Analyse
12:40 Uhr, 16.03.2018

DAX-Giganten - Verwirrspiel zum Verfallstag

Anfang März startete der DAX einen weiteren Erholungsversuch, der zunächst dynamisch begann, dann aber am Dienstag jäh unterbrochen wurde. Jetzt greifen die Bullen wieder an. Mit Aussicht auf Erfolg?

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 12.415,16 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • SAP SE
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    Kursstand: 87,940 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 12.415,16 Pkt (XETRA)
  • SAP SE - WKN: 716460 - ISIN: DE0007164600 - Kurs: 87,940 € (XETRA)
  • Siemens AG - WKN: 723610 - ISIN: DE0007236101 - Kurs: 107,220 € (XETRA)
  • Allianz SE - WKN: 840400 - ISIN: DE0008404005 - Kurs: 190,500 € (XETRA)

Nachdem der Ausgang der Entwicklung unterhalb des zentralen Widerstands bei 12.601 Punkten für die nächsten Tage und Wochen entscheidend ist, lohnt sich zunächst der Blick in die kleineren Zeitebenen: Für den DAX bleibt festzuhalten, dass sich der Index seit dem Allzeithoch vom Januar in einem Abwärtstrend befindet. Nach einem ersten Einbruch bis 12.003 Punkten folgte nach einer seitwärtsgerichteten Erholungsphase bis 12.601 Punkte ein weiterer Abverkauf bis 11.830 Punkte. Dort startete Anfang März die nächste Erholung, die über eine kurzfristige Abwärtstrendlinie und in der Spitze bis 12.460 Punkte führte, ehe dort am Dienstag ein scharfer Einbruch bis 12.162 Punkte den Anstieg stoppte. Auf Höhe der Abwärtstrendlinie kamen die Bullen wieder zurück und versuchen den Index aktuell erneut über das Wochenhoch anzutreiben. Dieser am Dienstag begonnene Anstieg ist verschachtelt und macht (noch) keinen impulsiven Eindruck. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass der Index die korrektive Erholung seit Dienstag mit dem laufenden Anstieg abschließt, die ihrerseits noch nicht den Eindruck einer dynamischen Trendwende hinterlässt. Für den weiteren Verlauf im Index sollte man folgende Marken sehr genau im Auge behalten:

Fällt der DAX jetzt unter 12.320 Punkte, wäre der jüngste Anstieg unterbrochen. Ein echtes Verkaufssignal wäre allerdings derzeit erst bei einem Unterschreiten des breiten Supportkorridors von 12.162 bis 12.219 Punkten aktiv. In diesem Fall kann man davon ausgehen, dass es mindestens zu einem tiefen Pullback an die Abwärtstrendlinie auf Höhe von 12.020 Punkten kommt. Hier hätten die Bullen nochmals die Chance stabilisierend einzugreifen. Darunter käme es dagegen zum Test des Tiefs bei 11.830 Punkten und zur Reaktivierung des Abwärtstrends. Auf der Oberseite bilden die 12.425 Punkte-Marke, die 100 %-Extension der ersten Aufwärtsbewegung bei 12.443 Punkten und das Hoch bei 12.459 Punkten ein starkes Widerstandscluster. Darüber hätte der Index Platz bis 12.550 und 12.605 Punkte. Im Ausdehnungsfall wäre die 12.750 Punkte-Marke als Ziel zu nennen.

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Welches Bild hinterlassen die Bluechips?

Die SAP-Aktie setzte ihre Erholung zuletzt bis an den anvisierten Widerstand bei 88,85 /89,17 EUR fort und prallte dort leicht nach unten ab. Knapp über der Unterstützung bei 86,24 EUR dreht der Wert seit Mittwoch wieder nach oben, hat aber weiterhin diese massive Hürde vor Augen. Erst oberhalb von 89,17 EUR könnte die Erholung bis 91,30 und 92,50 /93,00 EUR fortgesetzt werden.

Abgaben unter 86,24 EUR würden dagegen mit einer Korrektur bis 84,85 EUR quittiert. Zudem wäre in diesem Fall auch die übergeordnete Aufwärtstrendlinie wieder gebrochen. Darunter stünde (mindestens) ein Rücksetzer an das Tief bei 82,05 EUR auf der Agenda.

SAP Chartanalyse (Tageschart)
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Die Aktie von Siemens hat sich zwar zuletzt über die Hürde bei 106,35 EUR zurückgekämpft. Die für diesen Fall erwartete Erholung bis 108,66 EUR blieb aber bislang aus. Vielmehr droht jetzt ein kleines Doppeltop bei rund 107,25 EUR. Kann der Wert also nicht schleunigst über 108,66 EUR ansteigen, wäre die Erholung vor dem Aus und ihr Ende mit einem Einbruch unter 104,14 – 104,60 EUR besiegelt. Die Ziele bei 102,16 und 100,75 EUR wären damit reaktiviert. Darunter sind weitere Abgaben bis 96,30 / 96,79 EUR wahrscheinlich.

Siemens AG Chartanalyse (Tageschart)
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Theoretisch ist sogar eine Korrekturvariante bei der Aktie denkbar, die bereits bei 106,40 EUR Anfang Februar begonnen, sich mit einem tieferen Tief fortgesetzt und mit dem aktuellen Anstieg abgeschlossen würde. Dieser sehr bärisch verlaufende Erholungsversuch würde auf eine weitere massive Abwärtsbewegung hindeuten, die sogar ein Idealziel bei 87,95 EUR hätte (siehe folgende Abbildung).

DAX-Giganten-Verwirrspiel-zum-Verfallstag-Chartanalyse-Thomas-May-GodmodeTrader.de-4

Der Kurs der Allianz-Aktie hat sich nach dem Einbruch Anfang März erholt, läuft aktuell allerdings in die Spitze einer Dreiecksformation. Zudem wurde am Mittwoch das 38,2 %-Retracement der ersten Erholungsbewegung des laufenden Monats unterschritten und dieser Anstieg von 181,64 bis 191,98 EUR somit bereits neutralisiert. Damit können die Bäume nur für den Fall in den Himmel wachsen, dass das Mittwochstief bei 184,94 EUR der Startpunkt eines neuen Aufwärtstrends ist. Damit diese These Bestand haben kann, darf der Kurs jetzt nicht mehr unter 186,92 EUR fallen. Zugleich müsste die Allianz-Aktie binnen weniger Stunden über 191,98 EUR und das Zwischenhoch bei 194,44 EUR ausbrechen.

Sollte den Bullen dieses Husarenstück nicht gelingen – von einer leichten Ausdehnung des Anstiegs in dieser Woche bis 191,40 EUR abgesehen– wäre mit dem Bruch der 186,92 EUR-Marke und der kurzfristigen Aufwärtstrendlinie zu rechnen. Damit dürften das Märztief angesteuert werden. Unterhalb von 181,64 EUR stünden kurzfristig die Ziele bei 177,30 EUR und 175,00 EUR auf der Speisekarte der Bären.

Allianz Chartanalyse (Tageschart)
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Fazit: Die wichtigsten Einzelwerte ringen mit hartnäckigen Widerständen und machen noch nicht den Eindruck, dass die Abwärtstendenz seit Ende Januar für sie schon abgeschlossen ist. Sollte es also in den nächsten Tagen nicht zu einem massiven Schub kommen, würde allein das Korrekturpotenzial der laufenden Erholung zwischen 2,5 und 3 % betragen. Vom Abwärtspotenzial einer zweiten großen Verkaufswelle bzw. der Reaktivierung des Abwärtstrends ganz zu schweigen.

So sehr einen die Erholung der letzten Tage bullisch stimmen könnte -man sollte auf der Hut sein. Sowohl im DAX, als auch bei den drei besprochenen Schwergewichten sind die Triggermarken für eine weitere Abwärtsbewegung nur wenige Punkte entfernt.

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Über den Experten

Thomas May
Thomas May
Experte für Fibonacci-Analyse

Thomas May entdeckte Ende der 1990er Jahre die Leidenschaft für die Börse. Zu Beginn fundamental orientiert, war er bald von der Charttechnischen Analyse begeistert und befasste sich intensiv mit klassischer Charttechnik, Elliott Wellen, Fibonacci- und Zyklenanalyse. Seit 2010 im Team der stock3 AG war er von 2012 bis 2016 Chefredakteur von GodmodeTrader.de, ist Autor der DVDs „Charttechnik für Einsteiger“ und „Fibonacci-Trading“, Mitherausgeber des ersten Teils von „Das große GodmodeTrader-Handbuch“ sowie einer der Autoren im zweiten Teil der Buchserie. Auf stock3 liegt sein Schwerpunkt auf charttechnischen Edelmetall-, Aktien- und Indexanalysen. Auf dem stock3 Terminal betreut der leidenschaftliche Swing-Trader seinen eigenen Desktop für Chartanalysen und Trading-Setups und handelt zudem aktiv im Depot "Gehebeltes Swing-Trading" des Premium-Services Trademate.

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