DAX im Plus erwartet – Leichte Entspannung am Rentenmarkt
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So langsam aber sicher fragen sich die Anleger, wie lange das Adjektiv „vorübergehend“ dem aktuellen Inflationsgeschehen noch seriös als Eigenschaft zugeordnet werden kann. Mit den nicht enden wollenden Lieferengpässen bei Vorprodukten und Rohstoffen muss man das Thema Preisaufschläge ernster als bislang nehmen. Von der richtigen Einschätzung der künftigen Inflationsentwicklung abhängig sind dann aber auch die Entwicklung der Zinsen und damit die relative Attraktivität von Aktien gegenüber Anleihen.
Anleger haben im Deutschen Aktienindex seit dem Frühjahr an den Seitenlinien Platz genommen, wohl auch, um klare Signale von den Rentenmärkten abzuwarten. Die Notenbanken haben gestern in Portugal ihre Einschätzung einer im kommenden Jahr wieder nachlassenden Inflation noch einmal bekräftigt. Die Zinsen haben sowohl in den USA als auch in Europa ihre steile Aufwärtsdynamik zunächst gestoppt. Für den Moment schlagen sich die Anleger auf die Seite der Notenbanken, was auch dem DAX die nötige Unterstützung zukommen lässt.
Allerdings hat sich das Anlegerverhalten in den vergangenen Wochen geändert. Bei steigenden Kursen ist die Zurückhaltung immer deutlicher zu spüren, und auch die Kurse, zu denen Schnäppchenjäger bereit sind, schon wieder zuzugreifen, haben sich in den vergangenen Wochen deutlich nach unten verschoben. Die Nervosität hat zugenommen, was auch an der Schwankungsbreite des DAX abzulesen ist, die sich im September im Vergleich zum Vormonat mehr als verdoppelt hat. Die Volatilität ist damit so hoch wie zuletzt im Mai, der sich damit im Rückspiegel auch als der Monat erwies, in dem der Anleger in der Tat hätte verkaufen können. Denn über den Sommer hinweg war an der Börse kein Blumentopf zu gewinnen.
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