Analyse
09:31 Uhr, 10.10.2017

DAX - Kursziel bei 15.170 Punkten!?

Der DAX zeigte sich die letzten Wochen extrem stark und korrigierte im Zuge der Kaufwelle kaum. Belohnt wurde dies mit einem neuen Allzeithoch. Aber ist der DAX dies auch "wert"?

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 12.961,39 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 12.961,39 Pkt (XETRA)

Ein ganz starker September und bisher auch Oktober verhalfen dem Deutschen Aktienindex zu einem neuen Allzeithoch. Investoren wird es freuen, gleichzeitig aber auch eine Frage aufkommen lassen: ist der DAX zu teuer? Immerhin sind die Kurse seit dem Jahrestief 2016 bei 8.699 Punkten knapp 50 % gestiegen.

Um dieser Frage auf fundamentaler Ebene nachzugehen, treffen wir zwei Annahmen:

  1. Die Marktteilnehmer nehmen zukünftige Entwicklungen vorweg.
  2. Konsolidierungszonen im Chart stellen Gleichgewichtssituationen dar. Sie können als „faire Bewertung“ angesehen werden. Sie werden verlassen, sollten sich die zukünftigen Rahmenbedingungen verändern.

Mit diesen beiden Annahmen brauchen wir nur einen Blick auf den Chart zu werfen, um den fairen Wert des Dax für das Jahr 2016 zu ermitteln. Wir brauchen lediglich nach Konsolidierungszonen Ausschau halten. Abbildung 1 zeigt den Deutschen Aktienindex über die letzten zwei Jahre.


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Unschwer zu erkennen ist, dass der Dax in 2016 konsolidierend im Sinne einer Bodenbildung unterwegs war. Im Rahmen dieser lassen sich zwei Handelsschwerpunkte auf Basis des kumulierten Volumens (nicht dargestellt) ausmachen. Der erste Handelsschwerpunkt liegt um 9.950 Punkte und der zweite bei 10.675 Punkten. In beiden Preisbereichen wurde extrem viel gehandelt. Bullen und Bären empfanden diese Preisniveaus angesichts der damaligen Rahmenbedingungen als fair und handelten dementsprechend lange um diese Kursniveau herum seitwärts.

Wie stand es damals um die Fundamentals?

Um eine Abschätzung für 2017 vornehmen zu können, müssen wir im zweiten Schritt den „gehandelten Daxpreisen“ einen fundamentalen Wert zuordnen. Hierfür greifen wir auf die Gewinne je Aktie zurück. In 2016 summierten sich diese über alle 30-Dax-Aktien auf 133,57 EUR. Diese Daten lagen während des Jahres 2016 natürlich noch nicht vor, jedoch haben wir unseren Überlegungen vorangestellt, dass die Börse die Zukunft handelt. Insofern ließe sich formulieren, dass kumulierte Gewinne der Dax-Aktien in Höhe von 133,57 EUR mit 9.950 Punkten bzw. 10.675 Punkten (unsere Konsolidierungszonen) bewertet und als fair empfunden wurden.

Hat man 2017 übertrieben?

Mit diesem Status quo können wir nun abschätzen, inwieweit man in 2017 übertrieben hat. Dazu werden die Wachstumsaussichten der Dax-Unternehmen in diesem Jahr ausgewertet. In Abbildung 2 sind die Wachstumsschätzungen für 2017 je Aktie aufgelistet. In Adidas geht man beispielsweise von einem Gewinn von 5,75 EUR in diesem Jahr aus, während in 2016 5,08 EUR je Aktie verdient wurden. Daraus ergibt sich ein erwartetes Wachstum von 13,19 %, welches im Diagramm abgetragen wurde.

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Auffälligkeiten gibt es dabei bei der Deutschen-Bank-Aktie, sowie E.ON und RWE. Alle drei erwirtschafteten in 2016 einen Verlust je Aktie, während für dieses Jahr mit einem positiven Ergebnis gerechnet wird. Dies führt dazu, dass sich mathematisch keine vernünftige Wachstumsrate ermitteln lässt. Bei E.ON und RWE kommt hinzu, dass diese aufgrund ihrer Umstrukturierungen nicht mehr die gleichen Aktien wie in 2016 sind, womit ein Vergleich zusätzlich erschwert wird. Der letzte Eintrag im Diagramm ist das kumulierte Ergebnis für alle Dax-Aktien für dieses Jahr. Demnach wird in 2017 über alle Dax-Aktien mit einem Wachstum von knapp 32 % gerechnet.

Schätzung und Realität

In der folgenden Abbildung sehen Sie die „tatsächliche“ Wachstumsrate in 2017 auf Basis der bisherigen Quartale. Unschwer zu erkennen ist, dass man über den Erwartungen von 32 % liegt. Mit Blick auf die ersten beiden Quartale konnten Wachstumsraten von 42,11 % gegenüber dem Vorjahr (gleicher Zeitraum) gemeldet werden.

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Der faire Wert des DAX in 2017 

Mit den bisherigen Überlegungen haben wir alle Daten zusammen, um eine Einschätzung für 2017 abgeben zu können. Demnach können Investoren aufatmen, denn von einer Übertreibung kann angesichts von Kursen knapp unterhalb von 13.000 Punkten noch nicht gesprochen werden. War der Index 2016 mit den damaligen Unternehmensgewinnen bei 9.950 Punkten fair bewertet, würde sich bei einem unterstellten Wachstum von 32 % ein rechnerisch fairer Wert für 2017 bei ca. 13.135 Punkten ergeben. Wird der zweite Gleichgewichtspreis bei 10.675 Punkten aus dem vergangenen Jahr als Basis herangezogen, hätte der Index sogar noch Platz bis auf 14.100 Punkte.

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Noch höhere Kursziele ergeben sich, wird die bisherige Wachstumsrate in 2017 von 42,11 % auf das Gesamtjahr übertragen. Das Minimalziel im Dax läge dann bei ca. 14.150 Punkten. Ausgehend von 10.675 Punkten würde sich sogar ein rechnerisches Kursziel von 15.170 Punkten ermitteln lassen.

Zusammenfassung

Das einzig sichere an der Börse ist deren Unsicherheit. Unter diesem Gesichtspunkt ist auch die vorliegende Überlegung zu werten. Argumentativ schlüssig hegt sie keinen Anspruch auf absolute Korrektheit, sondern stellt lediglich den Versuch dar, ausgehend von den Wachstumsraten in 2017 eine Orientierung für den fairen Dax-Wert zu finden. Im Rahmen dieser Überlegungen kommen wir zu dem Schluss, dass im Dax noch keine Übertreibung vorliegt. Im Gegenteil. Je nach Rechnung hätte der Index sogar noch ordentlich Potenzial. Bei einem rechnerischen Ziel von 15.170 Punkten dürften die Kurse sogar noch ca. 17 % zulegen. Investoren dürfte diese Nachricht freuen. Abzuwarten bleibt, ob der Dax unsere Argumentation folgen wird.

Viel Erfolg

Rene Berteit

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Über 25 Jahre professioneller Trader und Tradingmentor! Tausende von real durchgeführten Trades in Aktien, Indizes und Währungen! Fast 20 Jahre Mentorin und tausende von zufriedenen Ausbildungsteilnehmern! Diplom Betriebswirt mit Fokus Börse! Das ist unser Trader(mentor) René Berteit, der Ende der 90er die Börse für sich entdeckt hat. Börse, Trading und die Trader-Ausbildung sind für Ihn keine Berufe, sondern seine Berufung und Leidenschaft.

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