Kommentar
07:52 Uhr, 17.01.2024

DAX geht auf Tauchstation – Chinas Wirtschaft wartet auf den Stimulus

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  • DAX
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    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

Auch im neuen Jahr plagen die chinesische Wirtschaft Deflation und eine scheinbar nicht mehr enden wollende Schwäche des Immobiliensektors. Zwar wurden die Wachstumsziele für das Gesamtjahr 2023 zumindest auf dem Papier erreicht, Zweifel an deren Glaubwürdigkeit ließen aber nicht lang auf sich warten. Das Reich der Mitte erlebt derzeit die tiefste und längste Deflation seit der Asienkrise Ende der 1990er Jahre. Investoren wünschen sich ein beherzteres Eingreifen der Regierung in Peking. Sie stufen die bislang ergriffenen Maßnahmen als unzureichend ein, um einen Turnaround der Wirtschaft zu schaffen.

Wegen geringer Bewertungen werden aber gerade große Adressen so langsam wieder auf den chinesischen Aktienmarkt aufmerksam. Es besteht jederzeit die Möglichkeit einer vorübergehenden, kräftigen Erholung, wenn die Nachrichten es zulassen. So vielleicht eine beherzte Zinssenkung, mit der viele Anleger ja bereits zu Wochenauftakt rechneten. China hat Auswege aus der wirtschaftlichen Misere, aber die Politik muss Größe und Ausgestaltung eines Konjunkturpaketes richtig austarieren, um es wirkungsvoll zu gestalten. Umso länger sie wartet, desto mehr Geld muss am Ende in die Hand genommen werden, um einen Effekt zu erzielen.

Der Deutsche Aktienindex geht auf Tauchstation. Heute geht es darum, die Frage zu beantworten, ob das Tief aus der ersten Handelswoche dieses Jahres bei 16.450 Punkten gehalten werden kann. Falls nicht, liegt die nächste Unterstützung 130 Punkte tiefer. Der Versuch, den DAX über 16.700 Punkten aus dem Gefahrenbereich zu bewegen, ist vorerst gescheitert. Mit dem Glauben an allzu schnelle Zinssenkungen dies- und jenseits des Atlantiks schwand auch der Mut zu weiteren Käufen auf diesem Niveau. Die Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung der Fed am 20. März ist wieder von 80 auf 65 auf 65 Prozent gesunken. Die Rede von Fed-Gouverneur Waller deutete gestern auch eher auf eine Zinssenkung im Mai oder Juni hin.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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