Kommentar
08:54 Uhr, 22.02.2022

DAX meldet Land unter – Russland schafft Fakten, Sanktionen folgen

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

Russland hat mit der Anerkennung der selbsternannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk Fakten geschaffen. Jetzt folgen Sanktionen. Für die Börse geht es darum, wie diese Sanktionen aussehen werden. Wichtig ist erst einmal, dass die Ukraine nicht Mitglied der Nato ist und das Verteidigungsbündnis daher nicht militärisch antworten muss. Es wird daher aller Wahrscheinlichkeit nach bei Sanktionen bleiben.

Der europäische Erdgaspreis schnellt 13 Prozent nach oben. Rund 40 Prozent der Erdgasimporte der Europäischen Union stammen aus Russland. Es ist fraglich, ob sich die EU angesichts der bereits schwelenden Energiekrise ins eigene Fleisch schneidet und die Erdgasimporte sanktioniert. Man wird es aller Voraussicht nach bei Sanktionen gegen Personen belassen. Der zweite Unsicherheitsfaktor des Tages neben dem EU-Gipfel in Brüssel ist Joe Biden. Er scheint die Tür zu Verhandlungen noch nicht zuschlagen zu wollen und reagiert bisher trotz der Ankündigung von Sanktionen besonnen.

Für den Deutschen Aktienindex bedeutet diese Gemengelage aber erst einmal Land unter. Die zentrale Unterstützung bei 14.900 Punkten ist gerissen. Wenn der Markt so schwach bleibt, aktiviert sich Freitagnacht eine charttechnische Trendwendeformation.

Bei entsprechender Nachrichtenlage ist im Tagesverlauf ein Anstieg des Ölpreises auf 100 US-Dollar denkbar. Damit wäre dann auch die Hoffnung vom Tisch, dass es zeitnah zu einem Hochpunkt im Inflationsgeschehens kommt. Der äußerst schädliche Zustand der Wirtschaft einer Stagflation, in der hohe Preissteigerungen auf nachlassendes Wachstum treffen, wird immer wahrscheinlicher. Eine schwindende Kaufkraft der Verbraucher und eine höhere Zahl von Firmeninsolvenzen könnten die Folge sein.

Zumindest nehmen in diesem Umfeld die Zinserwartungen wieder etwas ab. Die Terminmärkte rechnen nun „nur noch“ mit sechs Leitzinsanhebungen in diesem Jahr, nachdem vor wenigen Tagen noch mit der Möglichkeit von sieben Leitzinsanhebungen geflirtet wurde. Auch eine Anhebung um 50 Basispunkte bei der nächsten Fed-Sitzung in 22 Tagen ist quasi vom Tisch. Vielmehr noch: Der Markt rechnet sogar schon wieder mit den ersten Leitzinssenkungen im Jahr 2023.

Charts zu den heutigen Themen am Finanzmarkt, weitere Videos und Marktkommentare von Jochen Stanzl finden Sie im Laufe des Tages auf cmcmarkets.com.

Sie wollen sofort benachrichtigt werden, wenn etwas an der Börse passiert? Eröffnen Sie ein Demo-Konto und aktivieren Sie die „push notifications“!

CFDs sind komplexe Instrumente und gehen wegen der Hebelwirkung mit dem hohen Risiko einher, schnell Geld zu verlieren. 73 % der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFDs funktionieren, und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren. Anlageerfolge in der Vergangenheit garantieren keine Erfolge in der Zukunft. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Website: www.cmcmarkets.com.

Disclaimer: Die Inhalte dieses Artikels (nachfolgend: „Inhalte“) sind Bestandteil der Marketing-Kommunikation von CMC Markets Germany GmbH (nachfolgend “CMC Markets”) und dienen lediglich der allgemeinen Information. Sie stellen keine unabhängige Finanzanalyse und keine Finanz- oder Anlageberatung dar. Es sollte nicht als maßgebliche Entscheidungsgrundlage für eine Anlageentscheidung herangezogen werden. Das Informationsmaterial ist niemals dahingehend zu verstehen, dass CMC Markets den Erwerb oder die Veräußerung bestimmter Finanzinstrumente, einen bestimmten Zeitpunkt für eine Anlageentscheidung oder eine bestimmte Anlagestrategie für eine bestimmte Person empfiehlt oder für geeignet hält. Insbesondere berücksichtigen die Informationen nicht die individuellen Anlageziele oder finanziellen Umstände des einzelnen Investors. Die Informationen wurden nicht in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Anforderungen zur Förderung der Unabhängigkeit der Finanzanalyse erstellt und gelten daher als Werbemitteilung. Obwohl CMC Markets nicht ausdrücklich daran gehindert ist, vor der Bereitstellung der Informationen zu handeln, versucht CMC Markets nicht, vor der Verbreitung der Informationen einen Vorteil daraus zu ziehen.

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

Mehr über Jochen Stanzl
Mehr Experten