DAX in Wartestellung – Moderater Kurswechsel der Fed ist eingepreist
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Auch wenn sich die Aktienmärkte an die üppige Liquiditätsversorgung durch die Notenbanken gewöhnt haben, sollte sie der nun anstehende langsame Entzug nicht aus der Spur bringen. Denn es wäre auch ein Zeichen der konjunkturellen Stärke ähnlich guter Wirtschaftsdaten, wenn die US-Notenbank Fed heute Abend wie erwartet den Zeitplan für das Tapering, also die schrittweise Reduzierung ihrer Anleihekäufe verkünden würde. Schließlich ist die Krise größtenteils beendet. Es wäre auch das Signal aus der Geldpolitik, dass die Konjunktur einen zunehmend sich selbst tragenden Aufschwung erlebt.
Andererseits betrachten Anleger den Einstieg in den Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik auch mit einem weinenden Auge. Schließlich waren die jahrelang weit geöffneten Geldschleusen einer der Katalysatoren des Bullenmarktes. Ein Ende der sanften Töne ist von der Fed allerdings kaum zu erwarten. Denn auch die erneute Ausbreitung des Virus macht Sorge. Zudem dürfte es wegen des Wachstumsdämpfers durch Lieferengpässe und hohe Energiepreise aus Washington keine Störfeuer in Richtung Wall Street geben, das die Anleger unnötig nervös machen könnte. Schließlich ist die private Geldanlage auch ein wichtiger Bestandteil des Aufschwungs, der vor allem durch die kapitalhungrigen Technologieunternehmen getragen wird.
Dass, was die Anleger heute von der Fed hören wollen ist, dass sie ihren Straffungskurs so marktschonend fortsetzen wird wie bislang. Dann könnte es auch für den Deutschen Aktienindex kurzfristig mindestens einmal bis zur 16.000er Marke gehen. Andererseits besteht gerade an der Wall Street nach der Rally in den vergangenen Tagen das Potenzial für Gewinnmitnahmen – unabhängig davon, was die Fed am Abend verlautbaren wird. Alles in allem aber dürften die Überraschungen ausbleiben: Das Tapering startet, von Zinsanhebungen wird nicht die Rede sein. Das ist der Konsens. Abweichungen davon könnten zu Volatilität an den Märkten führen. Das Tapering jetzt nicht zu starten, würde das Misstrauen bei den Anlegern in die Nachhaltigkeit der Erholung wecken.
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