Analyse
10:00 Uhr, 04.05.2017

DAX in MEGA-RALLY: Müller & Schmidt kapitulieren und investieren

Nachdem der Investmentstratege das 50.000 Punkte-Kursziel für den DAX ausgegeben hat und Tesla an der Börse mehr wert ist als General Motors, obwohl es Quartal für Quartal Unmengen Kapital verbrennt ...

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 12.527,84 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 12.527,84 Pkt (XETRA)

Liebe Leserinnen und Leser,

werfen Sie einen Blick auf den langfristigen Chart des deutschen Leitindex DAX. Er ist selbsterklärend. Der Kurs an sich ist ein Sentimentindikator. Fällt er, wird die Stimmung zunehmend schlechter und die Anleger bewerten die wirtschaftliche Lage schlechter. Stark fallende Kurse führen final zur Massenkapitulation, außer bei Warren Buffett. Buffett trägt ein Gen in sich, das ihn angst- und schmerzfrei macht. Er besitzt in solchen finalen Ausverkaufsphasen genügend Cash und Nerven aus Stahl, die es ihm erlauben, massiv in den Markt einzusteigen, wenn alle anderen in Panik verkaufen.

Steigt der Kurs hingegen, hellt sich die Stimmung auf und die Anleger strömen wieder in Scharen an die Börse. Voller Inbrunst und Überzeugung wird dann wieder angelegt. So lange, bis der Markt wieder kippt. Seit geraumer Zeit wird viel über ETF- und Dividendenstrategien gesprochen, man investiert wieder. Das in einem Bullenmarkt, der bereits seit 2009 läuft.

Zuletzt ist mir aufgefallen, dass es neue Erklärungsversuche für die extrem niedrigen Stände der Volatilitätsindizes wie VDAX und VIX gibt. Demnach sei diesmal alles anders und diese könnten lange so niedrig bleiben. Dass viele Anleger dieser Meinung sind, läßt sich an der hohen Shortaktivität beispielsweise auf den VXX erkennen. Die Vola wird geshortet, was das Zeug hält. Es ist meines Erachtens nur eine Frage der Zeit, bis sich auch diese Blase durch eine starke Marktkorrektur entladen wird. Bei Gold-, Silber-, Öl-Longs und US Treasury Shorts haben wir zuletzt gesehen, was geschieht, wenn der Markt stark in eine Richtung wettet. Es passiert das Gegenteil. Gold, Silber und Öl fallen, die Treasuries steigen (bisher zumindest).

Tesla. Tesla erinnert mich an die Zeit des Neuen Marktes. Das Unternehmen produziert Pi mal Daumen 100.000 Fahrzeuge im Jahr, General Motors 10 Millionen. General Motors verdient durchschnittlich 1.400 $ pro Fahrzeug, Tesla verliert knapp 16.000 $ pro Fahrzeug. An der Börse ist Tesla aber mittlerweile mehr wert als General Motors. Das ist verrückt. Zumindest teilweise schlittert der US Markt in eine Situation hinein, wie wir sie Ende der 1990er Jahre hatten.

Ich möchte mit diesem Artikel NICHT andeuten, dass der Bullenmarkt vorbei ist. Ich möchte nur aufzeigen, wie die über einen längeren Zeitraum steigenden Kurse, ganz langsam unmerklich stimmungsaufhellend wirken können. Ohne, dass es dem Anleger bewußt ist, ändert er seine Meinung. Dieser massenpsychologische Prozess spielt sich übrigens auf vielen Ebenen ab. Auch auf der politischen und gesellschaftlichen.

Am nächsten Montag (08.05.2017) findet ein echtes Jubiläum statt. Es ist die 200. Sendung von "Rendezvous mit Harry", der Tradingsendung von der BNP Paribas und GodmodeTrader.de. Rocco Gräfe wird als Special Guest teilnehmen. Ich freue mich schon. Auch Sie können die Sendung sehen, es ist lediglich eine einmalige kostenlose Anmeldung erforderlich: https://bnp.godmode-trader.de/ (Das Softwarelimit liegt bei 2.000 Teilnehmern)

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134 Kommentare

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  • S_o_r_o_s
    S_o_r_o_s

    Ich finde den Vergleich von Aktien und Gold ab 1802 auch total unpassend.

    Nehmen wir mal den Dow Jones:

    Die ersten Firmen waren Eisenbahn - und Dampfschifffahrtgesellschaften.

    Diese Firmen sind heute allesamt von den Kurszetteln verschwunden, da nicht mehr existent.

    Herr Krieg, mit welchen Aktien vergleichen Sie denn Gold??? Die in den letzten 200 Jahren so eine gigantische Performance erzielt haben. Oder gibt es ein Papier auf den Index Dow Jones, welches vor 200 Jahren gezeichnet worden ist und auf dessen Auszahlung ich nun pochen könnte?

    Die Punkte im Dow nützen nichts.

    Ein Beispiel:

    Mein Urururgroßvater vererbt mir Aktien einer Eisenbahngesellschaft. Diese Firma ist nicht mehr existent. Bedeutet, ich kann mir damit maximal mein Popo abwischen.

    anderes Beispiel:

    Dieser Uropa vererbt mir 1 kg Gold. Damit könnte ich etwas beginnen.

    Dass Aktien im Allgemeinen viel besser performen als Gold ist klar. Man muss aber die richtigen Aktien haben. Mit deutschen Bankaktien z.B. hatten bestimmt sehr viele deutsche Kleinanleger ihren "Spaß" in den letzten Jahren. Kann man das Geld gleich verbrennen.

    Oder die Versorger, diese sogenannten früheren Witwen und Waisenpapiere.

    Da haben doch mindestens 50% der deutschen Kleinanleger investiert, in den Börsenforen haben Versorger-Threads die meisten Zugriffe.

    Bin auch pro Aktien und immer über 80% investiert, aber solche Vergleiche sind Unsinn.

    19:10 Uhr, 05.05.2017
  • Spitzer Name
    Spitzer Name

    der DAX überschlägt sich gleich. Die letzten PUTS werden noch getötet bevor es dann massiv abwärts geht. Macron hin oder her.

    18:13 Uhr, 05.05.2017
  • Spitzer Name
    Spitzer Name

    interessant, ich kann gerade keine Puts mehr kaufen... der Emittent stellt keinen Kurs zur Verfügung... Verkaufen kann ich, hm, seltsam. Woran könnte das nur liegen? Crash am Montag, trotz Gewinn von Macron...? Ich denke ja... Wenn er verliert - Eröffnung bei 11500 und 11000 bis Abends. Europa ist am Ende, der Euro wird bald tot sein. Das einzige was halbwegs den Wert behält ist Gold und Aktien. Deshalb ist beides gerade so teuer. Ganz einfach.

    18:08 Uhr, 05.05.2017
  • bensh_ll
    bensh_ll

    Ich kaufe schon seit ein paar Wochen VXX ETFs.. bisher aber kommt noch nicht der erwartete Short-Squeeze. Ich hoffe dass wir in den naechsten 2-3 Wochen es schaffen :-)

    Mal schauen - vielleicht gibts ja eine grosse Ueberraschung in FR?

    16:15 Uhr, 05.05.2017
  • trunki
    trunki

    Was soll eigentlich ein Chart mit einer Entwicklung von Aktien seit 1802?

    In welche Werte wäre den da investiert worden, die es heute noch gibt?

    Es handelt sich um einen theoretischen Wert bereinigt um alle Unternehmen die es vor über 200 Jahren gab und die heute in dieser Form eben nicht mehr existieren.

    Man wäre also in der Realität mit diesem "Aktien-Investment" zwischenzeitlich mehrere Male komplett Pleite gewesen, außer man hätte jede Pleite, Erneuerung, industrielle Revolution zeitlich und in ihrem Umfang und ihrer exakten Richtung genau vorhergesehen und entsprechend umgeschichtet. (Indexinvestments gibt es noch nicht sehr lange, in Deutschland gar erst seit einigen Jahren.)

    Dies scheint aber selbst bei allem angebrachten Optimismus und Enthusiasmus für Aktien doch etwas verwegen.

    13:59 Uhr, 05.05.2017
    1 Antwort anzeigen
  • 1 Antwort anzeigen
  • Tobias Krieg
    Tobias Krieg Technischer Analyst

    Damit ist das Thema für mich beendet, eiglt will ich nur mal zum denken anregen und vielleicht 1-2 vor Verlusten bewahren. Edelmetalle/Rohstoffe und Minenwerte sind ein beinhartes und schwieriges Geschäft, aus vielen Gründen.

    11:11 Uhr, 05.05.2017

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Über den Experten

Harald Weygand
Harald Weygand
Head of Trading

Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

Mehr über Harald Weygand
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