DAX konsolidiert weiter – Shanghai geht in den Lockdown, Bank of Japan bleibt locker
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Heute sind es mal nicht die Nachrichten aus dem Ukraine-Krieg, die die Börse zu Wochenbeginn bewegen, stattdessen ist das Thema Corona zurück auf dem Börsenparkett. Asien kämpft mit dem Virus, die Finanzmetropole Shanghai fährt das Leben für gut eine Woche runter. Bekommt die Region die Infektionsausbreitung nicht in den Griff, dürfte die ohnehin schon steigende Rezessionsgefahr eine weitere Beschleunigung erfahren.
Ebenfalls aus Asien kommt Unterstützung für den Aktienmarkt. Die japanische Notenbank wird unlimitierte Mengen von zehnjährigen japanischen Staatsanleihen für einen Zins von 0,25 kaufen, um einen Anstieg der Renditen über diese Zielmarke zu verhindern. Tokio behält damit die ultralockere Geldpolitik bei, während die US-Notenbank einen schnellen Ausweg aus ihr sucht. Der Dollar ist gegenüber dem Yen in Erwartung dieses Schrittes in den vergangenen zwölf Handelstagen bereits um sechs Prozent gestiegen. Mit dieser Entscheidung wird der Flickenteppich der internationalen Geldpolitik wieder ein Stückchen bunter.
Der Bitcoin reagiert auf die neuerliche Währungsabwertung aus Japan mit einem kräftigen Kurssprung um 6,5 Prozent. Das Währungspaar Dollar/Yen ist eine Carry-Trade-Währung. Sie dient aktiven Anlegern und großen Hedgefonds als Beleihungswährung. Sie können sich sicher sein, künftig weiterhin günstige Wertpapierkredite in Yen aufnehmen zu können, um sie dann etwa am amerikanischen Aktienmarkt anzulegen.
Während die Stützung des Marktes in China und Japan in vollem Gange ist, setzt sich die Abflachung der zwei- und zehnjährigen US-Renditen fort. Nur noch 16 Basispunkte beträgt die Differenz, damit rückt das Signal für eine Rezession in den USA zumindest aus dieser Sicht näher. Eine Inversion der Zinskurze könnte aber statistisch betrachtet auch erst einmal ein positives Signal für den S&P 500 sein. Denn in der Vergangenheit haben sich Anleger dann erst einmal vergeblich nach schwachen Wirtschaftsdaten umgesehen und erkannt, dass sie ein Timing-Problem hatten. Eine Rezession ist in der Vergangenheit auch schon einmal über ein Jahr nach der Inversion der Kurve eingetreten. Vorher gab es noch eine Rally am Aktienmarkt.
Die mehrtägige Konsolidierung im Deutschen Aktienindex ist technisch betrachtet weiterhin neutral. Dass der Markt die vielen negativen Nachrichten aus den vergangenen Wochen relativ gut verkraftet hat, könnte ein Hinweis darauf sein, dass sie bereits vollständig in den Kursen enthalten sind. Jede gute Nachricht könnte bei einem solchem Marktgefüge zu einer kräftigen Rally führen.
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