Analyse
15:45 Uhr, 22.12.2016

DAX - Hat eine neue Rallyphase erst begonnen?

Der DAX behauptet sich auch heute über 11.430 Punkte. Damit kommt es weiterhin nicht zu einer mehrtägigen Konsolidierung.

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  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 11.463,88 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 11.463,88 Pkt (XETRA)

Im heutigen Check zum Dax möchte ich mich vor allem auf das große Bild konzentrieren. Auf das kurzfristige werde ich allerdings auch etwas eingehen.

Wie im Monatschart (1Kerze=1 Monat) gut zu sehen ist, lässt sich die Bewegung des DAX seit Anfang der 1990er Jahre eigentlich in drei Phasen einteilen.

Die erste Phase war geprägt von einer ausgesprochen starken Rally an deren Ende es zur Dot.com-Euphorie gekommen war. Mit dem Platzen dieser Blase im Jahr 2000 setzte eine sehr volatile Korrekturphase ein. Auch die Finanzkrise 2008/09 spielte sich im Rahmen dieser Korrekturbewegung ab. Sie lässt sich als großes aufsteigendes Dreieck beschreiben.

Aus charttechnischer Sicht ergibt sich aus diesem Dreieck ein Ziel im Bereich um 30.000 Punkte. Der Dax hat 13 Jahre gebraucht, um diese Formation auszubilden. Seit dem Ausbruch aus ihr sind gerade einmal gut 3 Jahre vergangen. Bis der DAX dieses Ziel erreichen wird, werden also noch mehrere Jahre vergehen, ja auch ein Jahrzehnt wäre keine Überraschung.

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Aber man sollte dieses Ziel nicht allzu ernst nehmen. Rein formationstechnisch gibt der DAX ein solches Ziel her. Aber in 10 Jahren kann sich viel verändern, so dass sich dann eine völlig neue Situation ergibt. Seine Investitionsentscheidungen sollte man auf jeden Fall nicht ausschließlich mit dieser Formation begründen. Sie können es gerne auch eine charttechnische Spielerei nennen.

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Seit dem Ausbruch aus dem Dreieck im Herbst 2013 befindet sich der DAX in der dritten Phase. Zunächst zog der Index über mehr als 1 ½ Jahre steil an und kletterte auf ein Allzeithoch bei 12.390 Punkten. Anschließend korrigierte der Index bis in den Februar 2016 hinein. Diese Korrekturbewegung kann als bullische Flagge angesehen werden. Im August 2016 gelang der Ausbruch aus dieser. Mit dem starken Anstieg im Dezember 2016 und dem Bruch der 10.800er Marke wird der Ausbruch aus der Flagge bestätigt. Aus dieser Flagge ergeben sich erste Ziele bei 12.390 und bei 14.000 Punkten. Das langfristige Ziel läge bei rund 22.000 Punkten. Auch dieses Ziel können Sie, verehrte Leser, gerne als charttechnische Spielerei werten.

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Wichtig scheint mir an diesem langfristigem Bild vor allem eines zu sein: Der DAX befindet sich aus charttechnischer Sicht in einer ausgesprochen bullischen Verfassung hat mit einer neuen Rallyphase erst begonnen. Ob sich für den Index dabei Kursziele im Bereich um 22.000 oder 30.000 Punkte ergeben, ist aus meiner Sicht weniger wichtig. Der Aufwärtstrend ist intakt und stabil. Es muss schon einiges passieren, um diesen Trend zum Kippen zu bringen. Aus charttechnischer Sicht wäre aktuell ein Rückfall unter die 10.000er Marke ein solches Ereignis.

Ich bin mit durchaus der Tatsache bewusst, dass nicht alles Gold ist, was glänzt. Es gibt einige Faktoren in unserem Finanzsystem, die kein gutes Gefühl hinterlassen. Aber nicht nur unser Finanzsystem hat Belastungsfaktoren aufzuweisen. Auch die Kriege in der Welt, die Flüchtlingsströme usw. lassen an einer gedeihlichen Entwicklung zweifeln. Aber als Investor oder als Trader sollte man sich nicht von seinen Emotionen und Gefühlen leiten lassen, sondern nach seinem System handeln. Solange dieses profitabel ist, sollte man an diesem festhalten, auch wenn einem das eigene Gefühl etwas anderes sagt oder irgendein Analyst anderer Meinung ist.

Vor diesem langfristigen Hintergrund wird auch deutlich, dass es für Investoren aktuell weniger wichtig ist, ob der DAX nun direkt bis 11.802 Punkte ansteigt und dann in eine Konsolidierungsphase übergeht oder ob der Ausbruch über 11.430 Punkte ein Fehlausbruch ist und die Konsolidierungsphase sofort eintritt. Da sich der DAX auch heute über 11.430 Punkte behauptet, können die Chancen auf die erste Variante nach wie vor als minimal größer angesehen werden.

Im kurzfristigen Bereich ist der DAX nach wie vor überkauft, aber der Aufwärtstrend ist noch immer dynamisch, auch wenn sich der Index oberhalb von 11.430 Punkten bisher sehr schwer tut. Daher kann der Index durchaus noch länger in seinem überkauften Zustand bleiben. Für beide Varianten gibt es aktuell gute Argumente.

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7 Kommentare

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  • amateur
    amateur

    Immer merken: Die Börse ist viel länger irrational, wie Ihr liquide seid...

    20:43 Uhr, 22.12. 2016
    1 Antwort anzeigen
  • Ridicule
    Ridicule

    Interessanter Artikel. Diesem liegt ungefähr das zugrunde (es wird ja auch von einer Periode von 10 Jahre gesprochen), was in den 50er Jahren mit steigenden Zinsen (wie auch heute wieder vermutet) über eine Dekade einherging ... massiv steigende Aktienkurse und Vervielfachungen. Das wäre so ziemlich das, was mit hoher Wahrscheinlichkeit die wenigsten auf der Rechnung hätten ... vor einem solchen Szenario ein wirklich interessanter Artikel!!!

    20:13 Uhr, 22.12. 2016
  • Market Impact
    Market Impact

    all in :)

    17:31 Uhr, 22.12. 2016
  • dschungelgold
    dschungelgold

    Lieber mal auf die Fakten sehen.Konsumklima! Wenn DAS keine beschissen Daten sind fuer den staerksten Monat im Jahr, ......WAS DANN? Verlogene Pixelrally.

    17:11 Uhr, 22.12. 2016

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Über den Experten

Alexander Paulus
Alexander Paulus
Technischer Analyst und Trader

Alexander Paulus kam zunächst über Börsenspiele in der Schule mit der Börse in Kontakt. 1997 kaufte er sich seine erste Aktie. Nach einigen Glückstreffern schmolz aber in der Asienkrise 1998 der Depotbestand auf Null. Da ihm das nicht noch einmal passieren sollte, beschäftigte er sich mit der klassischen Charttechnik und veröffentlichte seine Analysen in verschiedenen Foren. Über eine Zwischenstation kam er im April 2004 zur stock3 AG (damals BörseGo AG) und veröffentlicht seitdem seine Analysen auf stock3.com (ehemals GodmodeTrader.de)

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