DAX - Man kann sich ja mal irren!
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Natürlich kann sich ein schweizer Banker in Diensten der (noch) größten deutschen Privatbank auch einmal irren. Das hat er vor gar nicht so langer Zeit ja auch zugegeben, als die Milliarden gefunden wurden, die er zur Abschreibung zunächst für sein Haus nicht wahrhaben wollte. Jetzt wird der arme Mensch auch noch missverstanden. Nein, er habe doch gar nicht nach dem Staat gerufen… nach welchem Staat hat er eigentlich nicht gerufen, dem deutschen oder dem schweizerischen? Nicht, dass es andere deutsche Banker besser machen. Sie sind nur nicht so charismatisch und arrogant selbstherrlich.
Viel mehr beschäftigt mich in diesen Tagen aber die Tibet-Frage. Dabei geht es mir weniger um die Diskussion ob ein Boykott der Olympischen Spiele Sinn macht oder nicht. In früheren Jahren hatten die unmittelbar Betroffenen ohnehin nichts davon. Die Sportler waren die einzig geschädigten. Was mich neben der menschlichen Tragödie, die schon seit vielen Jahren anhält, beschäftigt, ist ein anderes Faktum. Konflikte und Kriege wurden in der Weltgeschichte immer über Inflation finanziert. Das bedeutet, es wurde Geld in Unmengen gedruckt, was einer Entwertung des selben entsprach. Somit zahlt der Bürger durch diese Entwertung den Krieg, ohne es wirklich zu wollen. Am Ende steht stets der Kollaps.
In China läuft die Wirtschaft auf Hochtouren, die Inflation galoppiert. Nicht, dass die Chinesen die Inflation für ihre Scharmützel gegen das friedlichste Volk der Welt benötigen. Aber es macht die Sache noch einfacher. Nehmen wir einmal an, die Lage in Tibet eskaliert. Davon geht eine nicht gerade positive Stimmungslage aus, die auf die chinesische Bevölkerung übergreift. Die Wirtschaft wird nicht ewig so weiter wachsen können. Ein Zusammenbruch, gepaart mit einem Krisengebiet und anhaltenden Menschenrechtsverletzungen in China selbst = ein nicht mehr zu kontrollierendes Pulverfass.
Wer nun glaubt, China ist weit weg und das geht uns ohnehin nichts an, sieht die Sache vielleicht etwas zu blauäugig. Sicher wird dadurch in Europa nicht gleich ein Krieg ausbrechen, aber der wirtschaftliche Schaden wird kaum auf China zu begrenzen sein. Behalten Sie diesen Gedanken einmal im Hinterkopf! Es könnte sein, dass wir ihn schneller benötigen, als uns lieb ist. Übrigens soll der chinesische Staatfonds an der Dresdner Bank interessiert sein. Auch wenn dies bereits dementiert wurde, zeigt es doch die Nähe zu China, die sich schon lange nicht mehr in km misst..
Die aktuelle Lage im DAX hat sich unterdessen leicht verbessert, ohne dass von einer Entwarnung die Rede sein kann. Mit dem nicht unerwarteten Bruch der steilen Abwärtstrendlinie zu Wochenbeginn, konnte der DAX den Bereich von 6.600 Punkten wieder erreichen. 6.700 Punkte können in dieser Woche noch erreicht werden. Ich glaube allerdings nicht, dass die von vielen schon wieder vorschnell genannten 7.000 Punkte so schnell gesehen werden. Außerdem baut sich aktuell eine trendbestätigende Flagge auf, die konsequenter Weise nach unten gebrochen werden müsste. Das bedeutet, der nächste Abwärtsschub führt den DAX unter die jüngsten Tiefpunkte.
Damit versteht sich von selbst, dass Sie am Ball bleiben müssen, um Ihr Vermögen zu sichern.
Bis zur nächsten Woche
Ihr
Martin Marquardt
Wer ist Martin Marquardt?
Anmerkung der Redaktion: Bei dem Namen "Martin Marquardt" handelt es sich um ein Pseudonym. Unter diesem Pseudonym schreibt ein charttechnischer Analyst eines größeren Bankhauses, der anonym bleiben möchte.
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