Kommentar
09:42 Uhr, 25.10.2019

DAX mit ruhigem Wochenschluss – Jede Menge Vorschusslorbeeren

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  • DAX
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    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

Die Anleger warten weiter auf positive Wirtschaftsdaten, um Anzeichen für eine Erholung der Konjunktur zu erkennen. Die haben die Einkaufsmanagerindizes sowohl aus Deutschland als auch der Eurozone gestern nicht geliefert. Bestenfalls ist es eine Stabilisierung auf tiefem Niveau. Das kann aber auch der Anfang eines Aufschwungs sein. Der Deutsche Aktienindex steht gut 1.200 Punkte höher als noch im Sommer. Der Markt hat damit einen Großteil der einer wirtschaftlichen Trendwende bereits vorweggenommen. Bis diese in den Daten ablesbar sein wird, steht der DAX vermutlich noch höher.

Das Einzige, was die Hoffnungen durchkreuzen kann, ist eine Eskalation im Handelsstreit oder ein harter Brexit. Jetzt aber ist nicht die Zeit für die Politik, die eigene Wirtschaftskraft in die Waagschale von strategischen Verhandlungen zu werfen. Die weltweiten Rezessionsgefahren zwingen die Politik, Einigungen herbeizuführen. Es ist wahrscheinlich, dass die USA mit China Mitte November die erste Phase des Handelsvertrags unterzeichnen und danach weiter in Richtung zweite Phase gehen wird. Und es ist auch wahrscheinlich, dass Brüssel einer Verschiebung des Austrittstermins der Briten heute zustimmt. Damit dürfte der Brexit als Markt beeinflussendes Thema zunächst verschwinden.

In der US-Berichtssaison sehen wir wieder das gleiche Spiel. Die Messlatte für die Quartalszahlen wird im Vorfeld gesenkt und dann übertroffen. Doch dieses Mal nicht so stark. Im Schnitt der vergangenen Quartale lagen die Unternehmen fünf Prozent über den Erwartungen, bisher sind es nur 3,5 Prozent. Aber es hat auch erst ein Drittel aus dem S&P 500 Zahlen vorgelegt. 81 Prozent lagen dabei über Plan.

Mit Amazon gab es gestern einen negativen Ausreißer. Man darf dabei aber nicht vergessen, dass Jeff Bezos nie sonderlich erpicht darauf war, die kurzfristigen Erwartungen zu übertreffen. Er investiert in taggleiche Lieferungen. Das kostet Geld, sichert aber möglicherweise die Zukunft des Unternehmens. Was ist also besser – kurzfristige Kursgewinne oder langfristige Sicherung der Marktposition? Amazon entscheidet sich immer für letzteres.

Der Deutsche Aktienindex etabliert sich über 12.804 Punkten. Damit ist das Ziel 13.391 Punkte weiter aktiv. Es gibt derzeit technisch nichts auszusetzen.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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