Kommentar
09:45 Uhr, 05.03.2020

DAX kann Gewinne nicht halten – Hilfspakete im Kampf gegen das Virus werden geschnürt

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  • DAX
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    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

Über 1.100 Punkte oder mehr als vier Prozent Plus im Dow Jones – da konnte der Deutsche Aktienindex zum Handelsstart nicht anders, als einer starken Wall Street ins Plus zu folgen. Auf den ersten Blick sieht also alles danach aus, als hätte sich die Lage in Sachen Coronavirus stark verbessert. Aber weit gefehlt, in den neben China am stärksten betroffenen Ländern Südkorea und Italien steigen die Infektionszahlen weiter, in China selbst zieht die Ansteckungsrate sogar wieder an und Kalifornien ruft den Notstand aus. Immer mehr Unternehmen schicken ihre Mitarbeiter ins Home Office, berichten von starken Einbußen oder melden gar wie im Falle einer britischen Regionalfluggesellschaft Insolvenz an.

Auch der DAX kann seine Gewinne vom Handelsstart nicht halten, zu anfällig bleiben die Aktienkurse für schlechte Nachrichten rund um das Virus. Stützend wirken dagegen die Maßnahmen, die nun weltweit zur Bekämpfung des Virus eingeleitet werden. Der US-Kongress hat acht Milliarden Dollar zur Eindämmung des Virus bewilligt, der Internationale Währungsfonds stellt 50 Milliarden Dollar bereit. Das nun doch anlaufende konzertierte Einschreiten gegen das Virus beruhigt die Gemüter auf dem Börsenparkett nach dem Ausverkauf der vergangenen Woche zumindest etwas. Auch der Sieg des demokratischen, aber gemäßigteren, Joe Biden bei den Vorwahlen in den USA lässt die Angst vor einem Bernie Sanders im Weißen Haus etwas schwinden.

Und tatsächlich zeigen die Einkaufsmanagerindizes in Europa und den USA, dass sich selbst die im vergangenen Jahr noch schwache Industrie recht robust in die Krise des Virus begeben hat. Das nährt die Hoffnung, dass die Wachstumsdelle am Ende nicht so tief wird wie zunächst angenommen, gerade auch weil Zentralbanken und Regierungen sich jetzt gegen die Abschwächung stellen. Eine Rezession soll um jeden Preis vermieden werden. Ob es gelingt, wird davon abhängen, ob und wann eine tatsächliche Eindämmung des Virus weltweit erreicht werden kann.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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