geeinigt. Walgreens war vorgeworfen worden, die Opioid-Epidemie in dem Bundesstaat verschärft zu haben. Die landesweite Krise hat in den vergangenen zwei Jahrzehnten zu mehr als 500.000 Todesfällen durch Überdosierung geführt.
  • Volkswagen will in Spanien zehn Milliarden Euro in die Elektromobilität investieren. Finanziert werde die Fertigung von E-Autos in zwei Werken sowie eine Giga-Batteriefabrik und der Aufbau eines Lieferantennetzwerks für den Batterie-Rohstoff Lithium, sagte VW-Konzernchef Herbert Diess in Sagunto. Ende März stand noch eine Investitionssumme von 7 Mrd. Euro im Raum.
  • Der Autobauer BMW hat im ersten Quartal sein Ergebnis vor Zinsen und Steuern um 12,1 Prozent auf 3,39 Mrd. Euro gesteigert. Der Konzern erzielte in der Autosparte dabei eine operative Gewinnmarge von 8,9 Prozent und damit mehr als von Analysten zuvor erwartet. Ohne den Konsolidierungseffekt des mehrheitlich übernommenen chinesischen Gemeinschaftsunternehmens BBA hätte die Marge dank hoher Verkaufspreise sogar bei 13,2 Prozent gelegen. Der Nettoüberschuss belief sich auf fast 10,2 Mrd. Euro und fiel damit mehr als dreimal so hoch aus wie vor einem Jahr. Der Umsatz legte auch dank der Einbeziehung von BBA um 16,3 Prozent auf 31,1 Mrd. Euro. Die Jahresprognose bestätigte das Management, verwies aber auf die „unsichere Situation". Dies erschwere eine genaue Prognose für das Jahr 2022 deutlich, hieß es.
  • Der Mode-Onlinehändler Zalando spürt Gegenwind. Im ersten Quartal ist der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr gesunken - das erste Mal seit Firmengründung. Das sei zu erwarten gewesen, dass das Niveau "aus dem außergewöhnlich starken Vorjahresquartal" mit den Lockdowns nun nicht mehr zu halten sei, begründete das Zalando-Management den Rückgang. Zugleich ist Zalando auch in die roten Zahlen gerutscht. Operativ hat der Onlinehändler einen Verlust von rund 52 Mio. Euro verzeichnet. Vor einem Jahr hat Zalando noch einen Gewinn von 93 Mio. Euro erzielt.
  • Der Immobilienkonzern Vonovia profitierte im ersten Quartal von der Deutsche Wohnen-Übernahme und steigenden Mieteinnahmen. Die Jahresziele für Umsatz und Ergebnisse bestätigte das Unternehmen. „Der Krieg in der Ukraine und die wirtschaftlichen Sanktionen gegen Russland führen dazu, dass sich die Preissteigerungen im ersten Quartal 2022 weiter verfestigt haben", sagte Unternehmenschef Rolf Buch bei Vorlage der Quartalszahlen. Materialien würden teurer, Lieferketten länger. Auch der Fachkräftemangel führe dazu, dass Projekte langsamer voranschreiten als geplant. Gleichzeitig stiegen die Anforderungen der Bundesregierung an die Energieeffizienz der Gebäude. Vonovia werde zwar unverändert am geplanten Volumen von 3600 Wohnungen für den Neubau festhalten, sagte Buch in einer Telefonkonferenz mit Journalisten. „Wir werden jedoch mehr für den Markt bauen und weniger für den eigenen Bestand." Für Neubauten für den eigenen Bestand plane Vonovia im laufenden Jahr 300 bis 400 Mio. Euro ein. Gleichzeitig seien Neubauten mit einem Auftragswert von 900 Mio. Euro für den Verkauf vorgesehen.
  • Der Chemiekonzern Lanxess hält trotz der Unsicherheiten an seinem Jahresziel fest und erwartet demnach weiterhin dass das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) 2022“deutlich über" dem Vorjahresniveau von 1,01 Mrd. Euro liegen wird. Im zweiten Quartal strebt Lanxess einen bereinigten operativen Gewinn von 280 bis 350 Mio. Euro an. Wie bereits bekannt, stieg der Umsatz im ersten Quartal um rund 44 Prozent auf gut 2,4 Mrd. Euro. Der bereinigte operative Gewinn legte um fast ein Drittel auf 320 Mio. Euro zu. Netto erzielte Lanxess mit 98 Mio. Euro einen fast doppelt also hohen Gewinn wie vor einem Jahr.
  • Der weltgrößte Flugzeughersteller Airbus erholte sich im ersten Quartal ein weiteres Stück von der Corona-Krise. Der Umsatz stieg um 15 Prozent auf 12 Mrd. Euro. Der bereinigte operative Gewinn (bereinigtes Ebit) schnellte sogar um 82 Prozent auf knapp 1,3 Mrd. Euro in die Höhe. Dazu trug ein positiver Effekt im Zusammenhang mit Pensionsverpflichtungen des Konzerns rund 400 Mio. Euro bei. Andererseits belasteten die Russland-Sanktionen das Ergebnis mit rund 200 Mio Euro. Der Konzern kündigte an, die Produktion seiner stark gefragten Mittelstreckenjets noch stärker ausbauen zu wollen. Im Jahr 2025 sollen monatlich 75 Maschinen der Modellfamilie A320neo die Airbus-Werke verlassen. Das sind so viele wie nie zuvor. Doch alles läuft nicht rund bei Airbus: So verschob das Management die erste Auslieferung des kleinsten Langstreckenjets A321XLR ins Frühjahr 2024.
  • Der Triebwerksbauer MTU bekommt einen neuen Chef. Der bisherige Vorstandsvorsitzende Reiner Winkler werde seinen Posten aus persönlichen Gründen zum Jahresende aufgeben, teilte der DAX-Konzern am Mittwochabend mit. Nachfolger werde der bisherige Technikvorstand Lars Wagner. „Nach mehr als zwanzig Jahren in der Geschäftsführung und im Vorstand der MTU sehe ich nun die Zeit gekommen, meine Aufgaben weiterzugeben", sagte Winkler laut Mitteilung. Er halte den Zeitpunkt für sehr geeignet. So erwartet MTU in den kommenden Jahren eine neue Wachstumsphase.
  • Naturkatastrophen, Ukraine-Krieg und Pandemie haben den Versicherungskonzern Talanx im ersten Quartal das Geschäft schwer gemacht. Unter dem Strich blieb ein Gewinn von 256 Mio. Euro und damit knapp acht Prozent weniger als ein Jahr zuvor, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Talanx-Chef Torsten Leue strebt für das laufende Jahr gleichwohl weiterhin einen Rekordgewinn zwischen 1,05 und 1,15 Mrd. Euro an. Die möglichen Auswirkungen des Kriegs ließen sich aber noch nicht umfassend abschätzen, hieß es.
  • Die Lufthansa hat im ersten Quartal ihren Nettoverlust im Vergleich zum Lockdown geprägten Vorjahreszeitraum um 44 Prozent auf 584 Mio. Euro eingedämmt. Während sich der Umsatz auf knapp 5,4 Mrd. Euro mehr als verdoppelte, sank das Minus im Tagesgeschäft (bereinigtes Ebit) um 44 Prozent auf 591 Mio. Euro. „Die Beschränkungen des Luftverkehrs sind weitestgehend überwunden. Wir haken die Krise jetzt mental ab und gehen wieder in die Offensive", sagte Konzernchef Carsten Spohr. Das Ergebnis im Tagesgeschäft soll sich im Vergleich zu dem Milliardenverlust des zweiten Corona-Jahrs 2021 weiterhin verbessern. Eine genaue Prognose traut sich der Vorstand aber nicht zu. Die Kunden müssen sich jedenfalls auf höhere Ticketpreise einstellen.
  • Der Grafitspezialist SGL Carbon ist mit Schwung ins Jahr gestartet. Bei einem Umsatzplus von 12 Prozent auf 271 Mio. Euro erreichte der bereinigte operative Gewinn (Ebitda) im ersten Quartal 36,8 Mio. Euro - ein Plus von 11,5 Prozent. SGL habe in allen vier Geschäftsbereichen zulegen können. Positiv habe sich auch eine Erholung im Segment der industriellen Anwendungen ausgewirkt, so das Unternehmen. Für 2022 bekräftigte SGL das Umsatz- und Ergebnisziel und erwartet demnach weiterhin einen stabilen Umsatz sowie ein bereinigtes Ergebnis zwischen 110 und 130 Mio. Euro.
  • Weniger Auslieferungen und dennoch ein Rekordergebnis: Die Volkswagen-Premiumtochter Audi hat im ersten Quartal einen kräftigen Absatzrückgang, der Gewinn nach Steuern verdoppelte sich dennoch auf 2,9 Mrd. Euro verdoppelte, wie der Konzern am Donnerstag mitteilte. Es ist der höchste je in einem ersten Quartal erreichte Gewinn-Wert. Unter anderem profitierte Audi von Bewertungseffekten bei Rohstoffsicherungsgeschäften. Zudem wurde erstmals auch die Marke Bentley unter dem Dach des Audi-Konzerns konsolidiert. Nicht zuletzt führt der Fahrzeugmangel in den Märkten dazu, dass Audi „signifikant" weniger Rabatt auf seine Autos geben muss, wie Finanzvorstand Jürgen Rittersberger sagte. Das Marktumfeld sei hervorragend. Das erklärt, dass der Umsatz um 2 Prozent auf 14,3 Mrd. Euro stieg, obwohl die Auslieferungen gegenüber dem Vorjahresquartal um 16 Prozent sanken.
  • Der Ausrüster für die Chipindustrie, Aixtron, hat im ersten Quartal bei einem Umsatzplus von 79 Prozent auf 88,6 Mio. Euro ein operatives Ergebnis (Ebit) von 14,2 Mio. Euro (Vj.: -0,7 Mio.) erreicht. Der Auftragseingang erhöhte sich um fünf Prozent auf 130,2 Mio. Euro, der Auftragsbestand um 16 Prozent auf 260,4 Mio.
  • Der Softwareanbieter Compugroup profitiert weiter von der Digitalisierung des Gesundheitswesens. Im ersten Quartal steigerte das Unternehmen den Umsatz um zehn Prozent auf 252 Mio. Euro. Größtes Segment bleibt das Geschäft mit Software für Arztpraxen, das den Umsatz um sieben Prozent steigerte. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) kletterte um elf Prozent auf 52 Mio. Euro. Die entsprechende Marge legte leicht auf 20,5 Prozent zu. Unter dem Strich blieben circa 18 Mio. Euro als Gewinn hängen und damit 7 Mio. mehr als im Vorjahr.
  • Beim Diagnostik-Spezialisten Stratec laufen die Geschäfte zuletzt besser erwartet. Der Vorstand hält daher an seiner vorsichtigeren Prognose für 2022 fest. Langfristig sieht sich das Unternehmen aber „sehr stark aufgestellt", wie Firmenchef Marcus Wolfinger in einem Brief an die Aktionäre anlässlich der Zahlenvorlage am Donnerstag betonte. Der Erlös stieg im ersten Quarta um rund fünf Prozent auf knapp 75,4 Mio. Euro. Dabei profitierte das Unternehmen von einem florierenden Handel mit Serviceteilen und Verbrauchsmaterialien. Auch das Geschäft mit Entwicklungs- und Dienstleistungen lief besser. Der Verkauf von Systemen sei jedoch erwartungsgemäß rückläufig gewesen, nachdem im Vorjahr pandemiebedingt zusätzliche Laborkapazitäten aufgebaut worden seien, hieß es.
  • Das Biotechunternehmen Morphosys investiert mehr in sein Medikamentenportfolio und schreibt dafür höhere Verluste. Im ersten Quartal wurde der Fehlbetrag unter dem Strich im Vergleich zum Vorjahr fast verdreifacht auf knapp 123 Mio. Euro. Damit schnitt das Unternehmen deutlich schlechter ab als erwartet.

Konjunktur & Politik

  • Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA sind in der vergangenen Woche überraschend um 19.000 auf 200.000 gestiegen, wie das Arbeitsministerium am Donnerstag mit. Analysten hatten mit 180.000 Anträgen gerechnet. Die wöchentlichen Erstanträge gelten als kurzfristiger Indikator für die Entwicklung des US-Arbeitsmarkts.
  • Die Ölstaaten-Allianz OPEC+ hält an ihrer Strategie einer nur vorsichtigen Ausweitung der Produktion fest. Die von Saudi-Arabien und Russland angeführte Gruppe will im Juni 432.000 Barrel am Tag zusätzlich fördern. Dieser eher moderate Schritt sei geboten, weil die Probleme mit der Pandemie anhielten, sagte OPEC-Generalsekretär Barkindo mit Blick auf die Situation in China. Damit kann nun auch die Europäische Union zunächst nicht damit rechnen, dass die OPEC-Mitglieder etwaige Lieferausfälle von russischem Öl im Zuge des geplanten Embargos kompensieren.
  • Die US-Notenbank Fed hat bei ihrer geldpolitischen Sitzung am Mittwoch den Leitzins um 0,5 Prozentpunkte angehoben und ihren Plan verkündet, mit der Reduzierung der Bilanz im nächsten Monat zu beginnen. Sie hat zudem weitere Zinserhöhungen in Aussicht gestellt. Der Offenmarktausschuss (FOMC) wies darauf hin, dass die Fed die Inflationsrisiken genau beobachte.
  • Die Bank of England stemmt sich mit einem weiteren Zinsschritt gegen die hohe Inflation. Die Notenbank erhöhte am Donnerstag ihren Leitzins um 25 Basispunkte auf 1,0 Prozent. Die von Experten so erwartete Entscheidung fiel mit sechs zu drei Stimmen aus, wobei drei Währungshüter einen noch größeren Schritt auf 1,25 Prozent beschlossen hätten. Eine solche geldpolitische Straffung hat es seit einem Vierteljahrhundert nicht mehr gegeben. Die meisten Währungshüter sind zudem der Meinung, dass Straffungskurs in den nächsten Monaten fortgesetzt werden sollte.
  • Laut dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) sind seit Kriegsbeginn mehr als 600.000 Menschen aus der Ukraine nach Deutschland geflohen. Von Ende Februar bis Ende April sind bislang 610.103 Personen aus der Ukraine neu erfasst worden, berichtet die Funke Mediengruppe aus der Statistik des Bamf, die auf Daten des Ausländerzentralregisters (AZR) basiert. Demnach sind rund 69 Prozent Mädchen und Frauen und 31 Prozent Jungen und Männer. Unter den Erwachsenen beträgt der Anteil der Frauen gut 80 Prozent.
  • Das russische Militär hat nach eigenen Angaben bei Artillerieangriffen in der Nacht 600 ukrainische Soldaten getötet. Bei dem Beschuss seien mehrere Stellungen und befestigte Anlagen der ukrainischen Streitkräfte getroffen worden, so das Verteidigungsministerium in Moskau. „Mit Hochpräzisionsraketen wurde auf dem Militärflughafen Kanatowo nahe Kirowohrad Flugzeugtechnik und in der Stadt Mykolajiw ein riesiges Munitionsdepot vernichtet", sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, in seinem täglichen Lagebericht am Donnerstag. Darüber hinaus sei im Kreis Schowtnewe, das ebenfalls zum Gebiet Mykolajiw zählt, ein Treibstofflager für die ukrainische Armee zerstört worden.
  • Der Einkaufsmanagerindex von S&P Global für die britische Privatwirtschaft gab im April gegenüber dem Vormonat um 2,7 Punkte auf 58,2 Punkte nach, wie die Marktforscher am Donnerstag laut einer zweiten Schätzung mitteilte. Zunächst war aber ein noch geringerer Wert von 57,6 ermittelt worden. Belastet wurde der Indikator durch den starken Rückgang im Dienstleistungssektor.
  • Nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs müssen Händler auf Online-Marktplätzen die Verbraucher in den meisten Fällen über die Hersteller-Garantie von Produkten informieren. Die Pflicht gelte dann, wenn die Information für die Kaufentscheidung relevant sein könnte, urteilten die Richter.
    Der EuGH machte also deutlich, dass Händler die Informationen über die Garantie des Herstellers nicht grundsätzlich immer angeben müssen. Diese Pflicht besteht demnach nur dann, wenn der Verbraucher ein berechtigtes Interesse daran habe. Von der Hersteller-Garantie sind die gesetzlich vorgeschriebenen Gewährleistungsrechte resp. -pflichten zu unterscheiden.
  • Der Caixin-Einkaufsmanagerindex für die chinesische Privatwirtschaft befindet sich weiter in freiem Fall. Der Gesamtindex fiel von 43,9 auf 37,2 Punkte, der Service-Indikator fiel von 42,0 auf 36,2 Punkte, die durchschnittlichen Analystenerwartungen lagen bei 40,0 Punkten. Damit wird deutlich eine rezessive Tendenz für die chinesische Wirtschaft angezeigt.
  • Die ifo Preiserwartungen haben einen neuen Rekordstand erreicht. Im April notierten sie bei 62 Punkten, dem höchsten Wert seit 1991. Im März betrugen sie 55 Punkte. Immer mehr Unternehmen planen demnach, ihre Preise in den kommenden drei Monaten zu erhöhen. Besonders hoch waren die ifo Preiserwartungen im Großhandel mit 79,3 Punkten, gefolgt vom Einzelhandel mit 75,4 Punkten und der Industrie mit 73,1 Punkten. Am Ende der Skala liegen der Bau mit 64,2 Punkten und die Dienstleister mit 51,5 Punkten. „Die Inflation in Deutschland dürfte damit auch in den kommenden Monaten bei über 7 Prozent liegen“, sagt ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser.
  • In der russischen Exklave Kaliningrad hat die Armee Angriffe mit dem atomwaffenfähigen Raketensystem Iskander-M simuliert. Etwa 100 Soldaten rückten mit 20 Fahrzeugen aus, wie Moskau mitteilte. Dann seien einzelne oder massenhafte Starts geübt worden, um gegnerische Raketensysteme, Flugplätze, Bunker oder Truppen zu treffen. Iskander-M hat mit Marschflugkörpern oder Raketen eine Reichweite von bis zu 500 Kilometern. Der russische Präsident Wladimir Putin hat seit Beginn des Ukraine-Krieges signalisiert, dass er bereit sei, Russlands taktische Atomwaffen einzusetzen.
  • In der deutschen Industrie sind im März deutlich weniger neue Bestellungen eingegangen. Der preisbereinigte Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe ist nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes im März gegenüber Februar saison- und kalenderbereinigt um 4,7 Prozent gesunken. Ohne die Berücksichtigung von Großauftr gen ergab sich ein Rückgang von 2,2 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat März 2021 lag der Auftragseingang kalenderbereinigt 3,1 Prozent niedriger.
  • In der Türkei ist die Inflation auf sehr hohem Niveau weiter gestiegen. Im April stiegen die Verbraucherpreise gegenüber dem Vorjahresmonat um knapp 70 Prozent, wie das Statistikamt am Donnerstag mitteilte. Im März hatte die Inflationsrate bei rund 61 Prozent gelegen. Auf Monatssicht stiegen die Verbraucherpreise im April um 7,25 Prozent.
  • Das geplante EU-Ölembargo wird Russland nach Einschätzung des Vorsitzenden des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Michael Roth, schwer zusetzen. Es könne zwar nicht angehen, dass Russland durch den Ölimportstopp mehr einnehme, wenn die Preise zulegten, sagte er im ZDF. Aber so schnell könne Moskau keine neuen Abnehmer für sein Öl finden, weil dafür neue Pipelines und Schiffe nötig wären. Die EU müsse sich bemühen, es für Länder weltweit möglichst attraktiv zu machen, auf russische Energielieferungen zu verzichten.
  • Deutsche Politiker halten einen militärischen Sieg der Ukraine gegen Russland für durchaus realistisch. Der CDU-Verteidigungsexperte Roderich Kiesewetter sagte im Deutschlandfunk: „Die Ukraine darf den Krieg nicht verlieren. Wenn alles gutgeht, kann sie diesen Krieg sogar gewinnen", sagt er im Deutschlandfunk. Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Michael Roth (SPD) sagte im ZDF: „Es geht nicht darum, dass die Ukraine möglicherweise nicht verliert, sondern sie kann sogar diesen Krieg gewinnen". Russlands brutale Angriffe seien ein „Akt der Verzweiflung".
  • Deutschland bleibt auch nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine ein gefragter Standort für ausländische Investoren. "Es gibt eher eine positive Tendenz bei den Direktinvestitionen", sagte der Geschäftsführer der bundeseigenen Wirtschaftsfördergesellschaft Germany Trade & Invest (GTAI), Robert Hermann, am Donnerstag der Nachrichtenagentur Reuters. Für verlässliche Prognosen für die Entwicklung im gesamten Jahr 2022 sei es rund zehn Wochen nach Kriegsausbruch zwar noch zu früh. "Allerdings tut sich eine ganze Menge in Transformationsbereichen wie Energieeffizienz, E-Mobilität, Kreislaufwirtschaft oder auch Mikroelektronik." Neue Programme wie das sogenannte Osterpaket des Bundeswirtschaftsministeriums würden zusätzliche Anreize schaffen, in Deutschland in Nachhaltigkeit und Klimaschutz zu investieren.

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