Analyse
13:28 Uhr, 14.12.2018

DAX-Giganten – No Presents for Christmas?

So schnell kann es gehen. In der vergangenen Woche noch wurde beim DAX die essentielle Ziel -und Unterstützungsmarke erreicht und verteidigt, anschließend ein 400 Punkte-Move gestartet und heute ist wieder alles vorbei. Also doch keine Champagnerlaune zu Weihnachten?

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 10.835,07 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • SAP SE
    ISIN: DE0007164600Kopiert
    Kursstand: 89,540 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 10.835,07 Pkt (XETRA)
  • SAP SE - WKN: 716460 - ISIN: DE0007164600 - Kurs: 89,540 € (XETRA)
  • Siemens AG - WKN: 723610 - ISIN: DE0007236101 - Kurs: 99,800 € (XETRA)
  • Allianz SE - WKN: 840400 - ISIN: DE0008404005 - Kurs: 175,220 € (XETRA)
  • Mercedes-Benz AG - WKN: 710000 - ISIN: DE0007100000 - Kurs: 47,590 € (XETRA)

Mit dem Bruch der Unterstützung bei 11.726 Punkten hatte der DAX im Oktober ein weitreichendes Verkaufssignal gebildet und die Fibonacciziele bei 11.148 und 10.570 Punkten aktiviert. Letztere Marke wurde am Montag im Rahmen einer weiteren, bei 11.566 Punkten begonnenen Verkaufswelle fast erreicht. Bei 10.585 Punkten drehte der Markt nach oben und konnte die Marke damit vorerst verteidigen. Die anschließende Mini-Rally stoppte nach 400 Punkten noch vor den kurzfristig entscheidenden Barrieren bei 11.009 und 11.051 Punkten, sowie dem 23,6 %-Retracement der Abwärtsstrecke seit 12.456 Punkten bei 11.027 Punkten. Heute ist es schon wieder vorbei mit der temporären „Jahresendrally“ und der Index fällt auf die letzte Bastion der Bullen vor dem Jahrestief zurück. Fällt das Fest der Freude für die Bullen aus? Oder ist die solide Erholung bei einem der DAX-Giganten schon der Vorbote einer zweiten Kaufwelle?

Mit dem Downgap zur heutigen Eröffnung wurde beim DAX die Seitwärtsrange vom gestrigen Tag nach unten verlassen und das 61,8 %-Retracement der Erholung seit 10.585 Punkten erreicht. Die Marke bei 10.739 Punkten trennt den Wert vom Jahrestief und ist damit der letzte signifikante Support. Wird sie unterschritten, steht die 10.585 Punkte-Marke auf der Agenda. Dort könnte sich ein Doppelboden bilden. Allerdings ist immer noch ein Bruch der Unterstützung realistisch, der zu weiteren Abgaben bis 10.400 und 10.275 Punkten führen kann. Darunter liegt bei 10.175 Punkten mit dem Tief aus dem November 2016 eine klassische Unterstützung im Markt. Die nächste übergeordnet relevante Fibonaccimarke findet sich dagegen erst bei 9.855 Punkten.

DAX Chartanalyse (1-Stunden-Chart)
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Aktuell versucht sich der DAX zwar an einer Erholung, doch erst ein Anstieg über das 61,8 %-Retracement des heutigen Einbruchs bei 10.891 Punkten würde den Abverkauf etwas einbremsen. Weitere Verluste wären dann immer noch möglich, allerdings würde sich das Abwärtspotenzial in diesem Fall zunächst auf 10.640 Punkte reduzieren. Das Signal für die Wiederaufnahme der Erholung wäre dagegen erst der Anstieg über das gestrige Hoch und die Rückeroberung der früheren Verlaufstiefs bei 11.009 und 11.051 Punkten. Dann könnte der Index jedoch durchstarten und in kürzester Zeit bis 11.148 und 11.192 Punkte klettern. Wird anschließend auch die Widerstandsregion von 11.192 bis 11.203 Punkten überschritten, stünde einer Kaufwelle bis 11.300 und 11.430 Punkte eigentlich nichts mehr im Wege.

SAP – Ein Dreieck macht noch keinen Sommer

Ausgehend von der Unterstützungs- und Zielmarke bei 86,24 EUR startete bei den Aktien von SAP im November eine Erholung. Diese spitzt sich in den letzten Tagen dreiecksförmig zu. Zwar war den Bullen der Anstieg über 90,98 EUR zuletzt gelungen und damit die steile Abwärtswelle seit 93,14 EUR neutralisiert worden. Aber schon im gestrigen Handel legten die Bären nach und drückten den Wert zur heutigen Eröffnung unter 90,49 EUR und die langfristige Aufwärtstrendlinie zurück. Ein erneuter Bruch der 88,93 EUR-Marke könnte bereits den Auftakt zu Verlusten bis 87,49 und 86,21 EUR bilden. Bleibt dort ein Gegenangriff der Bullen aus, könnte der Abverkauf sogar bis 82,88 EUR führen.

Ein Anstieg aus dem Dreieck, der oberhalb von 91,75 EUR erfolgt wäre, würde die Chancen der Bullen zwar verbessern. Aber schon die Widerstandszone von 92,59 bis 93,14 EUR könnte eine solche Erholung abbremsen. Darüber wäre allerdings ein Kaufsignal mit ersten Zielen bei 95,50 und 96,53 EUR aktiv.

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Siemens - Der Hoffnungsträger

Nach dem Doppeltop bei 104,70 EUR beendeten die Anteile von Siemens eine im Oktober begonnene Seitwärtskonsolidierung im Bereich des bisherigen Jahrestiefs bei 99,83 EUR und brachen deutlich ein. In der Spitze wurde eine langfristige Aufwärtstrendlinie an der Unterstützungszone um 97,00 EUR erreicht und verteidigt. Seither läuft eine dynamische Erholung, die oberhalb von 98,23 EUR intakt ist. Wird das gestrige Hoch überwunden, kann der Anstieg direkt bis 101,57 EUR führen. Darüber wäre der Abverkauf seit 104,70 EUR neutralisiert und ein weiterer Angriff auf dieses Zwischenhoch möglich.

Abgaben unter 98,23 EUR würde ihrerseits die Erholung abbremsen und den Wert bis 96,51 EUR drücken können. Unterhalb von 96,31 EUR wäre dann ein weiteres Verkaufssignal mit einem Ziel bei 92,00 EUR aktiv.

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Allianz – Instabiler Doppelboden

Seit dem Bruch der Kreuzunterstützung bei 187,04 EUR Anfang Dezember befanden sich die Aktien der Allianz im freien Fall und setzten an die Unterstützung bei 172,50 EUR zurück. Dieser Bereich wurde Anfang Dezember zunächst verteidigt, jedoch nach ein paar Tagen der Erholung wieder angesteuert. Sollte die Aktie jetzt auch unter das Tief bei 172,68 EUR einbrechen, wäre die Chance auf einen bullischen Doppelboden vergeben und weitere Verluste bis 170,12 EUR zu erwarten. Darunter läge das nächste Ziel bei 168,00 EUR.

Werden dagegen die Hürden bei 176,58 und 177,39 EUR aus dem Markt genommen, wäre das Doppeltief per Anstieg über 178,00 EUR aktiv und damit eine Erholung bis 180,57 / 181,07 EUR zu erwarten, die sich darüber sogar bis 186,26 EUR ausdehnen könnte.

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Daimler – Schlagabtausch an langfristiger Unterstützung

Die Aktien von Daimler konnten sich auch Anfang Dezember nicht gegen die Übermacht der Verkäuferseite behaupten und brachen an und kurzzeitig bereits unter das langfristige 61,8 %-Retracement der Rally von 17,20 EUR bis 96,07 EUR bei 47,32 EUR ein. Das nächsttiefere Ziel bei 44,82 EUR wurde nur knapp verfehlt, ehe eine Erholung startete. Diese führt den Wert aktuell an die 47,32 EUR-Marke zurück. Darüber könnte sich der Anstieg bis 48,95 und 50,27 / 50,83 EUR fortsetzen. Doch eine Trendwende wäre damit nicht erreicht. Erst über 50,83 EUR käme es zu einem soliden Kaufsignal mit Zielen bei 53,49 und 54,03 EUR. Stoppt die Erholung dagegen im Bereich von 47,32 EUR, wäre der Rückfall auf 45,07 EUR zu erwarten. Darunter liegt das nächste Ziel bei 43,39 EUR.

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Fazit: Kurz nachdem die Bullen sich gegen den Abwärtstrend der letzten Wochen erfolgreich zur Wehr setzen konnten, stehen sie vor einem weiteren Knock-Out. Unterhalb von 10.739 Punkten könnte sich die Abwärtsdynamik weiter steigern. Noch haben die Bullen aber die Chance, die Verteidigung der Marke in einen weiteren Anstieg umzusetzen. Auf der Oberseite warten jedoch massive Hürden. Idealerweise arbeiteten der DAX und seine wichtigsten Einzelwerte zunächst noch einmal die Tiefs der Vorwoche ab, ehe dann doch ein versöhnlicher Jahresabschluß auf die Anleger warten könnte.

Aufgrund der Weihnachtszeit werden die DAX-Giganten in der kommenden Woche nicht erscheinen. Ich möchte bereits jetzt die Gelegenheit nutzen, mich für Ihr Interesse und das ausgesprochen positive Feedback für diese Artikelserie und unser Angebot "Godmode PRO" zu bedanken.

Die nächste Ausgabe erscheint dann wieder am 28.12. und wird diesmal einen kleinen Jahresausblick für DAX und die wichtigsten Einzelwerte beinhalten. Bis dahin wünsche ich Ihnen vorab eine stressfreie Vorweihnachtszeit und dann ein friedliches, schönes Fest! ...und vielleicht doch noch ein paar Geschenke von der Börse!

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Über den Experten

Thomas May
Thomas May
Experte für Fibonacci-Analyse

Thomas May entdeckte Ende der 1990er Jahre die Leidenschaft für die Börse. Zu Beginn fundamental orientiert, war er bald von der Charttechnischen Analyse begeistert und befasste sich intensiv mit klassischer Charttechnik, Elliott Wellen, Fibonacci- und Zyklenanalyse. Seit 2010 im Team der stock3 AG war er von 2012 bis 2016 Chefredakteur von GodmodeTrader.de, ist Autor der DVDs „Charttechnik für Einsteiger“ und „Fibonacci-Trading“, Mitherausgeber des ersten Teils von „Das große GodmodeTrader-Handbuch“ sowie einer der Autoren im zweiten Teil der Buchserie. Auf stock3 liegt sein Schwerpunkt auf charttechnischen Edelmetall-, Aktien- und Indexanalysen. Auf dem stock3 Terminal betreut der leidenschaftliche Swing-Trader seinen eigenen Desktop für Chartanalysen und Trading-Setups.

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