Kommentar
09:20 Uhr, 22.01.2024

DAX kann Wall Street nicht folgen – Anleger honorieren starke Konjunkturdaten

Der Deutsche Aktienindex tut sich schwer damit, einer Wall Street zu folgen, an der die großen Indizes dank starker Wirtschaftsdaten und nachlassender Inflationssorgen auf neue Rekorde steigen. Der Grund ist zur Abwechslung mal nicht die wachsende Hoffnung auf baldige Zinssenkungen.

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  • DAX
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  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 16.680,23 Pkt (XETRA)

Der Deutsche Aktienindex tut sich schwer damit, einer Wall Street zu folgen, an der die großen Indizes dank starker Wirtschaftsdaten und nachlassender Inflationssorgen auf neue Rekorde steigen. Der Grund ist zur Abwechslung mal nicht die wachsende Hoffnung auf baldige Zinssenkungen. Vielmehr sind es starke Konjunkturdaten, die das Warten auf eine Zinssenkung etwas milder gestalten. Wirtschaftsdaten spielen wieder eine stärkere Rolle, während Zinssenkungsfantasien in den Hintergrund rücken. Aber die Musik spielt ganz klar an der Wall Street, für den DAX bleibt zunächst nichts weiter als eine Stabilisierung auf dem aktuellen Niveau.

Nachdem eine ganze Weile lang die Wahrscheinlichkeit einer harten oder weichen Landung der US-Wirtschaft abgeschätzt wurde, spielen die Investoren mittlerweile das Szenario einer vollständig ausbleibenden Landung durch. Wenn die US-Notenbank Fed in der Vergangenheit ohne Hast und Eile und vor allem ohne wirtschaftlich dringenden Grund die Zinsen wieder senkte, einfach um sie wieder zu normalisieren, stiegen die Aktienkurse. Anleger wittern dies und gehen wieder ins Risiko.

Eigentlich wurde für das vierte Quartal ein Wirtschaftswachstum in den USA zwischen 1,8 und 1,9 Prozent erwartet. Die Einzelhandelsdaten für Dezember deuten aber eher auf ein Wachstum von 2,4 Prozent hin. Auch der Arbeitsmarkt zeigt sich von seiner starken Seite. Die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung fallen auf den niedrigsten Stand seit mehr als einem Jahr. Das deutet alles nicht auf eine unmittelbar bevorstehende Rezession hin.

Die Fed könnte sich in der glücklichen Situation wiederfinden, die Situation richtig eingeschätzt zu haben. Sie konnte die Zinsen schnell anheben, ohne eine Rezession ausgelöst zu haben. Sie könnte damit aber die Inflation erfolgreich bekämpft haben, trotz weiter steigender Börsen. Der in dieser Woche erwartete Preisindex der Konsumausgaben ist ein breites Maß für die Messung der Inflation und zählt zu den wichtigsten Inflationsindikatoren der Fed. Während der Gesamtindex bereits unter drei Prozent gesunken ist, könnte der Kernindex das erste Mal diese Hürde nach unten knacken.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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