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15:45 Uhr, 24.11.2017

OPEC und Russland wollen Förderbremse verlängern - BASF bestätigt Fusionsgespräche mit der DEA

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  • ifo Geschäftsklimaindex klettert im November auf neuen Rekordwert
  • Bundeskartellamt prüft Preisgestaltung bei der Lufthansa
  • BMW legt Grundstein für "Kompetenzzentrum Batteriezelle"
  • SGL will Carbonfaser-Joint-Venture mit BMW komplett übernehmen
  • SLM Solutions senkt Prognose für 2017 
  • Brexit-Gespräche: Kommissionspräsident Juncker bleibt optimistisch
  • Siemens: Öffentliche Diskussion um geplante Standortschließungen hält an
  • Neuer juristischer Gegenwind für Volkswagen
  • Thyssenkrupp-Großaktionär greift Konzernführung frontal an
  • Osram-Chef Berlien äußert sich positiv zu LED-Geschäft

DAX

  • Der DAX setzte kurz nach dem Mittag zum Sprung an und notierte zwischenzeitlich mehr als ein Prozent höher. Zuletzt bröckelten die Gewinne im Zuge eines steigenden Euro-Kurses wieder etwas ab. Zuletzt notierte der DAX bei 13.075 Punkten und damit ein halbes Prozent fester. Der Euro wiederum steht an der 1,19-Dollar-Marke. Am Vormittag hatte der rekordhohe ifo Geschäftsklimaindex den Aktienmarkt gestützt, später sorgten steigende Ölpreise und anziehende BASF-Aktien für Dynamik.

Rohstoffe

  • Der Preis für US-Öl der Sorte WTI ist auf den höchsten Stand seit Mitte 2015 gestiegen. Preistreiber war ein Bloomberg-Bericht über eine mögliche Verlängerung der Förderkürzung wichtiger Ölstaaten. Zudem verknappt die teilweise Stilllegung der großen Ölpipeline „Keystone" das Angebot in den USA, was den WTI-Preis stützt.

Chartanalysen des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Der Chemieriese BASF erwägt, seine Öl- und Gasgeschäfte mit der DEA zusammenzulegen. Dem Vernehmen nach sollen die Gespräche weit fortgeschritten sein, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg. Das Unternehmen bestätigte mittlerweile Gespräche über eine Fusion. Die deutsche DEA, die einst dem Versorger RWE gehörte, wird mittlerweile vom russischen Milliardär Fridman kontrolliert. BASF könnte dabei zwei Drittel des neuen Unternehmens halten.
  • Die SGL Group will das Carbonfaser-Joint-Venture mit BMW komplett übernehmen. Dabei werde der Konzern Zug um Zug die 49 Prozent-Anteile von BMW an den beiden Gemeinschaftsunternehmen SGL Automotive Carbon Fibers (ACF) mit Sitz in Wackersdorf sowie Moses Lanke in Washington erwerben, teilte SGL mit. Die Transaktion soll bis 2020 abgeschlossen werden. Die Behörden müssen noch zustimmen.
  • Der weltgrößte Generikahersteller Teva Pharma erwägt laut Bloomberg, mindestens ein Zehntel der US-Belegschaft und sogar ein Viertel der Beschäftigten im heimischen Israel zu entlassen. Der Nachrichtenagentur zufolge wollte Teva den Bericht nicht kommentieren.
  • Im US-Einzelhandelssektor herrscht am heutigen „Black Friday“ Hochsaison: Amazon, Wal-Mart, Target, Macy’s & Co. dürften Rekordumsätze verzeichnen.
  • Wie jetzt bekannt wurde, hat Investor Carl Icahn einen Anteil von 13,5 Prozent an dem Öl- und Gas-Unternehmen SandRidge Energy erworben und ist damit zum größten Einzelaktionär aufgestiegen.
  • Der Fahrdienst-Vermittler Uber hat sich Zeit damit gelassen, Behörden und Betroffene über den Datendiebstahl von Ende 2016 zu informieren. Zunächst sei der potenzielle Investor Softbank unterrichtet worden, bestätigte die Firma.
  • Der Chipkonzern Broadcom will laut "New York Post" das Angebot für Qualcomm erhöhen. CEO Tan habe Qualcomm-Aktionären ein besseres Angebot offeriert, hieß es. Allerdings müssten diese den NXP-Kauf ablehnen. Hier läuft das Angebot vom Oktober 2016 am 15.Dezember ab.
  • Der 3D-Drucker-Hersteller SLM Solutions hat seine Prognose für das laufende Jahr gekappt. Der Umsatz soll 2017 bei lediglich rund 90 Mio. Euro liegen. Erwartet hatte SLM 110 bis 120 Mio. Euro. Als Grund nannte das Unternehmen kundenseitige Lieferverschiebungen in das neue Jahr.
  • Die stark gestiegenen Preise für innerdeutsche Flugtickets nach der Air-Berlin-Insolvenz sind auch dem Bundeskartellamt aufgefallen. Nun entschied die Wettbewerbsbehörde, die Preisgestaltung bei der Lufthansa zu überprüfen. „Wir haben die Deutsche Lufthansa gebeten, uns Informationen über ihre Preissetzung zur Verfügung zu stellen. Wir werden uns die Daten ansehen und dann darüber entscheiden, ob wir ein Verfahren einleiten", sagte Kartellamtschef Andreas Mundt der Deutschen Presse-Agentur.
  • BMW will sich eigene Kenntnis bei der Batteriezelle für Elektro-Autos aneignen und hat am Freitag den Grundstein für ein "Kompetenzzentrum Batteriezelle" gelegt. Das Unternehmen investiere 200 Millionen Euro und werde die Batteriezellen-Mannschaft von heute 50 auf 200 Mitarbeiter aufstocken, sagte Entwicklungsvorstand Klaus Fröhlich.
  • Osram-Konzernchef Olaf Berlien hat sich positiv zu den Aussichten bei den im neuen Werk in Malaysia produzierten LED-Chips geäußert. In der „Börsen-Zeitung" bezeichnete er es als Fakt, dass die Nachfrage nach Optohalbleitern riesig sei und mit zweistelligen Raten wachse. Im „Handelsblatt" betonte er nochmals, sich einen möglichen neuen Ankeraktionär vorstellen zu können.
  • Volkswagen bekommt erneut Gegenwind von einem prominenten Aktionär. Der Corporate-Governance-Fachmann Christian Strenger will gerichtlich eine Sonderprüfung für das Jahr 2016 erzwingen, wie er der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ sagte. Strenger wirft dem Konzern demnach vor, sich auch im vergangenen Jahr unzureichend um lückenlose Aufklärung der Dieselaffäre bemüht zu haben. Strenger benötigt die Unterstützung anderer Minderheitsaktionäre: Nach § 142 Aktiengesetz muss er mindestens ein Prozent des Grundkapitals hinter sich bringen oder Anteile im Nennwert von 100.000 Euro, wobei nach Strengers Worten auch Vorzugsaktien in Betracht kommen, wie die Zeitung berichtet.
  • Der Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), Ingo Kramer, kritisiert vor dem Hintergrund von drohenden Werksschließungen bei Siemens pauschale Schelte gegenüber Managern und ihren Entscheidungen. Ein Konzern müsse auf veränderte Marktbedingungen reagieren, sagte Kramer dem „Handelsblatt“: „Eine Möglichkeit, die ein Konzern immer hat, ist, freie Stellen an anderen Standorten und in anderen Bereichen anzubieten." Das setze aber die passende Qualifikation und zuweilen Mobilität voraus. Er gehe davon aus, dass Siemens solche Angebote macht. Siemens-Chef Kaeser hatte gestern rigide auf Kritik des SPD-Parteichefs Martin Schulz zu der geplanten Entlassungswelle reagiert. Den Vorwurf, das Unternehmen sei ein „Staatsprofiteur" konterte Kaeser mit dem Hinweis auf die hohen Steuerzahlungen des Konzerns. Siemens habe aber allein in den letzten fünf Jahren über 20 Milliarden Euro an Steuern, Abgaben und Sozialversicherungsbeiträge an den deutschen Staat überwiesen“, schrieb der Vorstandschef.
  • Der Mitgründer des Investors Cevian, Lars Förberg, kritisiert an die Adresse von Thyssenkrupp-Chef Heinrich Hiesinger, die selbst gesteckten Ziele nicht erreicht zu haben. „Die Strategie hat bisher nicht das geliefert, was man versprochen hat“, sagte Förberg laut „Handelsblatt“. Er wirft dem Vorstand vor, sich vor vier Jahren operative Margenziele von 6 bis 7 Prozent gesetzt zu haben, derzeit aber gerade mal die Hälfte zu schaffen. Cevian hält mehr als 15 Prozent an Thyssenkrupp.
  • Die Gewerkschaft Verdi hat Angestellte des Online-Händlers Amazon für den "Black Friday" bundesweit zu Streiks aufgerufen. Mehrere Standorte werden bestreikt. Der "Black Friday" stammt aus den USA und fällt immer auf den Tag nach dThanksgiving. Auch in Deutschland locken an jenem Tag immer mehr Händler mit Rabatten.
  • Die Auseinandersetzung des Chemiekonzerns Clariant mit seinem größten Aktionär White Tale eskaliert. Bei einem Treffen mit White-Tale-Vertretern hätten diese keine eigene Strategie für die Entwicklung von Clariant präsentiert, hieß es von Clariant. Die Schweizer fürchten, die Amerikaner wollten das Unternehmen zerschlagen.

Konjunktur & Politik

  • Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier will am Donnerstag kommender Woche Kanzlerin Angela Merkel, CSU-Chef Horst Seehofer und SPD-Chef Martin Schulz zu einem gemeinsamen Gespräch empfangen. Zuvor will er die Fraktionschefs aller im Bundestag vertretenen Parteien sprechen.
  • Der Markit Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor in den USA ist im November auf 54,7 Punkte gesunken. Erwartet wurde ein Wert von 55,3, nach 55,9 im Vormonat.
  • EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker bleibt optimistisch und sieht Bewegung bei den bislang schleppend verlaufenden Brexit-Gesprächen mit Großbritannien.“"In welche Richtung weiß ich nicht, aber ich hoffe, in die gute Richtung", sagte Juncker am Freitag. Er werde die britische Premierministerin Theresa May am 4. Dezember treffen. May will heute Nachmittag in Brüssel mit EU-Ratspräsident Donald Tusk über den Stand der Verhandlungen über den britischen EU-Austritt sprechen.
  • Die Stimmung in den deutschen Unternehmen bleibt ungetrübt. Der ifo Geschäftsklimaindex ist im November auf einen neuen Rekordwert von 117,5 Punkten, nach 116,8 Zählern im Vormonat Oktober gestiegen. Dies war laut ifo Institut auf deutlich optimistischere Erwartungen der Unternehmen zurückzuführen. Die Geschäftslage wird indes nicht mehr ganz so positiv wie noch im Vormonat bewertet. „Die deutsche Wirtschaft steuert auf eine Hochkonjunktur zu. Die aktuellen Zahlen deuten auf ein Wirtschaftswachstum von 0,7 Prozent im vierten Quartal hin und damit auf 2,3 Prozent für das Gesamtjahr 2017“, so die Münchner Ökonomen.
  • Der Auftragseingang im deutschen Bauhauptgewerbe stieg im September im Vergleich zum Vorjahresmonat um 2,9 Prozent auf 6,0 Mrd. Euro, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Zuletzt war 1999 ein höherer Wert in einem September erreicht worden. Bereinigt um Einflüse wie steigende Preisen und Arbeitstagen legte das Neugeschäft um 1,5 Prozent zu.
  • Der stellvertretende SPD-Vorsitzende Ralf Stegner plädiert nach dem Scheitern der Jamaika-Sondierungen für eine Prüfung alternativer Modelle wie etwa eine Minderheitsregierung. „Dazu gehören zum Beispiel die Tolerierung einer Minderheitsregierung, Duldungsmodelle, befristete zeitliche Verabredungen oder wechselnde Mehrheiten", so Stegner zur "Passauer Neuen Presse". Auch Grünen-Parteichef Cem Özdemir sieht Neuwahlen skeptisch. „Der Bundespräsident hat Recht, dass man nun versuchen muss, aus der Mitte des Parlaments heraus eine Regierung zu bilden. Die Bevölkerung darf nicht den Eindruck bekommen, dass wir so lange wählen lassen, bis das Ergebnis passt", so Özdemir zur "Rheinischen Post".
Termine des Tages:

USA: Verkürzter Handel bis 19.00 Uhr MEZ / Anleihenmarkt bis 20.00 Uhr MEZ

10:00 Uhr - DE: ifo Geschäftsklimaindex November

15:45 Uhr - US: Markit PMI Verarbeitendes Gewerbe/Dienstleistungssektor November

18:00 Uhr - FR: Arbeitslosenzahl Oktober

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