Kommentar
09:36 Uhr, 02.03.2020

DAX mit erstem Zwischenhalt – Geld- und fiskalpolitische Hoffnungen stützen

Erwähnte Instrumente

  • DAX
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Die Hoffnung auf geld- und fiskalpolitische Antworten aus Notenbanken und Politik auf das Coronavirus sorgt zu Wochenbeginn zumindest für einen Zwischenhalt an den weltweiten Börsen. Ob mehr als nur eine Verschnaufpause daraus wird, dürfte davon abhängen, ob sich die Indizes in den kommenden Stunden nachhaltig auf dem aktuellen Niveau stabilisieren können. Noch steht aus technischer Sicht eine Bodenbildung aus, der Abwärtstrend ist intakt.

Noch vor zwei Wochen ging man an den Finanzmärkten davon aus, dass die Ausbreitung des Virus auf China begrenzt bleibt. Jetzt weiß man, dass man sich diesbezüglich geirrt hat und ein Ende der Pandemie weltweit nicht in Sicht ist. Es sieht aber so aus, als könne man die Ausbreitung in den Industrieländern bislang besser kontrollieren als in China. Dort waren die Infektionszahlen weitaus schneller gestiegen als bislang in den Industrieländern. In China selbst eröffnen erste Fabriken wieder, zerstörte Lieferketten könnten so langsam wieder hergestellt werden.

Zudem könnte eine geld- und fiskalpolitische Reaktion aus der Politik auf die erwartete Wachstumsabschwächung kommen. Selbst in Deutschland wird schon über ein mögliches Konjunkturprogramm diskutiert. Das sind zwar alles Hoffnungsschimmer, aber insgesamt dürften in diesem Umfeld eher die sicheren Häfen weiter gefragt bleiben und die Investoren in Gold, den US-Dollar und andere Vermögenswerte wie US-Staatsanleihen diversifizieren.

Ebenfalls im Fokus der Anleger dürfte die OPEC-Sitzung am Donnerstag stehen, die am Freitag zu einem Treffen der OPEC+ ausgeweitet wird. Bislang zumindest konnte sich Saudi-Arabien mit seinem Wunsch nach einer Senkung der Fördermenge um eine Million Barrel Öl täglich nicht durchsetzen. Ob hier mehr aus der derzeitigen Stabilisierung der Ölpreise wird, dürfte von der Frage abhängen, ob sich die Mitglieder auf eine Kürzung einigen können.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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