Kommentar
08:55 Uhr, 26.01.2022

DAX in Wartestellung – Bilanzverkürzung der Fed ist der Knackpunkt

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  • DAX
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    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

In gut 11 Stunden wird die US-Notenbank Fed die Börse hoffentlich wissen lassen, wie sie den geldpolitischen Kurswechsel einleiten und die Zinswende vollziehen will. Die Anleger erhoffen sich dabei Klarheit sowohl über Zeitpunkte und Zahl der Zinserhöhungen als auch in der Frage, wie und in welchem Tempo die Notenbank ihre Bilanz verkleinern will. Letzteres könnte der entscheidende Knackpunkt auch für die Reaktion der Börse sein.

Denn im Protokoll der Sitzung von Mitte Dezember, das seit seiner Veröffentlichung am 5. Januar für so viel Unruhe an den Finanzmärkten sorgt, steht der Schlüsselsatz: „Fast alle Teilnehmer stimmten zu, dass es wahrscheinlich angebracht ist, den Abbau der Bilanz ‚at some point‘ nach der ersten Anhebung der Spanne der Federal Funds Rate zu initiieren.“ Jetzt kann man sich darüber streiten, was mit „at some point“ gemeint ist. An einem gewissen Punkt? Oder übersetzt man das mit „irgendwann“? Und was ist dann mit „irgendwann“ gemeint? Ein paar Antworten auf diese Fragen werden wir hoffentlich heute Abend erhalten.

Die Märkte sind – mit Ausnahme des Ölpreises, der wieder steigt und einen Boden ausgebildet hat – in Wartestellung. Derzeit kommen Wachstumsgefahren und eine straffere Geldpolitik zusammen und Anleger wittern die Gefahr, dass damit das Jahr 2022 zu keinem guten für die Performance der großen Indizes werden könnte. Auch wenn es jetzt zu einer Erholung kommt, dürfte es angesichts der trüben Aussichten schwierig werden, an die Rekordjagd der vergangenen 18 Monate anzuknüpfen.

Eine ununterbrochene Korrektur mit so dynamisch fallenden Kursen wie in den letzten Tagen passt aber auch nicht ins Bild einer Weltwirtschaft, in der ein Land nach dem anderen seine Corona-Beschränkungen fallen lässt und die Wiedereröffnung beginnt. Das Ende der Pandemie-Maßnahmen und die Wiedereröffnung bergen für das Frühjahr potenziell positive Impulse für den Aktienmarkt.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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