Kommentar
08:36 Uhr, 12.10.2023

DAX hat die 15.500 Punkte vor Augen – Die Hoffnung auf eine Zinswende ist zurück

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  • DAX
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    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

An der Börse ist die Hoffnung auf einen früher als bislang erwarteten, geldpolitischen Kurswechsel der US-Notenbank Fed zurück. Die Anleger denken in Sachen Zinsen gerade um und positionieren sich neu. Die zehnjährigen Renditen von US-Bonds haben ein Doppeltop bei knapp unter 4,9 Prozent ausgebildet. Der Markt geht jetzt davon aus, dass die Zinsanstiege ausreichen, um die Inflation zu besiegen. Die Anleger rechnen damit, dass die Fed bereits im Juni kommenden Jahres die Leitzinsen senken wird. Bis vor kurzem lag der Kipppunkt noch im September.

Grund für den plötzlichen Stimmungsumschwung sind mehrere Aussagen von Notenbankmitgliedern, die in diese Richtung gedeutet haben. Zudem emittiert die US-Regierung so viele neue Staatsanleihen, um ihren Kapitalbedarf zu decken, dass sie allein damit einen Zinsanstieg auslöst. Dieser hat dann aber einfach nur mit dem höheren Angebot zu tun und signalisiert nichts anderes. Vielleicht haben Anleger in den Zinsanstieg also zu viel hineingedeutet, was gar nicht da ist.

Dies wird nun korrigiert und in diesem Fahrwasser setzt auch der Deutsche Aktienindex seine Erholungsrally fort. Der starke Aufwärtsimpuls der vergangenen Tage ist dabei die erste Zutat für eine Bodenbildung. Können die Käufer die Kursgewinne in den kommenden Stunden und Tagen verteidigen, liegt auch eine Jahresendrally im Bereich des Möglichen.

Ein Test für die DAX-Rally sind die heute Nachmittag veröffentlichten Inflationsdaten aus den USA. Anleger hoffen darauf, dass sich der Rückgang der vergangenen Monate insbesondere in der Kerninflation fortsetzt. Nur so kann sich dann auch die Erwartung im Markt halten, dass die Zinsen bereits hoch genug sind, um die Inflation zu besiegen. Ein Wert von unter 0,3 Prozent in der Entwicklung der Kerninflation gegenüber dem Vormonat und von unter 4,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr wäre optimal.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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