DAX: Konjunkturdaten stützen nicht
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Frankfurt (BoerseGo.de) - Die deutschen Standardwerte sind am Donnerstagnachmittag weiter unter Druck geraten. Anleger nahmen die gemischt ausgefallenen US-Konjunkturdaten zum Anlass für weitere Gewinnmitnahmen. Der Leitindex DAX verlor 0,94 Prozent auf 5.470,33 Zähler.
Während die Konjunkturdaten überwiegend auf eine weitere Erholung der Wirtschaft hindeuten, wird man auf dem Börsenparkett wieder skeptischer, schließlich konnten die Kurse im letzten halben Jahr bereits kräftig anziehen. Auch werden wieder Befürchtungen laut, die Erholung könnte sich als Strohfeuer erweisen. So mancher Anleger fragt sich wohl, was passiert, wenn die milliardenschweren Konjunkturmaßnahmen wieder zurückgefahren werden und die Notenbanken nicht mehr wie verrückt Geld in die Märkte pumpen. Auch aus charttechnischer Sicht wird die Luft dünner, war doch der DAX zuletzt an der Widerstandsmarke 5.580 Punkten gescheitert.
Gefragt waren am Donnerstag vor allem defensive Werte. Aufwärts ging es mit RWE (plus 1,04 Prozent auf 65,12 Euro) und E.ON (plus 1,39 Prozent auf 29,83). Die Energieversorger profitieren auch von Spekulationen, nach einem schwarz-gelben Wahlsieg könne der Atomausstieg rückgängig gemacht werden. Spitzenreiter im DAX waren aber die Aktien der Deutschen Post, die sich um 1,61 Prozent verteuerten.
Zu den schwächsten Werten gehörten die Bayer-Aktien, die um 4,10 Prozent auf 42,32 Euro nachgaben. Händler verweisen auf neuerliche Spekulationen über eine angebliche Kapitalerhöhung. Außerdem wird die Behandlung von Nierenkrebs mit dem Bayer-Medikament Nexavar in Großbritannien auch weiterhin nicht durch das staatliche Gesundheitssystem NHS erstattet. Das National Institute for Health and Clinical Excellence (NICE) lehnte einen entsprechenden Patientenantrag am Mittwoch ab. Nexavar galt zeitweise als neuer Hoffnungsträger für Bayer.
Schlusslicht im DAX sind die Papiere von K+S, die sich um 3,52 Prozent auf 37,00 Euro verbilligten. Hier belastet nach Auskunft von Händlern eine Analystenstudie, die von einem weiteren Preisdruck auf dem Kali-Markt ausgeht.
Im TecDax konnten sich die Freenet-Aktien mit einem Plus von 6,59 Prozent auf 9,70 Euro an die Spitze setzen. Der Verkauf des von United Internet gehaltenen Freenet-Aktienpakets hatte Spekulationen über das mögliche Interesse eines Großinvestors an Freenet ausgelöst. Kräftig Federn lassen mussten hingegen die Solarwerte und Jenoptik.
Im MDAX verteuerten sich die HeidelbergCement-Aktien um 4,40 Prozent auf 41,04 Euro, obwohl die Analysten der UniCredit den Titel von "Hold" auf "Sell" abstuften.
Die Fielmann-Aktien legten um 3,75 Prozent auf 45,50 Euro zu. Die Optiker-Kette konnte ihren Konzernumsatz im ersten Halbjahr 2009 von 232,9 Millionen Euro auf 238,2 Millionen Euro steigern. Der Quartalsüberschuss sank allerdings binnen Jahresfrist von 29,2 Millionen Euro auf 27,7 Millionen Euro. Fielmann will weiter expandieren.
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