DAX nach schwachen China-Daten im Minus – Weizenpreis steigt weiter
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Schlechte Wirtschaftsdaten aus China sorgen heute Morgen für einen schwachen Handelsstart an der Frankfurter Börse. Sowohl Zahlen zur Industrieproduktion als auch die Einzelhandelsumsätze verfehlten die Erwartungen des Marktes deutlich. Aktuell gibt es wenig Hoffnung, dass die geldpolitischen Stützungsmaßnahmen durch die chinesische Notenbank helfen, einen neuen Aufschwung in China zu unterstützen. Solange das Coronavirus im Reich der Mitte grassiert, ist nicht von einem Umschwung in der chinesischen Volkswirtschaft auszugehen. Ein Hoffnungsschimmer ist, dass die geplante Wiedereröffnung bis Juni glücken wird. Dann könnten die Börsen bald damit beginnen, die besseren Aussichten in China in steigenden Kursen vorwegzunehmen.
Blue Chips im amerikanischen S&P 500 sind mittlerweile nicht mehr teuer. Das mit den Gewinnschätzungen für die kommenden zwölf Monate berechnete Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt aktuell mit 16,6 sowohl unter dem Fünfjahresschnitt von 18,6 als auch unter dem Zehnjahresschnitt von 16,9. Damit hat sich das KGV auch von den Hochpunkten über 23 wieder deutlich entfernt. Aktien sind also nicht mehr teuer. Europäische Unternehmensanteile sind im Vergleich zum S&P 500 sogar so günstig wie zuletzt Anfang der 1990er Jahre.
Weizen springt zu Wochenbeginn weitere fünf Prozent im Preis nach oben. Derzeit besteht damit wenig Hoffnung, dass Nahrungsmittel bald wieder günstiger werden könnten. Indien erlebt eine Hitzewelle und versucht, die Versorgungssicherheit an Weizen sicherzustellen, indem es Exporte unterbindet. Damit steht dem Weltmarkt weniger Weizen zur Verfügung und der Preis steigt. Wenn es in einem normalen Jahr zu einem solchen Exportstopp gekommen wäre, wäre der Effekt auf den Weizenpreis überschaubar gewesen. Durch den Versorgungsausfall der Ukraine wird dieser Effekt des indischen Exportstopps aber verstärkt.
Ein neues Rekordhoch im Weizenpreis könnte dem Zinsgespenst neue Stärke einhauchen und die Volatilität abermals in den Aktienmarkt zurückbefördern. Heute Morgen ist der Preis nur noch zehn Prozent von seinem Allzeithoch entfernt. Das ist angesichts der hohen Volatilität nicht gerade viel. Daher sollte der Weizenpreis als möglicher Unruheherd für die Weltbörsen unter Beobachtung bleiben.
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