Kommentar
22:15 Uhr, 06.04.2017

Tillerson sorgt für Abgabedruck

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  • Syrien: Trump erwägt militärisches Vorgehen
  • Tschechische Nationalbank gibt Euro-Mindestkurs auf
  • Deutsche Industrie sammelt im Februar wieder mehr Aufträge ein
  • EZB-Präsident Draghi will an lockerer Geldpolitik nicht rütteln
  • Deutsche Bank-Chef denkt nicht über Fusionen nach
  • Henkel zahlt Rekorddividende für 2016 und bleibt auf Einkaufstour
  • Fed signalisiert Verringerung der Bilanz
  • Schwacher Jahresstart von Gerresheimer
  • Bafin mahnt Banken zu mehr Investitionen in IT-Sicherheit
  • Abgastests: Bundesregierung lehnt Kontrolle aus dem Ausland ab

DAX & Dow Jones

  • Nach deutlichen Kursverlusten am Vormittag hat sich der deutsche Aktienmarkt am Donnerstag im späten Handel erholt. Der DAX beendete den Handel 0,11 Prozent im Plus bei 12.231 Zählern. In den frühen Handelsstunden hatte die Aussicht auf eine schnelle Normalisierung der Geldpolitik in den USA noch belastet, nachdem die US-Notenbank am Vorabend angedeutet hatte, ihre durch die Krisenmaßßnahmen aufgeblähte Bilanzsumme wohl bereits ab diesem Jahr wieder reduzieren zu wollen. Im Laufe des Nachmittags sorgten gute Konjunkturdaten aus den USA allerdings für gute Stimmung. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gingen von einem ohnehin sehr niedrigen Niveau weiter zurück.
  • Der Dow Jones beendete den Tag 0,07 % im Plus bei 20.662,95 Punkten. Im späten Handel sorgte US-Außenminister Tillerson für Abgabedruck, als er verlauten ließ, dass Assad hinter der Giftgasattacke steht und Schritte zu seiner Beseitigung eingeleitet werden. Amazon gab heute um 1,21 % ab, nachdem CEO Bezos ankündigte Aktien im Wert von einer Milliarde Dollar verkaufen zu wollen, um sein Rennen ins All zu finanzieren. Morgen steht der große Arbeitsmarktbericht zur Veröffentlichung an, bevor dann das Treffen zwischen Trump und Xi sich seinem Ende zu neigt.

Unternehmensnachrichten

  • General Electric erwägt laut dem Wall Street Journal den Verkauf seines Lichtgeschäfts für Privatkunden. Die Sparte könnte 500 Mio. US-Dollar wert sein. Ob es zu einem Verkauf kommt, sei noch offen, heißt es in dem Bericht.
  • Fiat Chrysler hat Berichte bestätigt, dass CEO Sergio Marchionne den Autohersteller 2019 verlassen wird.
  • Der Fast-Food-Kette McDonald's droht in Deutschland Ärger. Wuchermieten, Knebelverträge, Marktmissbrauch: Deutsche Franchisenehmer haben diese Vorwürfe mittels einer Beschwerde beim Bundeskartellamt eingereicht.
  • Amazon-Gründer und CEO Jeff Bezos sagte, zur Finanzierung seiner Raumfahrt-Firma Blue Origin müsse er Amazon-Aktien im Wert von 1 Mrd. Dollar pro Jahr verkaufen.
  • Deutsche-Bank-Chef John Cryan denkt derzeit nicht über Fusionen mit anderen europäischen Geschäftsbanken nach. „Wir haben etliche andere Dinge zu tun“, sagte Cryan in Berlin auf dem Deutschen Bankentag. Die Chefin der europäischen Banken-Abwicklungsbehörde, Elke König, sagte zugleich, die Banken in Europa stünden insgesamt besser da als noch vor einiger Zeit
  • Der Konsumgüterkonzern Henkel zahlt eine Rekorddividende für 2016. Wie schon Ende Februar angekündigt, sollen die Aktionäre 1,60 Euro pro Stammaktie und damit rund 10 Prozent als im Vorjahr bekommen. Das sagte Vorstandschef Hans Van Bylen bei der Hauptversammlung. Das Unternehmen wachse auch im laufenden Geschäftsjahr um voraussichtlich 2 bis 4 Prozent und wolle beim Gewinn weiter zulegen. Van Bylen kündigte zudem weitere „gezielte Akquisitionen“ an, um die Position in attraktiven Märkten zu stärken. Dies solle auch dazu beitragen, trotz schärferen Wettbewerbs und Währungsdrucks bei Umsatz und Gewinn weiter zuzulegen.
  • Daimler bleibt im März mit seiner Pkw-Sparte Mercedes-Benz Cars mit den Marken Mercedes und smart auf Wachstumskurs. Die Marke setzte mit 243.538 Fahrzeugen 13,3 Prozent mehr ab als im gleichen Vorjahresmonat. Mercedes verzeichnete sogar ein Ausliegerungsplus von 15 Prozent.
  • Der Konsumgüterkonzern Unilever will in den kommenden Jahren zwei Milliarden Euro zusätzlich einsparen und bis zum Jahr 2020 seine Profitabilität deutlich erhöhen Statt 16,4 Prozent wie 2016 sollen dann 20 Prozent vom Umsatz als operativer Gewinn übrig bleiben.
  • Der Autozulieferer Hella hat dank einer regen Nachfrage der Autobauer im dritten Geschäftsquartal Umsatz und Gewinn deutlich gesteigert. Die Erlöse legten um 5,5 Prozent auf rund 1,6 Mrd. Euro, während das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) um 17 Prozent auf 105 Mio. Euro anstieg. Entsprechend hält der Vorstand an seiner Wachstumsprognose für das Gesamtjahr fest.
  • Nach mehreren Krisen-Jahren strebt die deutsche Tochtergesellschaft der UBS im kommenden Jahr wieder einen Gewinn an. Das kündigte der Deutschland-Chef der Schweizer Großbank, Thomas Rodermann, im Interview mit dem „Handelsblatt“ an. „Im Jahr 2018 soll die Bank Gewinne erwirtschaften", sagte er. „Das werden wir dank gezielter Wachstumsinitiativen, Kostensenkungen und einem wieder anziehenden Markt aus heutiger Sicht auch schaffen."
  • Der französische Nahrungsmittelkonzern Danone vom U.S. District Court for the District of Columbia grünes Licht für die Übernahme des US-Konzerns WhiteWave Foods im Volumen von 10,4 Mrd. US-Dollar erhalten.
  • Die RWE-Tochter Innogy hat erstmals eine Anleihe begeben. Der Bond weise eine Laufzeit von acht Jahren auf und sei 750 Mio. Euro schwer, so Reuters. Der jährliche Kupon liegt bei 1,0 Prozent.
  • Der Verpackungsspezialist Gerresheimer nur schleppend in das neue Geschäftsjahr (Ende November) gekommen. Der Umsatz sank im Auftaktquartal um 5,4 Prozent auf 302,8 Mio. Euro, der Gewinn fiel um 18 Prozent auf unter dem Strich 13,3 Mio. Euro. Vor allem die schwache Nachfrage von US-Pharmafirmen verhagelte den Düsseldorfern die Bilanz.

Konjunktur & Politik

  • Syrien: Laut CNN erwägt US-Präsident Donald Trump als Antwort auf den Einsatz von Giftgas in dieser Woche ein militärisches Vorgehen.
  • Die tschechische Nationalbank hat den Mindestkurs von 27 Kronen pro Euro fallen gelassen. 2016 musste die Notenbank Euro im Gegenwert von 455 Mrd. Kronen aufkaufen, um den seit dreieinhalb Jahren geltenden Mindestkurs weiter aufrechterhalten zu können. Die Koppelung der Krone an den Euro sollte tschechische Exporte nicht zu teuer machen und die Inflation befördern.
  • Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA ist in der Woche zum 1. April überraschend um 25.000 auf 234.000 gesunken. Experten hatten 251.000 neue Anträge erwartet.
  • Der Aufschwung im Eurorum stabilisiert sich, sagen die Konjunkturforscher des ifo Instituts. Im ersten Quartal sei mit einem ähnlich starken Wirtschaftswachstum wie zum Jahresende 2016 zu rechnen, das heißt mit rund 0,4 Prozent, so steht es in der gemeinsamen Prognose der Münchner und Wirtschaftsforschern aus Frankreich und Italien. Die positive Entwicklung zahlreicher Frühindikatoren deute auf eine Fortsetzung der konjunkturellen Erholung hin.
  • EZB-Präsident Mario Draghi sieht den Zeitpunkt für ein Auslaufen der ultralockeren Geldpolitik noch nicht gekommen. Obwohl die wirtschaftliche Erholung zunehmend auch auf eigenen Beinen stehe, sei es zu früh, Erfolg auszurufen, sagte Draghi bei einer Konferenz in Frankfurt. Die Wirtschaft habe sich in den vergangenen Jahren maßgeblich dank der Maßnahmen der Europäischen Zentralbank erholt. Die zuletzt anziehende Inflation hält die EZB noch nicht für nachhaltig. „Eine Neubewertung unserer derzeitigen Geldpolitik ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht angemessen", sagte Draghi. "Bevor wir irgendwelche Änderungen an den Bestandteilen vornehmen müssen wir ausreichend Vertrauen haben, dass sich die Inflation in der Tat über einen mittelfristigen Horizont auf unser Ziel hin bewegt.
  • Die deutsche Industrie hat im Februar deutlich mehr Bestellungen als im Vormonat eingesammelt. Der preisbereinigte Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe war nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes saison- und arbeitstäglich bereinigt um 3,4 Prozent höher als im Vormonat. Für den Januar ergab sich nach revidierten Ergebnissen allerdings ein herber Rückgang von 6,8 Prozent gegenüber dem Vormonat.
  • US-Präsident Donald Trump und Chinas Staatschef Xi Jinping treffen heute erstmals zusammen. Bei der zweitägigen Zusammenkunft in Florida dürfte der Handelsstreit der beiden weltweit größten Volkswirtschaften im Mittelpunkt stehen. Xi hat bereits gewarnt, ein solcher Konflikt kenne keine Gewinner. Trump wirft der Volksrepublik vor, ihre Währung künstlich niedrig zu halten und sich damit Vorteile im Exportgeschäft zu verschaffen.
  • Die EU-Finanzminister wollen bei ihrem informellen Treffen am Freitag und Samstag auf Malta eine Lösung für den Umgang mit den faulen Krediten finden. Dabei ist auch die Einrichtung einer sog. Bad Bank in der Europäischen Union für faule Bankkredite im Gespräch. Nach Informationen des „Handelsblatts“ sperrt sich aber die Bundesregierung gegen die Pläne. Eine solche Abwicklungseinrichtung sei nicht zweckmäßig, da dadurch keine Vorteile zu erwarten seien, hieß es am Mittwoch in Regierungskreisen. Zudem sei das Phänomen fauler Bankkredite kein gesamteuropäisches Problem, sondern auf einzelne Mitgliedsländer beschränkt. In der EU hätten die Banken in Griechenland, Zypern, Portugal, Italien, Slowenien und Irland am stärksten mit Problemdarlehen zu kämpfen, hieß es. Die EU-Geldhäuser haben faule Kredite in einem Gesamtumfang von 920 Milliarden Euro in ihren Bilanzen angehäuft.
  • Die Finanzaufsicht Bafin mahnt Banken zu deutlich mehr Investitionen in IT-Sicherheit. „Wir haben schon eine ganze Reihe an Einzelprüfungen vorgenommen und die Befunde sind leider sehr negativ, man kann sagen verheerend", so Bafin-Chef Felix Hufeld auf dem Kapitalanlagetag der "Süddeutschen Zeitung".
  • Die Bundesregierung lehnt zentrale Bausteine der geplanten Reform der Abgastests in der EU ab. Das geht aus der Antwort auf eine Anfrage der Grünen-Bundestagsfraktion hervor, die dem „Handelsblatt“ vorliegt. Die Unabhängigkeit der Prüfdienste werde durch die Kommissionsvorschläge nicht gewährleistet, hieß es. Deutschland schlage deshalb statt eines Gebührensystems ein Kontrollverfahren durch einen zweiten technischen Dienst vor.
  • Die US-Notenbank will ihre billionenschwere Bilanz abbauen. Die meisten FOMC-Mitglieder hielten eine Änderung der Reinvestionspolitik für angemessen, hieß es in den am Mittwochabend veröffentlichten Minutes zur letzten Sitzung am 15. März. Der Abbau der Bilanz soll auf passivem Wege erfolgen. Die Papiere werden dabei nicht verkauft, sondern nur nicht mehr ersetzt. Die Fed hatte während der Finanzkrise Anleihen im massivem Umfang gekauft, was die Bilanzsumme auf 4,5 Bio. US-Dollar aufblähte.

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