Kommentar
09:44 Uhr, 23.03.2020

DAX gibt Freitagsgewinne wieder ab – Fokus wandert auf künftiges Epizentrum USA

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  • DAX
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    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

Die Gesellschaft und die Börsen haben gleichermaßen in den Risikovermeidungsmodus gewechselt. Da die Menschen wegen der Kontaktsperre zuhause bleiben müssen, brechen weite Teile der Wirtschaft weg. Gastronomen müssen ihre Restaurants schließen, Flughäfen werden zu Parkplätzen und Vermieter fürchten, dass ihnen bald ihre Mieterträge wegbrechen. Menschen, die in Kurzarbeit gehen, erhalten zwar einen teilweisen Lohnausgleich. Das kann aber auch zu wenig sein, um Rechnungen zu bezahlen, die trotzdem weiter gestellt werden.

Die USA drohen nach Europa nun zum neuen Epizentrum der Corona-Pandemie zu werden. Goldman Sachs rechnet mit einem Einbruch der Wirtschaftsleistung um 30 Prozent im zweiten Quartal. James Bullard von der US-Notenbank schließt sogar eine Arbeitslosenquote von 30 Prozent in den USA nicht aus. Die wirtschaftspolitisch richtige Antwort auf diese Entwicklungen ist unbekannt. Während der japanische Premierminister von der Möglichkeit einer V-förmigen Erholung nach Eindämmung des Coronavirus spricht, konnte man sich in den USA gestern im Senat nicht auf ein billionenschweres Hilfspaket für die Fluggesellschaften und andere wirtschaftlich hart getroffene Branchen einigen.

Damit steigt die Unsicherheit unter den Investoren wieder, nachdem man am Freitag an der Börse noch das Szenario einer Beruhigung spielte. Der Volatilitätsindex VIX ist wieder auf dem Weg nach oben. Versuche zur Bodenbildung gab es genügend – nur keiner war bislang erfolgreich. Der Dow Jones ist auf neuen Tiefs angekommen, eine Stabilisierung an der Wall Street damit in weite Ferne gerückt. Ähnlich verhält es sich mit dem Deutschen Aktienindex. Das Plus am Freitag war wackelig und wurde in New York nicht bestätigt. Nun fällt der Markt wieder zurück. Solange der Index unter 8.618 Punkten bleibt, droht ein weiterer Kursrutsch.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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