Kommentar
17:31 Uhr, 20.02.2015

DAX - Grexit hin oder her, der Markt will oben raus!

Einen Grexit wird es nicht geben. Die Griechen sind auf die Gelder angewiesen, sie benötigen diese Stützen noch. Wenn die neue griechische Führungsmannschaft mit dem Elan, mit dem sie den Verhandlungspoker mit den Euro-Partnern geführt hat, auch im eigenen Lande Reformen anpackt, wird es aufwärts gehen.

Wenn man das Vorgehen der griechischen "Game theory boys" während des Pokerspiels Revue passieren läßt, - das lautstarke, unkonventionelle Auftreten, das Auslösen so manchen Eklats, der Versuch, die Eurostaaten zu spalten, der Versuch, Angst auszulösen -, dann kommt man nicht umhin, ihnen Respekt zu zollen. Sie hatten eine extrem schlechte Hand, verhielten sich jedoch so, als wäre das nicht so. Respekt. Das Ganze haben sie für ihr Land getan, das wirtschaftlich mit dem Rücken zu Wand steht.

In Schäuble haben sie jedoch ihren Meister gefunden.

Eines ist für mich klar. Tsipras und Varoufakis sind definitiv nicht Teil der heruntergekommenen "Elite", die das Land in den zurückliegenden Dekaden so dermaßen gegen die Wand gefahren hat. Wenn sie mit dieser Energie beginnen, Reformen in Griechenland umzusetzen, kann es mit dem Land endlich aufwärts gehen.

Ich bin kein Freund davon, Prognosen fortlaufend zu wiederholen. Deshalb habe ich zu einigen der großen Basiswerte zuletzt nichts Neues geschrieben.

Ich bleibe bei der bullischen Markteinschätzung.

Anbei als Kopie die letzte größere technische Marktbesprechung, die alle wesentlichen Informationen enthält.

DAX - Griechenland CRASH vs EZB QE RALLY

14. Februar 2015 08:24

Die Griechen wissen, dass sie derzeit noch mit allen anderen der Eurozone in einem Boot sitzen. In diesem Boot hantieren sie für jedermann ersichtlich mit einer Bombe herum, deren Lunte bereits angezündet ist. Ihr Argument, das griechische Volk habe gewählt, es habe die Nase von der harten Sparpolitik voll. Die EU Spitzenpolitiker halten nachvollziehbarerweise dagegen, dass man bestehende Verträge nicht einfach abwählen könne. Jede griechische Regierung habe sie einzuhalten.

Meiner Meinung nach befindet sich Europa an einem möglichen Inflection Point, um eine Begrifflichkeit aus der technischen Analysen zu verwenden. Die derzeitige griechische Konstellation ist worst case. Bei der neuen Regierung handelt es sich um Linkspopulisten, Marxisten. Der Linken ist gemein, dass sie stark ideologisch ausgerichtet ist. Sie meint über den Märkten zu stehen. Ich befürchte, dass sie die gravierenden Auswirkungen eines Grexits für die griechische Bevölkerung nicht realistisch einschätzen können. Sonst würden sie mit dieser Thematik nicht so leichtfertig umgehen.

Eines ist auch klar. Würde man den Griechen nachgeben, wäre dies ein fatales Zeichen an die anderen schwächelnden Mitglieder der Eurozone wie Spanien, Portugal, Italien. Diese sind ohnehin verärgert, dass sie selbst ihre Sparprogramme durchziehen und die Griechen, das allerschwächste Mitglied, diese Politik einfach abschaffen möchten. Würde es den Griechen gelingen, die Austeritätspolitik zu beenden, wäre dies ein Anreiz für die Bevölkerungen der anderen Nationen, ebenfalls radikal zu wählen, in den Verhandlungsrunden Amok zu laufen, Maximalforderungen zu stellen.

Derzeit geben Volkswirte als Eintrittswahrscheinlichkeit für das Scenario eines Grexits Werte von 25 bis 40% an. Ein Grexit ist für die Finanzmärkte eine Art schwarzer Schwan. Meiner Ansicht nach würde ein Grexit unter dem Strich eine Euro-Aufwertung einleiten, weil sich die Ratio der starken zu schwachen Eurozonen-Volkswirtschaften zugunsten der Erstgenannten verschieben würde. Der DAX müßte eigentlich deutlich fallen, weil ein neuer großer Aufwertungstrend im Euro der exportlastigen deutschen Volkswirtschaft zusetzen dürfte. Einschränkend kann festgehalten werden, dass sich der schweizer Aktienmarkt trotz Aufhebung des Franken-Pegs erstaunlich fest hält.

Wichtiger Hinweis:

1.) Unsere neue Börsen App hat das Licht der Welt erblickt. Sie schlägt alles, was derzeit diesbzgl. auf dem Markt ist. Ja, das meine ich Ernst. Schauen Sie sich das einfach mal an. Es lohnt sich. http://www.financeanywhere.com/

2.) Unter der Woche veröffentliche ich immer mehr Analysen und Informationen auf meinem Guidants Desktop. Es lohnt sich also, mir dort zu folgen: http://go.guidants.com/#c/harald_weygand

Der technische Status quo der Märkte sieht derzeit nach wie vor sehr gut aus.

DAX

13.01.2015 - 21:00 Uhr - DAX Big Picture - Ab heute bin ich wieder DAX Bulle

Seit 3 Wochen schrammt der DAX an seiner deckelnden Widerstandslinie, die seit 2011 Bestand hat, entlang. Eine kleine SKS Wende konnte in der zurückliegenden Woche abgewendet werden. Die Vorzeichen für eine Aufwärtstrendverschärfung stehen gut. S. blauer Prognosepfeil. Kursziele auf Basis meiner charttechnischen Lesart liegen bei 11-300,11.500 und anschließend sogar oberhalb 12.000 Punkten.

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Eurostoxx50

Der Index ist technisch schwächer als der DAX, zeigt jedoch ebenfalls eine bullische Kursmusterstruktur. In der zurückliegenden Woche konnte der Index aus einem Wimpel regelkonform nach oben ausbrechen.Zielbereich mittelfristig (also im Verlauf dieses Jahres) bei 3.700-3.800 Punkten.

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Dow Jones

Der Kursverlauf seit November 2014 zeigt ein abgewendetes Doppeltop. Das zweite Top bildete sich als bullischer Keil heraus, aus dem der Index beginnt regelkonform nach oben auszubrechen. Ziele: 18.900 und 19.500 Punkte. Der Index ist ein mittelfristiges Trading Buy. Stoploss für Positionstrades unter 17.040 Punkten. Ein Positionstrade definiert sich über die Haltedauer einer Positionierung von mehreren Tagen bis hin zu einigen Monaten.

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Nasdaq100

Relativ angeordneter Rounding Bottom seit November 2014, Ausbruch in der zurückliegenden Woche auf ein neues Bullenmarkthoch. Bullisch!

Ziele bei 4.550 und 4.710 Punkten.

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Nikkei 225

Formationstechnisch liegt eine analoge Konstellation vor, wie im Dow Jones. Seit Dezember 2014 konnte ein Doppeltop abgewendet werden. Es liegt eine mehrmonatige Range vor, über deren obere Begrenzung der Index in der zurückliegenden Woche ausbrechen konnte. Ziele von 19.800 und 20.830 Punkten.

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32 Kommentare

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  • barkovsky
    barkovsky

    Respekt Harald / Die Greec Boys haben sich bislang gut verkauft , sehe ich auch so,

    08:55 Uhr, 23.02. 2015
  • shark
    shark

    Noch was zu Griechenland,Grexit etc ,weil ich es gerade lese:

    Es wird komplett ignoriert, dass selbst der mittlere griechische Haushalt erheblich vermögender ist als der vergleichbare deutsche Haushalt, so jedenfalls die

    EZB -Vermögensstatistik.

    . Selbst wenn man dem griechischen Euro eine 50%-ige Abwertung=Preisreduzierung verpassen würde, wären die mittleren Griechen immer noch ebenso wohlhabend wie die Deutschen. Zur Hilfe dorthin besteht nicht der geringste Anlass, die können sich gut selber helfen. Fragt man sich nur ,warum das bei uns keiner sagt bzw hören will .

    In diesem Sinne, allen viel Erfolg .

    20:19 Uhr, 22.02. 2015
    1 Antwort anzeigen
  • shark
    shark

    Der Dax nahm letzte Woche die von mir erwartete Entwicklung,11000,plus anschließendem Short-Squezze ,die Gründe hierfür legte ich schonletzte Woche detailiert dar und führten bei mir zu einer hervorragenden Wochenperformance .Die Karten werden jetzt allerdings neu gemischt.

    Nun den Blick kurz nach vorne gerichtet.

    Griechenland wird mit dem Euro nicht mehr wirtschaftlich gesunden,zu geringe Wettbewerbsfähigkeit und viel zu wenig Strukturreformen etc.Hierzu teile ich die Meinung von Prof.Sinn und sehe keinen Anlaß für Optimismus.,Allenfalls wurde Zeit gewonnen ,jedoch keinerlei Problem gelöst.Dies gilt im übrigen auch für die Ukraine

    Nach dem rasanten Anstieg beim Dax wäre eine Korrektur völlig normal ,jedoch ist entscheidend "Was der Markt sagt" und nicht irgendwelche Chartisten,Fundamentalisten etc .Ich schließe auch einen weiteren Anstieg,ohne größere Korrektur ,nicht aus .

    Wir werden sehen .

    Motto ":Die Welle ist nicht schuld ,wenn es den Waver vom Board haut"

    In diesem Sinne allen viel Erfolg in der kommenden Woche.

    17:51 Uhr, 22.02. 2015
    1 Antwort anzeigen
  • Schnutzelpuh
    Schnutzelpuh

    Ich habe es ja vorige Woche im Weekend Chat geschrieben, dass schon alleine wegen dem kleinen Verfall die 11.000 sicher waren. Die Griechenland Thematik hat ihr übriges heute dazu gesteuert. Es war auch klar, dass es irgendeinen Kompromis bei den Verhandlungen geben wird. Schon alleine deshalb, weil die USA das so gewollt hat. Nicht das die Griechen noch Dummheiten machen und mit ihrer Links gewählten Regierung zu den Russen überlaufen. Möchte nicht wissen, wie die Drähte zwischen den Griechen, der EU und den USA diese Woche geglüht haben.

    Ich bin abolut auf der Long Linie von Harald Weygand. Sollte jetzt kein großes Störfeuer von den Ukraine kommen, bin ich bis Ende März auf die 12000 eingestellt, jedenfalls so meine Zielrichtung.

    00:56 Uhr, 21.02. 2015
  • Harald Weygand
    Harald Weygand Head of Trading

    http://go.guidants.com/#c/harald_weygand

    usd/cad call, blei short, nikkei call, dax call, eurostoxx50 call, deutsche post call, münchener rück call, Xing call ... wir haben dort zahlreiche longpositionen laufen ... auch viele kollegen stellen auf guidants tradingpositionen vor, die bei interesse gerne nachgebildet werden können ...

    achja.

    nein, wir sind nicht, wie die viele crash gurus der finanzkrise auf gold hängengeblieben ... sorry, der seitenhieb mußte sein.

    22:19 Uhr, 20.02. 2015
    1 Antwort anzeigen
  • 1 Antwort anzeigen
  • Harald Weygand
    Harald Weygand Head of Trading

    Wie gewohnt, erfahren Sie auf http://www.jandaya.de in Echtzeit, was sich in Brüssel gerade tut ...

    21:32 Uhr, 20.02. 2015

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Über den Experten

Harald Weygand
Harald Weygand
Head of Trading

Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

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