Analyse
14:30 Uhr, 12.01.2016

DAX, MDAX, TecDAX, SDAX - Die Schreckensbilanz der ersten Handelstage

Starke Kursverluste bestimmten die ersten Handelstage im neuen Jahr. GodmodeTrader gibt einen Überblick über die beliebtesten deutschen Indizes. Welche Werte haben sich gut geschlagen, was waren die Loser? Und wie kann man aktuell vorgehen?

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 9.974,33 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • MDAX
    ISIN: DE0008467416Kopiert
    Kursstand: 19.447,40 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 9.974,33 Pkt (XETRA)
  • MDAX - WKN: 846741 - ISIN: DE0008467416 - Kurs: 19.447,40 Pkt (XETRA)
  • SDAX - WKN: 965338 - ISIN: DE0009653386 - Kurs: 8.566,55 Pkt (XETRA)
  • TecDAX - WKN: 720327 - ISIN: DE0007203275 - Kurs: 1.710,43 Pkt (XETRA)
  • 1&1 AG - WKN: 554550 - ISIN: DE0005545503 - Kurs: 40,695 € (XETRA)
  • WCM Beteil.u.Grundbesitz AG - WKN: A1X3X3 - ISIN: DE000A1X3X33 - Kurs: 2,654 € (XETRA)

Die ersten Handelstage des neuen Börsenjahres sind vorbei und die Bilanz an den Börsen fällt ernüchternd aus. Der DAX verlor in der ersten Woche über 8 % an Wert, der erste Handelstag war mit einem Minus von 460 Punkten zudem der schwächste seit Bestehen des Index im Jahr 1988. Die Folge: Im DAX notiert Stand gestern Abend nur die Deutsche Lufthansa im Plus. Alle anderen Werte gaben nach. Am stärksten erwischte es die Autobauer. Daimler, VW und BMW gaben zwischen 12 und 14 % ab. Auch eine K+S ist erneut am Indexende zu finden.

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Das Bild im MDAX, der den DAX in den vergangenen Jahren deutlich outperformte, fällt noch negativer aus. Hier notieren alle Werte im Minus. Am besten schlug sich der Automobilzulieferer Hella, der erst in dieser Woche solide Geschäftszahlen vermeldet hat. Daneben finden sich TAG Immobilien und ProSiebenSat. 1 in den Top 3. Die stark zyklischen Chemietitel Wacker Chemie und Lanxess gaben hingegen am deutlichsten nach. Das Minus beläuft sich hier nach wenigen Handelstagen bereits auf gut 12 %. Das Schlusslicht bildet der Automobilzulieferer Leoni. Die Aktie stand bereits im vergangenen Jahr nach einer heftigen Gewinnwarnung unter Abgabedruck. Die Zwischenbilanz 2016 liefert ein Minus von knapp 18 %.

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Der TecDAX hatte zuletzt den Ruf des "unbesiegbaren" Index inne. Die Shorties scheinen an diesem Status aber rütteln zu wollen. Aktuell liegen sie nach Punkten klar vorne, einzig die Drillisch-Aktie kann seit Jahresanfang zulegen. Der Wert war erst gestern von der HSBC "geadelt" worden. HSBC gibt als Kursziel 50 Euro aus. Analyst Dominik Klarmann sieht in einer Studie das EBITDA des Unternehmens im Zeitraum 2014 bis 2019 jährlich um durchschnittlichen 28 Prozent wachsen. Drillisch sei daher neben AT&S, DIC Asset, Hella, Schaeffler und Wirecard ein "Top Pick" für das erste Halbjahr 2016.

Das Schlusslicht im TecDAX bildet einmal mehr Aixtron. Zu Aixtron habe ich heute eine Kurzeinschätzung auf meinem Guidants-Stream veröffentlicht.

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Wie sieht es bei den Smallcaps im SDAX aus? Etwas besser. Kleinere Werte können sich oftmals dem Gesamtmarkttrend entziehen. Denn die Big Boys tummeln sich logischerweise vorrangig im DAX und MDAX. Ziehen sie Gelder ab, erwischt es diese Indizes in der Regel deutlicher. Doch zeigt auch die Haupttendenz im SDAX aktuell abwärts. Mit Stabilus, Grenkeleasing und WCM notieren drei Werte seit Jahresbeginn im Plus. Meine Stammleser kennen die Geheimtipps Stabilus und WCM aus dem vergangenen Jahr aus zahlreichen Analysen. Der Favoritenstatus scheint sich auch 2016 fortzusetzen.

Der Motorenhersteller Deutz rangiert auf Rang 48. Nur Heidelberger Druckmaschinen und Biotest schlugen sich mit Abgaben von 16 und 17 % schlechter.

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Wenn Sie sich einen Überblick über den Markt verschaffen wollen, finden Sie Performancelisten der einzelnen Indizes, indem Sie im Instrumentenprofil des jeweiligen Index auf dem GodmodeTrader auf Komponenten klicken und danach die Performancespalte sortieren. Hier das Beispiel für den DAX.

Als Guidants-User können Sie auch unseren Aktienscreener verwenden. Hier finden Sie als Filtermöglichkeit "Performance YTD", also Performance seit Jahresanfang ("Year to date").

Mögliche Vorgehensweisen

Strategisch bieten sich in der Korrektur bzw. einem Bärenmarkt folgende zwei Strategien auf der Long-Seite an. Zum einen kann man auf Aktien setzen, die Relative Stärke aufweisen und sich gegen den Abwärtssog stemmen. Zugegebenermaßen ist die Zahl dieser Aktien derzeit überschaubar.

Auf der anderen Seite können erfahrene Trader auch das sogenannte Reboundtrading praktizieren. Technisch schwache Aktien, die bereits über Tage stark gefallen sind und beispielsweise zusätzlich mit einem Gap down eröffnen bzw. aus den Bollinger Bändern herausfallen, bieten sich dabei an. Der Trader versucht, diese Übertreibungen auf der Unterseite zu identifizieren und gegen den Haupttrend den Wert auf eine Erholung von wenigen Prozentpunkten zu handeln. Der Trade kann dabei innerhalb von wenigen Minuten enden, eine Erholung kann aber auch einige Tage anhalten, ehe die Aktie wieder abgestoßen wird. Das Ganze muss mit sehr engen Stopps praktiziert werden, andernfalls sind die Chance-Risiko-Verhältnisse zu schlecht.

Vorrangig ist es zunächst die Zeit der Shorties. Aktien abzusichern oder sich direkt auf die Short-Seite zu stellen, ist aber ebenfalls nur erfahrenen Trader anzuraten. Das Timing spielt hier eine gewichtige Rolle, vor allen Dingen, wenn man gehebelt agiert.

Wir halten Sie natürlich auf dem GodmodeTrader auf dem Laufenden und präsentieren Ihnen mit unseren Analysen sowohl technische Outperformer, Rebound-Setups als auch Short-Ideen.

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Über den Experten

Bastian Galuschka
Bastian Galuschka
Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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