DAX mit Abwärtspotenzial – Hongkong-Gesetz als Steilvorlage für die Bären
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Das neue Hongkong-Gesetz der USA könnte die Steilvorlage für die Bären werden, die eingekehrte vorweihnachtliche Ruhe zu stören. Die Volatilität ist auf einem sehr tiefen Niveau angelangt. Seit einigen Tagen aber sind an der US-Terminbörse steigende Prämien bei Produkten zu beobachten, die zur Absicherung gegen höhere Schwankungen und damit fallende Kurse dienen. Die Tatsache, dass sich die USA so deutlich auf die Seite der Demokratiebewegung in Hongkong stellen, erhöht ganz klar auch das Risiko des Scheiterns eines Handelsabkommens in Phase Eins.
Der Deutsche Aktienindex ist trotz mehrmaliger Anläufe an der Marke von 13.300 Punkten gescheitert. Das technisch so wichtige neue Jahreshoch ist nicht gelungen. Diese Erkenntnis könnten die Verkäufer nun versuchen zum eigenen Vorteil auszunutzen. Noch allerdings bewegt sich der Markt kaum vom Fleck. Das aber könnte sich im Tagesverlauf ändern.
China kündigt Vergeltungsmaßnahmen an und die Anleger wissen zum jetzigen Zeitpunkt nicht, wie diese aussehen. Auch ein Rücktritt von den Handelsgesprächen mit den USA ist nicht ausgeschlossen. Die Regierung in Hongkong verurteilt ebenfalls das neue Gesetz. Die USA wird dort als schwarze Hand bezeichnet, die das Chaos in der Sonderverwaltungszone maßgeblich anheize.
Abermals haben sich in den USA die China-Hardliner um Floridas Senator Marco Rubio und andere durchgesetzt. Nachdem es ihnen gelungen war, Huawei und andere chinesische Konzerne auf eine Sanktionsliste zu setzen, haben sie jetzt das 1992 unterschriebene U.S.-Hong-Kong-Policy-Gesetz um den Hong Kong Human Rights and Democracy Act of 2019 erweitert. Mit anderen Worten: Auch wenn Trump wollen würde, er könnte nicht einfach mehr per Dekret den Handelsstreit mit China beenden. Er muss sich dafür erst gegen seine Gegner aus den eigenen Reihen durchsetzen.
Alles, worauf die Märkte jetzt noch hoffen können, ist eine Art Schein-Abkommen, das öffentlichkeitswirksam den kleinsten, noch möglichen gemeinsamen Nenner als großen Durchbruch darstellt. Die Zweifel an der Wirksamkeit eines solchen Abkommens aber sind durch das neue Hongkong-Gesetz in jedem Fall gestiegen.
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