DAX: Schwaches Ende eines starken Börsenjahres - Chicago-Einkaufsmanagerindex steigt stärker als erwartet
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- EY: Deutsche Firmen verlieren an den Börsen an Bedeutung
- EZB-Holzmann: Keine Zinswende in 2020
- US-Luftangriffe gegen Hisbollah in Syrien und Irak
- Streik bei Germanwings hat begonnen
- Daimler bleibt skeptisch für die Autobranche
- Tesla liefert erste Autos aus China aus
Markt
- Was für ein Börsenjahr am deutschen Aktienmarkt. In der ersten Börsenliga konnte der Leitindex DAX mehr als 25 Prozent hinzugewinnen. Es war der stärkste Anstieg des DAX seit Jahren. Im Jahr zuvor hatte der Leitindex noch das verlustreichste Jahr seit der großen Finanzkrise 2008 verzeichnet. Am letzten Handelstag des Jahres haben die Marktteilnehmer ein paar Gewinne mitgenommen und den DAX deshalb müde aussehen lassen. Der Index schloss 0,66 Prozent niedriger bei 13.249 Punkten. In Frankfurt wurde verkürzt bis 14 Uhr gehandelt. An Silvester und Neujahr bleibt die Börse geschlossen, bevor am Donnerstag das neue Börsenjahr beginnt.
- Der Euro hat am Montag zeitweise die Marke von 1,12 US-Dollar überwunden. Der Kurs stieg bis auf fast 1,1211 US-Dollar und damit auch den höchsten Stand seit August. Zuletzt musste der Euro die Marke aufgeben und rutschte zurück auf 1,1190, stand damit aber immer noch im Plus. Die Gemeinschaftswährung profitiert vom seit Tagen schwächelnden Dollar. Marktbeobachter erklärten dies mit Positionswechsel von institutionellen Anlegern kurz vor dem Jahreswechsel. Seit den Weihnachtsfeiertagen hat der Euro rund ein Prozent zum Dollar hinzugewonnen.
Chartanalysen & Artikel des Tages
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Unternehmensnachrichten
- Tesla hat die ersten Autos aus seinem neuen Werk in Shanghai/China ausgeliefert. Bei einer Zeremonie am Montag wurden 15 hergestellte E-Autos vom Typ Model 3 an Mitarbeiter von Tesla übergeben. Nach Baubeginn im Januar war die neue "Gigafactory" in Rekordzeit entstanden. Das Werk in Shanghai soll am Ende auf eine Kapazität von jährlich 500.000 Autos kommen. Cowen-Analyst Jeffrey Osborne geht davon aus, dass Tesla 2019 etwa 356.000 Fahrzeuge ausgeliefert hat, was am unteren Ende der 360.000-400.000 Guidance des Unternehmens liegen würde.
- Der ehemalige Uber-Geschäftsführer Travis Kalanick, der, wie jüngst bekannt wurde, auch seinen Posten im Verwaltungsrat abgibt, hat sich von seinen restlichen Uber-Aktien abgestoßen. Dies berichtet yahoo finance. Dabei habe es sich um 5,8 Mio. Anteilsscheine gehandelt, die mehr als 177 Mio. US-Dollar wert waren.
- Volkswagen hat sich mit dem österreichischen Staat auf eine Entschädigung im Abgasskandal geeinigt. Das bestätigten der österreichische Innenminister Wolfgang Peschorn und ein VW-Sprecher in Wolfsburg. In dem Streit ging es um die Wertminderung an etwa 2.100 VW-Dieselfahrzeugen im Fuhrpark der österreichischen Polizei durch eine manipulierte Abgas-Software.
- Der börsennotierte Fußball-Verein AS Rom könnte von einen texanischen Multi-Milliardär übernommen werden. Der Investor Dan Friedkin und der italienische Serie-A-Club seien in Verhandlungen und könnten sich bald einigen, berichteten italienische Medien. Der Deal könnte 790 Mio. Euro Wert sein und sei damit die teuerste Clubübernahme in der Geschichte des italienischen Fußballs, schrieb die "Gazzetta dello Sport".
- Die Deutsche Telekom und EWE erhalten vom Bundeskartellamt grünes Licht für ihr geplantes Joint Venture zum Ausbau des Glasfasernetzes in Nordwestdeutschland. „Die Beteiligten haben sich zu erheblichen Investitionen in den zügigen Ausbau gigabitfähiger Netze verpflichtet. In der jetzigen Form wird die Kooperation nach unserer Einschätzung zu deutlichen Verbesserungen auf den Telekommunikationsmärkten in der betroffenen Region und auch im ländlichen Raum führen", so Kartellamtschef Andreas Mundt.
- Der Streik der Flugbegleiter der Lufthansa-Tochter Germanwings hat in der Nacht auf Montag begonnen. Der Ausstand, zu dem die Kabinengewerkschaft Ufo aufgerufen hat, soll bis einschließlich Neujahr dauern. „Wir können das kurzfristig verlängern", sagte Ufo-Vize Daniel Flohr am Montag im ZDF-"Morgenmagazin". „Wir wollen das nicht", sagte er, aber wenn die Gewerkschaft am Ende der drei Tage glaube, „dass es mehr davon braucht", werde sie zu weiteren Streiks aufrufen. Infolge des Streiks sollen bundesweit rund 180 Flüge ausfallen. Eurowings geht trotz der Streiks von einem geregelten Flugbetrieb aus. Viele Fluggäste seien auf andere Flüge umgebucht worden, sagte Eurowings-Sprecher Matthias Eberle am Montag im ZDF-„Morgenmagazin". Er spricht auch für Germanwings, da sie ihre Flüge für Eurowings durchführt. Von rund 1.200 Eurowings-Flügen fänden in den drei Streiktagen von Montag bis Mittwoch mehr als 1.000 statt.
- Deutsche Firmen finden sich unter den 100 wertvollsten Börsenunternehmen der Welt kaum noch. Das zeigt eine am Montag veröffentlichte Studie der Beratungsgesellschaft EY. Unter die wertvollsten 100 Firmen schaffen es demnach nur der Softwarekonzern SAP auf Platz 51 mit einem Börsenwert von 160 Mrd. Dollar (Stichtag: 26.12.2019) sowie Siemens auf Rang 100 (106 Mrd. Dollar). Das Ranking dominieren Tech-Konzerne aus den USA und China. Allerdings belegt ein nicht-amerikanisches Unternehmen den Spitzenplatz. Der saudi-arabische Ölkonzern Saudi-Aramco, der im Dezember an die Börse ging, ist rund 1,88 Bio. Dollar wert. Es folgen Apple, Microsoft, Alphabet, Amazon und Facebook. Mehr als die Hälfte der 100 wertvollsten Unternehmen stammen aus den USA.
- Daimler-Chef Ola Källenius sieht keine baldige Besserung der Situation in der Autobranche. „Es geht nicht um eine Wirtschaftskrise, wo sich in zwei oder drei Jahren die Märkte wieder nach oben drehen“, so Källenius der „Bild am Sonntag“. Trotz der Unruhen in Hongkong hält Källenius auch deshalb am China-Geschäft fest. „Ich sage es ganz deutlich: Dieser Markt sichert Arbeitsplätze in Deutschland", sagte er. China sei für Daimlers Pkw-Geschäft mit Abstand der größte Markt - „und bleibt der größte Wachstumsmarkt in den nächsten zehn Jahren“, zitiert ihn die Zeitung weiter.
- BMW-Chef Oliver Zipse befürwortet weniger Verkehr in den Zentren großer Städte. „Ich finde die Idee einer autofreien Innenstadt erstrebenswert", sagte der Manager der „Süddeutschen Zeitung“. Das sei eine Frage der intelligenten Stadtplanung. „Wieso muss jemand, der nur einkaufen geht, mit dem eigenen Auto reinfahren? Das ist kein Gewinn.“ Die oft kritisierten großen Autos (SUVs) verteidigt Zipse dagegen. „Die hämische SUV-Debatte ist Panikmache, die nichts mit der Realität zu tun hat", erklärte der BMW-Manager. „Der 15 Jahre alte Kombi ist da doch der viel größere Klimasünder.
Konjunktur & Politik
- Der Einkaufsmanagerindex für die industriewichtige US-Region Chicago stieg im Dezember um 2,6 auf 48,9 Zähler, wie die regionale Einkaufsmanagervereinigung am Montag mitteilte. Noch im Oktober hatte der Einkaufsmanagerindex mit 43,2 Punkten den tiefsten Stand seit Ende 2015 erreicht.
- Die Zahl der noch nicht abgeschlossenen Hausverkäufe ist in den USA im November im Vergleich zum Vormonat um 1,2 Prozent gestiegen, wie die Maklervereinigung National Association of Realtors (NAR) mitteilte. Im Oktober waren die Verkäufe noch um revidiert 1,3 Prozent gefallen.
- Das Defizit in der US-Handelsbilanz für Waren verringerte sich im November um gut 3,3 Mrd. auf 63,19 Mrd. Dollar. Experten haben einen höheren Fehlbetrag von im Schnitt 69,20 Mrd. Dollar erwartet.
- EU-Handelskommissar Phil Hogan will einen neuen Anlauf zur Lösung des Zollkonflikts mit den USA starten. „Ich habe mit dem US-Handelsbeauftragten Robert Lighthizer kurz vor Weihnachten gesprochen und ein Treffen für Mitte Januar in Washington vereinbart", so Hogan gegenüber der Zeitung "Irish Times“. Dabei wolle er sich um einen Neustart der Handelsbeziehungen zwischen der EU und den USA in Fragen wie den US-Zöllen auf Stahl und Aluminium und der drohenden US-Zölle als Reaktion auf eine Digitalsteuer in Europa bemühen. Ziel sei es, sich auf eine Linie für eine gemeinsame Handelsagenda zu einigen.
- Konzerne und Verbände in Deutschland haben 2019 deutlich weniger Geld an politische Parteien gespendet als im Vorjahr. Nach Zahlen des Deutschen Bundestages ging die Gesamtsumme der Großspenden von rund 3,1 auf 1,2 Mio. Euro zurück. Besonders betroffen war die Union: Die CDU hatte nach einer Mio. Euro an Großspenden in 2018 in diesem Jahr „nur“ noch 335.000 Euro eingenommen.
- Das Geschäftsklima im deutschen Mittelstand ist im Dezember zwar um 0,3 Zähler gestiegen. Mit jetzt 0,5 Punkten bewegt sich der zentrale Indikator des KfW-ifo-Mittelstandsbarometers aber bereits den fünften Monat in Folge eng an der Nulllinie entlang, die für den historischen Durchschnitt und damit für konjunkturelle Richtungslosigkeit steht. Getragen wird die jüngste kleine Klimaverbesserung im Mittelstand laut der KfW ausschließlich von weniger pessimistischen Erwartungen: Diese verbessern sich um 1,1 Zähler auf nun -8,0 Punkte.
- Russland und die Ukraine haben sich nach ihrer Grundsatzeinigung auf den künftigen Gastransit zur Versorgung Europas noch nicht auf die vertraglichen Details einigen können. Kremlsprecher Dmitri Peskow sprach am Montag der Agentur Interfax zufolge von schwierigen Gesprächen. „Die Verhandlungen sind langwierig. Wir wollen keine Prognose abgeben." Bislang gebe es noch nichts dazu zu sagen.
- Die spanische Wirtschaft ist im Zeitraum Juli bis September im Vergleich zum Vorquartal um 0,4 Prozent gewachsen, wie das Statistikamt INE am Montag nach einer zweiten Schätzung mitteilte. Bereits im zweiten Quartal hatte die viertgrößten Volkswirtschaft der Eurozone um 0,4 Prozent zugelegt.
- Die drei größten Exportländer der Welt - USA, China und Deutschland - profitieren einer Studie zufolge am stärksten von der Welthandelsorganisation WTO. Die Länder erzielten durch die Mitgliedschaft in der Organisation die mit Abstand größten Einkommensgewinne, wie aus einer Studie der Bertelsmann Stiftung hervorgeht. Für die USA beziffern sich die Einkommensgewinne demnach auf rund 87 Mrd. US-Dollar (gemessen in BIP für 2016). Die Chinesen erzielen rund 86 und die Deutschen rund 66 Mrd. US-Dollar Einkommensgewinne. Die WTO erreichte für alle ihre Mitglieder weltweit einen Wohlstandszuwachs von insgesamt 855 Mrd. US-Dollar.
- Trotz des Absturzes einer äthiopischen Boeing 737 MAX 8 mit 157 Toten gilt 2019 als drittsicherstes Jahr in der Geschichte der kommerziellen Luftfahrt seit dem Zweiten Weltkrieg. Nach vorläufigen Zahlen des Flugsicherheitsbüro JACDEC starben in diesem Jahr bei Flugunfällen in der kommerziellen Luftfahrt weltweit 293 Menschen - 48 Prozent weniger als im Vorjahr (559). Mehr als die Hälfte von ihnen wurden beim Boeing-Absturz am 10. März getötet.
- Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat führende Funktionäre der herrschenden Arbeiterpartei anlässlich einer Plenarsitzung des Zentralkomitees zu „Offensivmaßnahmen“ für die nationale Sicherheit aufgerufen. „Es ist nötig, positive und offensive Maßnahmen zu ergreifen, um die Souveränität und Sicherheit des Landes sicherzustellen, wie es die derzeitige Lage erfordert", wurde Kim zitiert. Pjöngjang hatte Washington ein Ultimatum für US-Konzessionen im Streit um sein Atomwaffenprogramm einseitig bis zum Jahresende gesetzt. In Südkorea wird befürchtet, Nordkorea könnte sein Moratorium für Tests von Atombomben und Langstreckenraketen aufheben.
- Die Europäische Zentralbank (EZB) wird laut ihrem Ratsmitglied Robert Holzmann auch im kommenden Jahr ihre Zinsen nicht erhöhen. „Ich erwarte für 2020 noch keine Wende in ein positives Zinsumfeld”, sagte der Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank. Der Leitzins liegt seit März 2016 auf dem Rekordtief von 0,0 Prozent.
- Die US-Luftwaffe hat im Irak und in Syrien Stellungen der schiitischen Miliz Kataeb Hisbollah bombardiert. Nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums befanden sich dort Waffenlager und Kommandostrukturen.
Hinweis! | Deutschland: Verkürzter Börsenhandel bis 14:00 Uhr. |
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