Kommentar
16:00 Uhr, 08.02.2009

DAX im BIG PICTURE - Startet der neue Bullenmarkt ? - Entscheidendes hat sich getan!

Erwähnte Instrumente

  • DAX
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    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

Wird das doch ein größerer Boden im DAX ? Seit Oktober 2008 wird das 4000er Kursniveau von den Bullen (Käufern) und das 5000er Kursniveau von den Bären (Verkäufern) verteidigt. Dies äußert sich darin, dass im Bereich von 4.000 Punkten immer wieder gekauft wird und die Kurse wieder steigen und im 5000er Bereich immer wieder verkauft wird und die Kurse wieder fallen. Insofern eigentlich eine Pattsituation zwischen Bullen und Bären. Und insofern auch kein Wunder, dass uns deutlich divergierende Markteinschätzungen verschiedener Analysten und Marktbeobachter um die Ohren gehauen werden; wobei die Argumentationsführungen beider Lager nachvollziehbar erscheinen.

Hauptargumente der "Bottom Caller" sind das extrem bärische Sentiment und in vielen Sektoren mittlerweile günstigen Bewertungen. Nachdem die Notenbank weltweit Unmengen Liquidität in den Markt gepumpt haben, wird eine Liquiditäts-getriebene Rallye erwartet.

Das Hauptargument der Bären ist desolate Zustand des Bankensektors weltweit und daraus resultierend ein Ausstrahlen in die Realwirtschaft.

Wir erinnern uns ...

1998 geriet der LTCM Hedgefunds in Schieflage. Infolgedessen schnürten einige Investmentbanken ein Rettungspaket, das die Größenordnung mehrere hundert Millionen Dollar umfaßte. Das Problem war gelöst, die Märkte erholten sich wieder. 2007/2008 war nicht ein Hedgefunds betroffen, sondern praktisch die gesamte Bankenlandschaft und auch ein wesentlicher Teil der Hedgefundsbranche. Diesmal agierten Notenbanken weltweit und fluteten den Markt mit Liquidität. Und das Problem ist gelöst ?

Mittels der charttechnischen Analyse werden Trends und Kapitalbewegungen ausgewertet. Im Kursgeschehen spiegeln sich nämlich die Einschätzungen und Aktivitäten aller Marktteilnehmer wider. Es wird ersichtlich, wenn das Bullenlager stärker ist und wenn das Bärenlager. Um es nochmals zu wiederholen. Der Kursverlauf seit Oktober 2008 zeigt eine Patttsituation zwischen Bullen und Bären. Beide Parteien spielen sich das Bällchen immer wieder hin und her.

Wir gehen in der Regel immer mit dem übergeordneten Trend und quetschen einen solchen Trend bis zum bitteren Ende aus. Durch die Stabilisierung der Kursnotierungen im DAX oberhalb der 4.000er Marke seit 2-3 Wochen und durch einige andere wertige Signale, ändere ich mit dieser Analyse meine Einschätzung. Meines Erachtens besteht im DAX die Möglichkeit einer größeren Stabilisierung und Bodenbildung wenn nicht sogar einer temporären (!) Rallye in Richtung 5.700 und 6.200 Punkte. Für eine Rallye müssen allerdings bestimmte Bedingungen erfüllt sein, die ich im Folgenden beschreiben werde.

Unter 5.000-5.100 Punkten hält die Pattsituation an. Um eine Rallye initiieren zu können, muß der DAX über 5.100 Punkte ansteigen können. Solange der Index darunter verharrt, bleibt uns der volatile ständig hin und her fallende Markt erhalten.

Bisher bärisch, ab heute also neutral bis bullisch.

Anbei der Link zur vorhergehenden Analysenserie : DAX - Festhalten! - Das kann nochmal einen echten Schlag geben! - Datum 04.02.2009 - Uhrzeit 01:00

Sie können mir glauben, dass mir ein nervöses Hin und Herwechseln mit Prognosen widerstrebt. Wenn sich jedoch die Argumentationslage ändert, muß schnell gehandelt werden.

Wieso der Meinungswechsel ?

Lesen Sie dazu im Folgenden meinen Gedankengang und welches Potential möglich wird. Unsere EW Leute sehen die ganze Entwicklung übrigens nach wie vor mit großer Skepsis.

DAX aktuell 4.644 Punkte

Werfen Sie einen Blick auf den Kursverlauf des DAX seit März 2008 (1 Kerze = 1 Tag). Wie beschrieben, schraubt sich der DAX in eine symmetrische Dreiecksformation hinein. Die obere Begrenzung weist mittlerweile 3 Auflagepunkte auf und die untere ebenfalls. Die Zahl 3 spielt in der Chartanalyse eine wichtige Rolle. Nach 3 markanten Aufsetzern ist ein Korrekturmuster oftmals final gereift und eine Ausbruchbewegung steht bevor.

Seit Oktober 2008 hat sich im DAX eine symmetrische Dreiecksformation ausgebildet. Der Wochenchart zeigt übrigens einen möglichen Dreichfachboden. Die obere Begrenzung des Dreiecks, die als starker Widerstand wirkt, verläuft derzeit bei ca. 4.950-5.000 Punkten. In diesem Bereich ist der Index eigentlich wieder gedeckelt. In diesem Bereich müßte zumindest kurzfristig wieder mit Gegenwehr der Bären gerechnet werden.

Im Wissensbereich "Charttechnische Analyse" gibt es einen Artikel über symmetrische Dreiecke : Bitte hier klicken.

Das Dreieck im DAX hat seinen dritten unteren Auflagepunkt gesehen. Ich hatte eigentlich einen verkümmerten 3. Auflagepunkt erwartet, einen lediglich angetäuschten 3. Auflagepunkt. Durch den Anstieg vom Freitag ist aber klar, dass wir einen eindeutig markanten Auflagepunkt bekommen. Das wiederum spricht dafür, dass dies zunächst (!) einmal das letzte Tief gewesen sein könnte. Unter anderem diese Erklärung ist die Antwort auf die Frage, die sich viele Leserinnen und Leser stellen mögen, weshalb ich nur wegen eines festen Anstiegs vom Freitag die Seite wechsle.

Eine symmetrische Dreiecksformation in einem übergeordneten Abwärtstrend wie es im DAX der Fall ist, ist normalerweise nicht im Sinne eines Bodens zu werten. Das muß ganz klar konstatiert werden. Symmetrische Dreiecke gelten als Fortsetzungsformationen. Sie setzen den Trend fort, der ihnen vorgelagert ist.

Aber ... es gibt symmetrische Dreiecke durchaus auch als Bodenmuster. Hierzu bietet das Währungsverhältnis Euro gegenüber US-Dollar ein gutes Beispiel.

Schauen Sie sich in der folgenden Chartgrafik den Kursverlauf in den Jahren 2000 bis 2002 an. Nach einer längeren Abwärtsbewegung kam es in diesen Jahren zur Ausbildung eines großen symmetrischen Dreiecks. Eigentlich wie im DAX Abwärtstrend-bestätigend.

Übrigens sieht man auch hier sehr schön die 3er Regel. 3 Auflagepunkte oben und 3 unten. Was folgte, war der eigentlich regelwidrige Ausbruch nach oben. Dieses riesige Korrekturdreieck entpuppte sich als Bodenbidungprozess und leitete einen neuen Bullenmarkt im Euro gegenüber dem US-Dollar ein.

Die Intermarketanalyse liefert seit einer Woche nun ebenfalls entscheidende Argumente für die Bullen. In den USA zeigen immer mehr Sektoren eindeutige Bodenmuster. Inverse SKS Böden zeigen der Internet-, der Chip-, der Telekommunikations-, der Netzwerksektor und demzufolge nun auch der Nasdaq. Noch stärker zeigen sich Biotech- und Wassersektor.

Sie sehen, insbesondere bei den Technologieaktien tut sich etwas. Der Sektor ist weiter als DOW Jones und S&P 500 Index. Warum ? Weil in letzteren der Bankensektor seiner überbordenden Schwäche hineinfunkt, was übrigens auch für den DAX gilt.

Die Intermarketanalyse gibt weitere bullische Argumente. Seit zurückliegender Woche haben wir in den festland-chinesischen Indizes wie in den Shanghai und Shenzhen Indizes charttechnische Böden vorliegen.

Ich werde in den kommenden Stunden eine umfassende Finanzmarktanalyse veröffentlichen, in der ich auf die einzelnen Sektoren und Regionen eingehen werde.

DAX aktuell 4.644 Punkte.

Im Anschluß an den Crash von September 2008 hat sich im DAX beschriebene symmetrische Korrekturdreiecks ausgebildet, das wie beschrieben eigentlich Abwärtstrend-bestätigend gewertet werden muß. Die Intermarketanalyse und die Analyse des vorliegenden Dreiecks lassen aber die Möglichkeit zu, dass dieses Dreieck sich als Bodenmuster entpuppen könnte.

Das Kursgeschehen kann wie folgt filetiert werden.

Scenario (A) : Steigt der DAX auf Wochenschlußkursbasis über 5.000 Punkte an, generiert dies ein mittelfristiges Kaufsignal mit Kurszielen von 5.350 Punkten, 5.700 Punkten und anschließend bis zu 6.200 Punkten. Bei 5.700 Punkten liegt ein bolidenhafter Kreuzwiderstand im Markt. Hier kreuzen die dominante Abwärtstrendlinie und eine formationstechnisch relevante Linie. Bei 5.700 Punkten wäre der DAX zunächst wieder ein Short. Die Wahrscheinlichkeit nach unten abprallender Kurse ausgehend von 5.700 Punkten ist aus heutiger Sicht als sehr hoch anzusehen.

Scenario (B) : Der aktuell gültige Kurskorridor liegt zwischen 4.050 und 4.950 Punkten. Es ist der Kurskorridor, der sich seit Oktober etabliert hat. Aufgrund der konvergierenden Begrenzungslinien handelt es sich um ein symmetrisches Dreieck. Solange sich der Index innerhalb der genannten Spanne bewegt, liegt ein volatiler Tradingmarkt vor.

Scenario (C) : Nach wie vor gilt, dass der DAX bei einem Unterschreiten des Unterstützungsniveaus bei 4.000 Punkten ein neues größeres Verkaufssignal ausbilden würde. Unterhalb von 4.000 Punkten dürften die Stops strategisch ausgerichteter Marktakteure liegen. Wenn diese ausgelöst werden, würde dies nochmals einen lauten Knall geben. Es müßte mit einer erheblichen Korrekturausdehnung gerechnet werden.

Wie eingangs erwähnt, richtet man sich laut Charttechnik nicht gegen übergeordnete Trendrichtungen. Im DAX liegt übergeordnet seit 2008 nach wie vor ein Abwärtstrend vor. Die Auswertung der Konsistenz des symmetrischen Korrekturdreiecks und der Signalcocktail der Intermarketanalyse gibt seit zurückliegender Woche aber wichtige Hinweise darauf, dass der Markt die Bereitschaft für eine erhebliche Kursreaktion nach oben mitbringt.
Wie die Kollegen vom Trading bei uns bereits mehrfach schrieben, liegt nun die eigentliche Herausforderung darin, die Analyse in einen konkreten Tradingplan umzusetzen. Wo kann ich einsteigen ? Soll ich in bereits aniehende Notierungen long gehen ? Wie weit muß ich meine Stops platzieren ? Liegen überhaupt sinnvolle Chance/Risiko Profile vor ?

Hierzu verweise ich auf die Tradingservices mit Depots von GodmodeTrader.de, die von unseren professionellen Händlern geleitet werden. Bitte hier klicken.

Herzliche Grüße,
Ihr Harald Weygand - Head of Trading bei GodmodeTrader.de

GodmodeTrader ist ein Service der BörseGo AG : http://www.boerse-go.ag/

Kursverlauf (oben) seit 1983 (log. Linienchartdarstellung)
Kursverlauf (unten) seit Juni 2008 (log. Kerzendarstellung / 1 Kerze = 1 Tag)


Nachfolgend der Link zur umfassenden vorhergehenden charttechnischen Kommentierung des DAX

DAX - Festhalten! - Das kann nochmal einen echten Schlag geben!

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Über den Experten

Harald Weygand
Harald Weygand
Head of Trading

Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

Mehr über Harald Weygand
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